Bauen

Markant für das neue Unterföhringer Kinderhaus sind die roten Textilsegel. (Foto: Gemeinde Unterföhring)

17.06.2011

Ein Holzhaus für die Kleinen

Neubau eines Kinderhauses in Unterföhring

Das neue Kinderhaus in Unterföhring, geplant vom Münchner Architekturbüro Hirner & Riehl ist ein Holzhaus für zehn Krippen- und Kindergartengruppen, mit großen roten Textilsegeln, einer Kindermensa, eigener Energieerzeugung, einer Tiefgarage sowie Möbeln von Alvar Aalto.
Der Baukörper nimmt die Maßstäblichkeit der umliegenden, bereits realisierten oder geplanten Bebauung auf, setzt sich aber in seiner Gestalt deutlich ab. Seine S-Form ist als durchschnittener und an den Schmalseiten zusammengefügter Block zu interpretieren, betonen Hirner & Riehl.
Der Entwicklung der Grundrisse lag nach den Worten der Architekten der Gedanke zugrunde, eine möglichst kompakte räumliche Einheit mit klarer Zonierung zu schaffen. Da der innere Erschließungsbereich zugleich als Spielfläche genutzt wird und die Elternwartebereiche und Garderoben beherbergen sollte, war die räumliche Gestaltung dieses „Rückgrats“ von herausgehobener Bedeutung.
Dieses Rückgrat stellt nun über die zwei anliegenden Höfe Aussenbezüge her, schreiben die Münchner Planer. Die Höfe haben unterschiedliche räumliche Charaktere: Der Eingangshof ist mit seinen Sitzmöglichkeiten Raum für Begegnung. Der Gartenhof bietet einen kleinmaßstäblichen und überschaubaren räumlichen Übergang zu den Außenanlagen.
Die Gruppeneinheiten sind annähernd gleich bemessen, um multifunktionale Nutzung zu ermöglichen. Zwischen den Gruppeneinheiten können interne Verbindungen hergestellt werden – das „Durchspielen“ zweier Gruppeneinheiten wird so möglich. Alle Gruppen- und Gruppennebenräume haben direkten Zugang zur umlaufenden Terrasse im Erdgeschoss beziehungsweise dem Spielbalkon im Obergeschoss. Beide sind regendicht überdacht, sodass bei Regen ein trockener Spielbereich zur Verfügung steht. Im Obergeschoss gibt es zusätzlich drei überdachte Terrassen, die einen regengeschützten Spielbereich bieten.
Die großen roten Textilsegel sind beweglich und zonen die Spielbalkone – zusätzlich dienen sie als Sonnenschutz. Sie geben dem Baukörper einen Zwischenbereich zwischen Innenraum und Außenraum sowie dem Gebäude eine sich dauernd, mit der Nutzung sich wandelnde Gestalt, so Hirner & Riehl.

Innen dominiert
die Holzart Fichte


Vier Therapieräume im Obergeschoss stehen für die Einzelförderung zur Verfügung. Diese Räume können auch für Elterngespräche genutzt werden. Frischküche und Speisesaal liegen im Untergeschoss an einem Tiefhof – hier entstand eine Kindermensa, die über eine Landschaftsrampe mit den Außenspielbereichen verbunden ist.
Das Gebäude wurde in Brettsperrholzbauweise auf einem Stahlbetonkellergeschoss errichtet. Die Decke über dem Erdgeschoss und das Dach wurden jeweils aus Holzkastendeckenelementen hergestellt. Während in den Innenräumen die Holzart Fichte dominiert, wurden Fassade und Terrassen in witterungsbeständigerem Eichenholz ausgeführt. Die Verwendung von Holz als durchgängigem Baustoff verschafft dem Projekt sowohl eine positive CO2–Bilanz als auch günstige Werte hinsichtlich der eingesetzten Primärenergie, betonen die Architekten.
Über Solarthermiepanele am Dach und große Pufferspeicher erzeugt das Gebäude 70 Prozent der benötigten Wärmeenergie selbst. Energiespitzen werden über die umweltfreundliche Wärme aus dem Müllkraftwerk gedeckt. Den Eigenenergiebedarf an Strom deckt größtenteils eine eigene Photovoltaikanlage. Die Gebäudehülle ist hochgedämmt. Der Energiebedarf pro Quadratmeter und Jahr beläuft sich auf 16 KW. (BSZ)

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