Bauen

Blick vom Restaurant auf die Gletscherwelt. (Foto: BSZ)

19.11.2010

Bauen auf 2900 Meter Seehöhe

Auf dem Stubaier Gletscher entstand eine neue Berggastronomie

Mit einem zünftigen Oktoberfest wurde die Eröffnung der neuen Berggastronomie „Eisgrat“ am Stubaier Gletscher am 30. Oktober gefeiert. Dabei war der Bau von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Welche Maßnahmen das Bauen auf 2900 Meter erfordert, hinterfragen wohl die wenigsten Besucher des neuen Gebäudekomplexes. Reinhard Klier, Vorstand der Stubaier Gletscherbahnen, berichtet über seine Bauerfahrung in der Höhe.
Die extremen Witterungsverhältnisse am Gletscher stellten den Bautrupp bei diesem Projekt auf eine harte Probe. Um einen frühen Baubeginn am Stubaier Gletscher zu gewährleisten, musste die steile Zufahrtsstraße in der Vorbereitungszeit permanent geräumt werden. Immer wieder verursachten Schneefälle vor allem im Juli und August und in weiterer Folge Lawinenabgänge eine Sperre der Zufahrtsstraße. „Der Baufortschritt war wie erwartet schwierig, das Bauvolumen für die kurze Bauzeit schwer zu bewältigen. Die Witterungseinflüsse führten zu einer logistischen Herausforderung, die jedoch seitens der Bauleitung bestens gemeistert wurde“, schildert Klier seine Eindrücke.
Von Juni bis September 2009 wurde an der Errichtung des talseitigen Zubaus gearbeitet und seit April 2010 waren die Bauarbeiten am Eisgrat in vollem Gange. Der Umbau und Ausbau des bestehenden Gebäudes sowie der Ausbau des talseitigen Zubaus wurde von bis zu 100 Arbeitern, vorwiegend Firmen aus dem Stubai und Umgebung, in Angriff genommen. 4420 Quadratmeter Nutzfläche waren von den Umbauten am Eisgrat betroffen. Der Materialtransport erfolgte mit Lkws über die Baustraße und mit der Gondelbahn.
Für die Modernisierung des Gebäudekomplexes wurden 900 Kubikmeter Beton, 112 500 Kilogramm Stahl, 1580 Quadratmeter Betonfertigteile sowie 1000 Quadratmeter Alu-Verbundplatten verarbeitet. Der Umbau Eisgrat war somit das größte Bauvorhaben der letzten zehn Jahre. 9,8 Millionen Euro wurden von den Betreibern in den Umbau investiert, der von der ao-Architekten ZT-GmbH aus Innsbruck geplant wurde, um die Station Eisgrat auf den modernsten Stand zu bringen.

Komplett erneuerte
Haus- und Elektrotechnik


Das Bedienungsrestaurant „Schaufelspitz“ bietet 60 Sitzplätze im Innen- und 55 Sitzplätze im Außenbereich. Klein und fein stellt das Bedienungsrestaurant den Höhepunkt der Gletscherkulinarik dar. Mit Schauküche, Weinschrank und Kamin wird ein ganz besonderes Angebot geschaffen. Ein Novum stellt die eigene Pastamanufaktur dar. Die frisch zubereiteten Nudeln sind geschmacklich nicht nur besser, sondern können dem Gast durch die kurze Garzeit auch frisch gekocht serviert werden. Die Dachterrasse ist vom Bedienungsrestaurant über eine breite Treppe erreichbar.
Das großzügige Selbstbedienungsrestaurant „Eisgrat“ mit Lounge und grandiosem Blick über das Stubaital von der Habicht-Stube bietet 400 Gästen Platz. Außerdem befindet sich in dem Gebäude ein großer moderner Sportshop auf 700 Quadratmetern mit Ski- und Snowboardverleih.
Die Haus-, Elektro- und Küchentechnik wurde komplett erneuert. Etliche Kilometer Kabel, Rohre und Kanäle wurden in dem Gebäude verlegt. Die einzelnen Heiz-, Kühl- und Lüftungsanlagen sowie ihre Abstimmung würden auch in Tallagen laut Klier alle beteiligten Firmen und Planer fordern. Erst durch das perfekte Zusammenspiel dieser Komponenten sei eine effiziente und umweltschonende Nutzung des Gebäudes bei den extremen Klimabedingungen auf 2900 Metern Seehöhe möglich geworden.
Im Zuge des Um- und Neubaus ist der ursprüngliche Charakter des Gebäudes erhalten geblieben, jedoch wurde die Fassade technisch und thermisch an zeitgemäße Standards angepasst. Änderungen wie die integrierten Terrassen mit Bar werten die Bergstation Eisgrat auf. Mit viel Liebe zum Detail sind die Räumlichkeiten im Eisgrat eingerichtet. Helle und warme Farben sind tonangebend und schaffen eine behagliche Atmosphäre in den verschiedenen Restaurants. Die Kombination aus Tradition und Moderne wird stilsicher umgesetzt. (Friedrich H. Hettler)

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