Bauen

Blick in die neue Werkstatthalle. (Foto: Agilis)

28.01.2011

Farbenfrohes Signal im Stadtbild

Offizielle Inbetriebnahme der agilis-Fahrzeugwerkstatt in Regensburg

Am 7. Dezember 2010 wurde in direkter Nähe zum Regensburger Hauptbahnhof eine moderne und leistungsstarke Fahrzeugwerkstatt, die der zentrale Betriebsstützpunkt von agilis ist, offiziell eröffnet. Auf 10 000 Quadratmetern werden hier seit Dezember letzten Jahres die neuen Triebwagen des Typs Coradia Continental des Herstellers Alstom gewartet und gereinigt. Zum 12. Dezember 2010 nahm das Eisenbahnverkehrsunternehmen den Betrieb auf den Strecken Landshut-Regensburg-Ingolstadt und Neumarkt-Regensburg-Plattling auf. Weithin sichtbar leuchtet die Fassade in den agilis-Farbtönen grau und grün und setzt ein farbenfrohes Signal im Stadtbild.
Die Einfahrt in die Fahrzeughalle mit Schienenfahrzeugen erfolgt von Westen. Die Halle hat folgende Abmessungen: Länge (ohne Anbau) 90,64 Meter, Breite (ohne Anbau) 19,89 Meter und Firsthöhe 10,80 Meter. In der Fahrzeughalle sind zwei Hallengleise (Gleis Nr. 502 und 503) angeordnet. Für die Instandhaltungsarbeiten an den Schienenfahrzeugen wurde auf dem Gleis 502 eine durchgehende Arbeitsgrube mit einer Länge von 75,30 Metern und eine durchgehende Dacharbeitsbühne mit einer Länge von 75,00 Metern angeordnet. Das Gleis wird überwiegend für Inspektionsarbeiten genutzt.
Das Gleis 503 wurde ausgeplattet beziehungsweise mit Gleistragplatten hergestellt. Zudem wurde eine mobile Hebebockanlage zur Instandhaltung eingebaut. Auf diesem Gleis finden überwiegend Revisionen am Fahrzeug statt.
Die Halle mit den Gleisen 502 und 503 ist bautechnisch als eigener Baukörper errichtet worden. Die Hallenstützen sind mit Auflagerkonsolen für eine Krananlage, die die gesamte Hallenfläche überstreicht, ausgeführt. Die Hallenkonstruktion selbst ist in Fertigteilbauweise mit Stahlbetonstützen und -bindern sowie mit einer wärmegedämmten Stahlkassette als Fassadenkonstruktion konzipiert.
Das Dach wurde als gedämmtes Metalldach mit Trapezblecheindeckung geplant. Es ist so ausgelegt, dass eine Fotovoltaikanlage installiert werden kann. In der Fahrzeughalle werden überwiegend Schienenfahrzeuge mit elektrischem Antrieb gewartet.
Im Norden der Fahrzeughalle ist in einem Anbau die Außenreinigungsanlage für die Schienenfahrzeuge angeordnet. Die Halle ist über Gleis 504 ebenfalls von Westen an die Gleisanlagen angebunden. Die Hallenkonstruktion ist wie die Fahrzeughalle aufgebaut. Der Hallenboden ist als ausgeplattet beziehungsweise mit Gleistragplatten ausgebildet. Diese Halle hat eine Länge von 90,64 Metern, eine Breite von 7,74 Metern und eine Höhe (Attika) von 8,27 Metern. Zur Reinigung der Fahrzeuge wurde eine Portalwaschanlage mit einer biologischen Abwasserbehandlungsanlage installiert. Die Anlagentechnik ist in der Waschhalle in einem getrennten Raum aufgebaut.
Westlich der Fahrzeughalle befindet sich ein Verwaltungsanbau mit Büro, Werkstätten, Lager und Sozialräumen. Der Anbau ist zweigeschossig, auf ein Kellergeschoss wurde verzichtet. Der Verwaltungsbau ist 24,20 Meter lang, 23,20 Meter breit sowie 8,10 Meter hoch. Der Hallenanbau fügt sich direkt an die Fahrzeughalle an und kann als Kubus gesehen werden. Architektonisch ist der Anbau durch einen 2-geschossigen Büro- und Sozialtrakt sowie einem eingeschossigen Lagerbereich mit Lkw-Anlieferzone aufgeteilt. Der 2-geschossige Gebäudetrakt und somit die Büroräume sind im Südosten angeordnet. Der Lagerbereich befindet sich im Norden.

Stahlkassettenbauweise


Die Gebäudekonstruktion ist analog der Fahrzeughalle mit Fertigteilbetonstützen und Elementdecken geplant. Die Fassadenkonstruktion wurde in einer wärmegedämmten Stahlkassettenbauweise hergestellt. Umlaufend um das gesamte Gebäude wurde im unteren Bereich ein Fertigteilbetonsockelelement ausgeführt. Dieses dient zum einen als Frostschürze und zum anderen als Anfahrschutz.
Der Zugang erfolgt über den an der Ostseite des Gebäudes liegenden Eingang, von dem auch der Zugang zum Treppenhaus und in die Halle erfolgt. Um für alle Büro- und Aufenthaltsräume die nach Arbeitsstättenrichtlinie geforderte natürliche Belichtung und Belüftung zu realisieren, wurden die Räume zur Gebäudeaußenseite hin angeordnet. Die Erschließung im Gebäude erfolgt im Erdgeschoss über einen Verkehrsweg parallel zur Gebäudewand bis in die Fahrzeughalle. Parallel zu diesem Verkehrsweg wurde eine Durchfahrt für Lkw (40t) bis in die Fahrzeughalle geplant.
Im Erdgeschoss sind verschiedene Lagerbereiche angeordnet – Hochregallager; Lager Kleinteile; Lager Betriebsmittel; Erschließungsräume für Heizung, Elektro und Druckluft sowie Putzmittelräume und ein WC. Darüber hinaus gibt es im Erdgeschoss in unmittelbarer Nähe zur Fahrzeughalle folgende Werkstätten: Mechanische Werkstatt/Pneumatik; Elektrowerkstatt; Gästebüro und Lager für Externe/Archiv. Im Obergeschoss befinden sich zwei Büroräume für Werkleiter – Einzelbüro mit Besprechung und ein Kombibüro für den Werkstattmeister –, Sozial- und Aufenthaltsräume für das Werkpersonal ein Archiv- und Melderaum sowie ein Besprechungszimmer.
Der Anschluss des Werksgeländes der agilis Eisenbahngesellschaft an das Streckennetz der Deutschen Bahn AG erfolgt über das Gleis 22/62 (Hafengleis) das neben den Streckengleisen Regensburg-Weiden/Opf. (Strecke 5860) verläuft. Die bahntechnische Erschließung des Grundstücks erfolgt aus westlicher Richtung, die Zufahrt auf das Gelände über das Hafengleis 22/62 in das neue Gleis 504. Der Übergabepunkt zwischen der DB Netz AG und den Gleisanlagen agilis ist nach der Weiche 551 der DB AG.
Anschließend werden mittels Rangiereinheit über das Ausziehgleis 500 die Fahrzeuge in die entsprechenden Instandhaltungsgleise rangiert. Die Fahrzeughalle mit Waschhalle wird über die Gleise 502, 503 und 504 erreicht. Parallel zur Fahrzeughalle wurde zu diesen Gleisen ein Abstellgleis 501 errichtet. Die WC-Entsorgungsanlage der Fahrzeuge ist auf Gleis 504 errichtet worden. Zur Realisierung der Gleisanlagen wurden drei Weichen neu eingebaut. Zudem wurde die vorhandene DKW 552 durch eine neue einfache Weiche ersetzt. (BSZ)

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