Bauen

18.03.2015

"Fields of Ideas"

Ein Münchner Architekturbüro hat den deutschen Expo-Pavillon in Mailand entworfen

Als die Architekten aus dem Münchner Büro Schmidhuber anfingen, sich Gedanken über den deutschen Pavillon für die Expo 2015 in Mailand zu machen, fielen ihnen Felder ein. Felder und Wiesen. Sie sind nun zum titelgebenden Leitmotiv für den Pavillon geworden, der den Titel "Fields of Ideas" (Felder der Ideen) trägt. "Die ganzen vielen, kleinen Parzellen, die man sieht, wenn man von oben auf eine deutsche Feld- und Flurlandschaft schaut, steht für die vielen Ideen aus Deutschland", sagt der leitende Architekt des deutschen Pavillons, Lennart Wiechell, vom Architekturbüro Schmidhuber, das den Zuschlag für den Bau bekommen hat. Im Februar 2014 wurde der Grundstein auf dem Expo-Gelände bei Mailand gelegt.
Deutschland präsentiert sich mit einem als sanft ansteigende Landschaftsebene entworfenen Gebäude mit einer frei zugänglichen Oberfläche, auf der gerne auch gepicknickt werden soll. Deutsche Snacks für eine Brotzeit gibt es vor Ort zu kaufen. Außerdem gibt es ein Nobel-Restaurant und ein etwas günstigeres -jeweils mit Spezialitäten aus Deutschland. Schließlich ist das Thema der Weltausstellung 2015:"Feeding the Planet, Energy for Life" (Deutsch:Den Planeten ernähren, Energie für das Leben). Knapp 5000 Quadratmeter groß ist das deutsche Expo-Grundstück, 2680 Quadratmeter groß die Ausstellungsfläche. Bis zu 16 000 Menschen können den Pavillon pro Tag besuchen - das sind bei 184 Tagen Expo-Laufzeit bis zu drei Millionen Besucher insgesamt. Etwa 48 Millionen Euro hat der Bund für den Pavillon lockergemacht, der im Gegensatz zu den Ausstellungen einiger anderer Länder komplett ohne Sponsorengelder auskommt. Abgebaut wird er trotzdem nach dem Ende der Weltausstellung, die vom 1. Mai bis zum 31. Oktober läuft.
Die großen Themen der interaktiven Ausstellung sind Wasser, Boden, Klima, Artenvielfalt und Nahrungsmittel - und zu jedem Thema gibt es ein Gesicht. Benjamin Adrion, der Gründer des Netzwerks "Viva con Agua", das sich vom Hamburger Stadtteil St. Pauli aus für die Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern einsetzt, steht natürlich für das Wasser. Der Biobauer Josef Braun aus Freising bei München mit seiner nachhaltigen Landwirtschaft gibt dem Bereich "Boden" ein Gesicht. Aus dieser Ausstellung, die mit einer Show endet, die Deutschland aus der Perspektive fliegender Bienen zeigt, sprießen stilisierte Bäume, überdimensionale Blätter an die Oberfläche, in den Picknick-Bereich. "Ideenkeimlinge nennen wir die", sagt die Sprecherin des deutschen Pavillons, Marion Conrady. Zu den Baumaterialien des Pavillons gehört Holz aus deutschen Wäldern.
"Wir stehen oft für ein gewisses Image von Verlässlichkeit und so weiter" - und dieses Bild soll jetzt ergänzt werden. "Wir wollen eine Haltung vermitteln und ein offenes, sympathisches, humorvolles Deutschlandbild", sagt Architekt Wiechell. Die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land habe den Grundstein gelegt, mit dem Expo-Auftritt führe Deutschland diese Idee weiter. "Es ist ein logistisches Uhrwerk - im Pavillon und auf der ganzen Baustelle", sagt Wiechell über den Aufbau. Die größte Herausforderung dabei:ausländische Bauvorschriften. "Man denkt, die Physik ist überall auf der Welt gleich, aber die Art, damit umzugehen, ist immer unterschiedlich. Und das ist auch in Italien so", sagt der Architekt. "Die ganzen Bauverordnungen sind in Italien anders als in Deutschland und wir haben da einen großen Abstimmungsbedarf." Es gebe noch kein Konzept, wie man innerhalb Europas mit unterschiedlichen Konzepten beispielsweise beim Brandschutz umgehe."Da sind wir im Grunde genommen auch immer wieder Botschafter." (Britta Schultejans/dpa)

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