Bauen

Das sanierte und erweiterte Hotel Kaufmann in Roßhaupten. (Foto: Matthäus Fotografie)

17.10.2017

Ein alter Baustoff punktet auf allen Ebenen

Innovatives Hotel wächst mit Holz in die Höhe

Das Hotel Kaufmann in Roßhaupten am Forggensee zeichnet sich durch ungewöhnliche Optik und Architektur sowie durch ein herausragendes Hotel-Konzept aus. Das außergewöhnliche Gebäude ist das Ergebnis umfangreicher Sanierungsmaßnahmen und eines Anbaus, dadurch rückt es optisch und energetisch in die vorderste Reihe. Auch in den kommenden Jahren sind für den Traditionsbetrieb mehrere spannende Erweiterungen geplant. Auf einer bebauten Fläche von mehr als 3000 Quadratmetern bietet der imposante Hotelbau derzeit 43 Zimmer, zwei große Tagungsräume, eine beeindruckende SPA-Landschaft mit Hallenbad sowie ein Spezialitäten-Restaurant. Die heutige hohe Zimmerauslastung von durchschnittlich 75 Prozent begründet sich im Wesentlichen an den umfassenden innovativen Veränderungen der letzten fünf Jahre. Mit vielen innovativen Umgestaltungs-Ideen überarbeitete Hans-Georg Kaufmann zusammen mit seiner Frau peau à peau nahezu alle Hotel-Bereiche und stellte schließlich auf durchgängige Nachhaltigkeit um. In großen Teilen des Altbestands ließen die Gastgeber ab 2011 umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten durchführen. Der Clou ist ein zusätzlicher Aufbau aus Holz, der das Haus über den Bestand hinweg um ein Stockwerk erweitert. Ein alter Baustoff punktet auf allen Ebenen Nach einer ersten Sanierung und einem Zubau 2005 kam die bis dato größte Veränderung mit der Umbauphase ab 2011. „Wir haben uns detailliert überlegt und geplant, wie wir eine einzigartige Ausrichtung mit besonders hochwertigen Materialien verwirklichen können. Ein paar kosmetische Eingriffe hätten da nicht gereicht.“ berichtet Hans-Georg Kaufmann. Schließlich entschieden sich die Bauherren für eine aufwendige Aufstockung und Erweiterung in Holzständer-bauweise. Geplant hat den spannende Umbau das beauftragte Architekturbüro Barbist Architecture aus dem österreichischen Lechaschau. Vorgefertigt und präzise aufgebaut wurden das neue Stockwerk in Holzbauweise und der Anbau von Holzbau Prutscher aus Oy-Mittelberg. „Die neue Aufstockung und Erweiterung war kein einfaches Unterfangen“, sagt Hans-Georg Kaufmann. „Wir hatten uns entschlossen, die Umbauten bei laufendem Hotelbetrieb zu realisieren, was eine Herausforderung für uns Gastgeber - aber auch für die Gäste – bedeutete“, berichtet er. In verschiedenen Baustufen ließ er ein ganzes Stockwerk und ein weiteres Gebäude anfügen. Das Planungsteam - bestehend aus Architekten, Holzbauer und Statiker musste schnell und präzise vorgehen, um den Umbau von der ersten Sanierungsmaßnahme bis zur endgültigen Innenausstattung in extrem kurzer Zeit bei höchstem Qualitätsanspruch zu realisieren. In einer Rekord-Bauzeit von nur sechs Wochen haben die beteiligten Experten die Bauaufgabe gelöst. Das neue dritte Stockwerk über dem Bestandsgebäude und über dem Erweiterungsbau wurde in Holzständerbauweise erstellt. Dazu mussten zunächst einige Nebengebäude wie Garage und Gartenhaus abgebrochen werden. Im Altbestand hat man das zweite Stockwerk saniert, im Altbau sanitäre Bereiche und Räume für Equipment zu den Tagungsräumen hinzugefügt. Ebenfalls neu ist ein barrierefreies Zimmer gebaut worden. Durch den neuen Anbau hat das Hotel jetzt inklusive Anbau vier oberirdische Stockwerke und ein Untergeschoss mit Saunen, Wellnessbereich und viele neue Highlights wie Poolhaus, Fitnessraum, Beauty und Massageräume, großzügige Ruheflächen sowie „hinter den Kulissen“ zusätzliche Abstellräume. Unten massiv, oben Holz. Links und rechts sind zwei Baukörper für die Treppenhäuser angebaut, die Glasfronten des Gebäudes sind hinter Holzlamellen versteckt. Mit Holz nach oben Für den Anbau wurde der Baukörper von 2005 um drei Zimmerachsen je Geschoss erweitert. Auf den gesamten Baukörper mit insgesamt sieben Zimmerachsen wurde von den Holzbau-Experten der Firma Prutscher der großzügige Seminarraum und sechs Zimmerachsen aufgebaut. Das Hotel wurde dadurch um 15 Zimmer/Suiten erweitert. Hinter den hohen Holztüren der Zimmer können Gäste jetzt in den großzügig als Suiten angelegten Räumen neue Kraft tanken. Das vorrangig verwendete Material Holz trägt zu einer außergewöhnlichen Wohlfühl-Atmosphäre bei. Im hinteren Drittel des Hauses fügte man aus brandschutztechnischen Gründen an den Flur ein außenliegendes Fluchttreppenhaus aus Stahlbeton hinzu. Zudem wurde im zweiten Obergeschoß der bestehende Flur bis zum Balkon verlängert, um einen gut erreichbaren Fluchtweg zu gewährleisten. Die bestehende Terrasse des Haupthauses haben die Planer nach Süden hin so großzügig erweitert, dass sich der windgeschützte Platz nahezu verdoppelt hat und Gäste hier gerne bis spät abends verweilen. Die Bedeutung von Sanierungen und Umbauten nimmt zu, im Industrie- und Gewerbebau sogar rasant. Bauen im Bestand heißt häufig – wie hier – Sanieren bei laufendem Betrieb. Das alles sind anspruchsvolle Aufgaben, die mehr als die übliche Bauerfahrung erfordern. Hier haben die Manufakturen von ZimmerMeisterHaus bewährte Bausysteme und langjährige Erfahrung zu bieten. In einer ZimmerMeisterHaus-Manufaktur läuft vieles vollautomatisch. Einheimische Hölzer werden computergesteuert auf die richtigen Maße zugeschnitten und mit höchster Präzision für die weitere Verarbeitung vorbereitet. In weiteren Schritten werden im Werk großformatige Wand-, Decken- und Dachelemente vorgefertigt. Die vorgefertigten Holzbauteile lassen sich dann in wenigen Tagen auf der Baustelle montieren. Anders als bei mineralischen Baustoffen entfällt bei Holz die Austrocknungszeit. Um den Hotelbetrieb nicht über Gebühr zu beeinträchtigen, werden bei solchen Aufgaben spezielle schnelle Holzbau-Verfahren eingesetzt und auch erschütterungs- und lärmarme Bauverfahren verwendet. Das Unternehmen Prutscher bietet traditionellen sowie modernen Ingenieur-Holzbau. Zu den angebotenen Holzbauten zählen Passivhaussysteme in Holzständerbauweise oder Massivholzbau – je nach Kundenanforderungen. 2006 erhielt das Unternehmen den zweiten Platz beim Bayerischen Holzbaupreis mit einem innovativen Bürogebäude. (Eva Mittner) (Mit Holz in die Höhe gewachsen; Blick von einem Balkon in die herrliche Landschaft - Fotos: Matthäus Fotografie)

Kommentare (1)

  1. we-love-webdesign am 26.03.2018
    Super Idee an der Stelle Holz zu verwenden. Es gibt dem ganzen einen schönen natürlichen, luftigen Look und passt sich zudem super in die Umwelt ein.
    Liebe Grüße (onma.de/webdesign-hannover)
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