Bauen

Die vier Büroobergeschosse werden durch die kräftige rote Einrahmung zusammengefasst. (Foto: DRV Bayern Süd)

14.01.2011

Ein gelungener Schlussstein

Der neue Erweiterungsbau der Deutschen rentenversicherung Bayern Süd in Landshut

Nach nur zwei Jahren Bauzeit ist – im Mittelpunkt des Behördenzentrums von Landshut – ein wahres Schmuckstück entstanden: Der neue Erweiterungsbau der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd (DRV Bayern Süd).
Nahtlos fügt sich der Bau in ein Ensemble von verschiedenen Gebäudeteilen ein. Altes wurde geschickt mit Neuem verbunden. Moderne Architektur steht im Einklang mit Gebäudeteilen aus den 1960er Jahren und einem Gebäudeteil aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts.
Fast 50 Jahre stand an der Stelle des neuen Erweiterungsbaus ein alter, wesentlich kleinerer Verwaltungstrakt mit lediglich einem Obergeschoss und nur 20 Arbeitsplätzen. Eine Sanierung des in die Jahre gekommenen und baulich stark angegriffenen Gebäudes wäre enorm aufwändig und kostenintensiv geworden. So stellte sich für den Vorstand und die Geschäftsführung die Frage, ob nicht gleich ein Neubau die richtige Lösung ist. Denn zugleich musste bedacht werden, dass die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd wegen der Aufgabe eines angemieteten Gebäudes bis Ende 2010 dringend Büroräume für die dort beschäftigten Mitarbeiter benötigte.
Nach Abwägung aller Kriterien wurde der Beschluss gefasst neu zu bauen und zwar deutlich größer: Ein vierstöckiger Gebäudekomplex mit rund 460 Quadratmetern Tagungs- und Besprechungsräumen sowie rund 1200 Quadratmetern Büroräumen wurde hochgezogen. 112 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden nun in 56 hellen und ansprechenden Büroräumen sehr gute Arbeitsbedingungen.

Der Altbau steht
unter Denkmalschutz


Die städtebauliche Konfiguration der Bebauung Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd in Landshut im Geviert Maximilianstraße, Podewilsstraße, Am Alten Viehmarkt und Dominikanerweg spiegelt die schrittweise Erweiterung beziehungsweise Erneuerung der Einzelgebäude wider, betont das mit der Planung beauftragte Regensburger Architekturbüro d + p Dotter und Payer.
Den vorläufigen Schlussstein des Gevierts bildet die Erneuerung des so genannten Verbindungsbaus an der Maximilianstraße. Dieser Zwischenbau stellt das Bindeglied zwischen dem ensemblegeschützten Altbau aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts und dem Bürobau aus den 1960er Jahren dar. Der zweigeschossige Gebäudebestand an gleicher Stelle war strukturell und in energetischer Hinsicht für die geplante Erweiterung unbrauchbar und musste, wie bereits erwähnt, abgebrochen werden.
Die Unterbringung des geplanten Raumprogramms erzwang laut Dotter und Payer eine sehr tiefe Grundrissorganisation mit der Ausbildung eines kleinen Innenhofs zur Belichtung von Büros und Fluren. Alle Räumlichkeiten des Konferenzzentrums sind im Erdgeschoss organisiert und können sowohl hausintern über die jeweils anschließenden Gebäude als auch über den Innenhof und von der Maximilianstraße her erreicht werden.
Die horizontale Schichtung unterschiedlicher Nutzungen führte letztlich zur Bildung von vier identischen Büroobergeschossen, die durch eine kräftige rote Einrahmung in der Straßenansicht zusammengefasst wurden und über dem Konferenzbereich „schweben“, so die Regensburger Architekten. Der neue Verbindungsbau ist eng mit dem Bürobestandsbau an der Podewilsstraße verklammert und bildet mit ihm eine formale Einheit, stellt jedoch gleichzeitig den historischen Altbau frei, um ihn nicht zu sehr zu bedrängen. Die Verknüpfung der verschiedenen Geschossebenen der benachbarten Bauten, der Straße und des Innenhofs stellte nach den Ausführungen der Planer eine besondere planerische Herausforderung dar.

Wirkungsgrad
von 85 Prozent


Teil des energetischen Konzepts ist die so genannte Betonkernaktivierung oder Bauteilaktivierung, die im Winter die Betondecken heizt und im Sommer kühlt. Die Wärmerückgewinnung erreicht einen Wirkungsgrad von 85 Prozent der Gesamtlüftung. Sämtliche nach Süden ausgerichteten Büros werden mit einer Quellbelüftung versorgt, um den Energieeintrag im Sommer abzupuffern, was allein durch den außen liegenden Sonnenschutz nicht bewältigt werden kann, erklären Dotter und Payer.
Der Konferenzbereich im Erdgeschoss kann durch eine unterstützende Teilklimatisierung ohne störende Einflüsse von außen optimal geregelt werden, wobei die Unterflurkonvektoren an der Nordseite heizen und an der Südseite kühlen.
Das Farb- und Materialkonzept setzt einige wenige Akzente, die durch konsequenten Einsatz eine Kontinuität und Großzügigkeit generieren, so die Regensburger Planer. Alle Konferenzsäle sind mit Eichenparkett ausgestattet, die Türen und Einbaumöbel in diesem Bereich sind im gleichen Material entworfen. Im Foyer und den Fluren liegt ein anthrazitfarbener Schieferboden, der für ein angenehmes Entree sorgt.
Der Ausbau und die Entsorgung von Problembaustoffen belasteten den ohnehin knappen Kostenrahmen zusätzlich und verzögerten den geplanten Baubeginn um einige Monate.
Rechtzeitig zum geplanten Bezug im September 2010 wurde die Maßnahme fertiggestellt und präsentiert sich als gelungener Schlussstein im Gesamtkomplex. Als neuer städtebaulicher Akzent an der Ecke Podewilsstraße, Maximilianstraße manifestiert er die Standortsicherung der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd in Landshut. (FHH)

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