Bauen

Das neue Haus C ist eines von sechs Neubauten. (Foto: kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost)

08.12.2017

Einladende Architektur

Das neue Haus C am kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost in Haar ist bezogen

Alle Neu- und Altbauten stehen eigenständig zueinander und bilden ein spannungsreiches Wechselspiel“, sagte Architekt Udo Lemke nach der Einweihungsfeier des neugebauten Hauses C am kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost in Haar im November dieses Jahres. Sein Architekturbüro, die Beeg Lemke Architekten GmbH aus München, plante in Zusammenarbeit mit dem Klinikum und dem Bezirk Oberbayern insgesamt sechs Neubauten. Und die können sich durchaus sehen lassen. Vorausgegangen war ein Architektenwettbewerb im Jahr 2005, den das Münchner Büro als erster Preisträger gewinnen konnte, das schließlich mit der Bauaufgabe betraut worden war.
„Mittelpunkt der Station im Haus C bildet ein als Baukörper ablesbarer Mehrzweckraum für Therapie und Aufenthaltsraum“, erläuterte Lemke. „Tagesbelichtete Flure bieten weitere Aufenthaltsmöglichkeiten für die Patienten und umfassen u-förmig die eingeschnittenen Patientenhöfe“, so der Architekt. Besonders wichtig war für das Architektenteam, dass sich alle Pflegezimmer zum bestehenden Park und alle Aufenthaltsräume zur Veranda orientieren. „Die Veranden der historischen Nachbarn finden hier ihren modernen Widerklang“, sagte Lemke. Das neu eingeweihte Haus C ist eines von insgesamt sechs Neubauten in den vergangenen Jahren am Klinikum in München-Haar. Fünf Häuser, nämlich die Neubauten A, B, D, E und eben C beherbergen nun psychiatrische, psychosomatische, gerontopsychiatrische, teilweise mit Geriatrie und neurologische Stationen. Platz soll es für insgesamt über 300 Patienten geben. Darüber hinaus ist im Neubau des sechsten Hauses, des Gebäudes VS, die zentrale Patientenaufnahme und Informationsstelle des Klinikums angesiedelt. Die Gesamtbaumaßnahme gliederte sich in zwei Baustufen, die zum einen im Jahr 2014, zum anderen aktuell fertiggestellt und in Betrieb genommen wurden.
Die Aufgaben an das Münchner Architekturbüro waren von vornherein klar definiert: Innerhalb eines denkmalgeschützten Ensembles aus historischen Pavillons und einem Landschaftspark – das kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost war 1905 im Pavillon-Stil eröffnet worden – sollte der neue Kernkomplex des Klinikums in München-Haar integriert werden. Die Umsetzung der Maßnahmen bei laufendem Betrieb der umgebenden Pavillons im Herzen des Standorts konnte das unter anderem im Gesundheitswesen erfahrene Architekturbüro gut lösen. „Eine besondere Herausforderung für uns“, so Udo Lemke, „ist der von vornherein bekannte und entsprechend beengte Bauraum zwischen den schützenswerten Bestandsgebäuden gewesen.“

Kurze Wege und
gute Rundumsicht

Die vorgesehene Regionalisierung über die bestehenden Standorte „Haar I“ und „Haar II“ hinaus und die damit einhergehende künftige Konzentrierung der Liegenschaften auf dem Teilgelände „Haar I“ wurden in einer Zielplanung zur Struktur der psychiatrischen Bereiche bearbeitet. Bereits im Jahr 2005 beschloss der Bezirk Oberbayern, dass sich das kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost zukünftig auf den Geländeteil „Haar I“ konzentriert und den bisherigen Geländeteil „Haar II“ aufgibt. Beide Geländeteile sind rund 45 Hektar groß. Um diese Konzentration umsetzen zu können, war ein Gesamtkonzept mit Raum- und Funktionsprogramm notwendig. Dieses Konzept wurde 2005 verabschiedet. Notwendig wurde dadurch auch ein Ersatzbau für die bisherige Aufnahmeklinik Haus 12 auf dem Gelände in „Haar I“, die Anfang der 1970er Jahre gebaut und eröffnet wurde. Architektur ist für das kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost ein wesentlicher Baustein im Konzept eines modernen Behandlungskonzepts in der Psychiatrie. Helle Räume und die einladende Architektur der Gebäude sind wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Behandlung für das Klinikum. Eine moderne, funktionale und patientenorientierte Architektur sind für sie ein entscheidender Faktor für die Genesung der Patienten. Für das Münchner Architekturbüro sieht ein modernes Behandlungskonzept ausgehend von einem zentral gelegenen Stützpunkt kurze Wege und gute Rundumsicht in alle Stationsbereiche vor. Die Kosten für den gesamten Neubau der Psychiatrie mit Neurologie (erste und zweite Baustufe) einschließlich der Landschaftsplanung und -gestaltung mit den Infrastrukturmaßnahmen beliefen sich insgesamt auf rund 102 Millionen Euro. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege stellte Fördermittel in Höhe von rund 33 Millionen Euro zur Verfügung. Ebenso beteiligte sich der Bezirk Oberbayern mit einem Investitionszuschuss zum Rückzug aus dem Gelände von „Haar II“ nach „Haar I“. Das Klinikum brachte zudem Eigenmittel ein. Des Weiteren gab es eine Fördermittelübertragung aus „Haar II“ und dem Haus 12 in Höhe von über neun Millionen Euro. (Henner Lüttecke/Thomas Floerecke) (Der Eingangsbereich von Haus C; helle Räume und einladende Architektur sind wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Behandlung für das Klinikum - Fotos: kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost)

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