Bauen

Der 8-geschossige Kopfbau. (Foto: Michael Heinrich)

15.02.2017

Geschossübergreifende Flaniermeile

Im Münchner Norden entsteht Wohnraum für junge Menschen

An der ehemaligen Funkkaserne im Münchener Norden haben FUNKWA 10 Architekten aus München für die WOGENO 75 Wohneinheiten mit vielfältigen Gemeinschaftsbereichen für Bewohner und Nachbarn errichtet. Von den Wohnungen sind 60 Prozent gefördert und 40 Prozent freifinanziert. Ein Schwerpunkt bei dem Projekt ist mit rund 1/3 der Wohnfläche die Errichtung von Wohnraum für junge Menschen (Auszubildende, Studierende, Berufsanfänger). Dem wurde mit Wohngemeinschaften und kleinen Wohnungen Rechnung getragen. Um gemäß Bebauungsplan am südlichen Eingang zum Wohngebiet Domagkpark eine adäquate Auftaktsituation zu schaffen und gleichzeitig das Gebäudevolumen an dieser Stelle zu proportionieren erhält der 8-geschossige Kopfbau einen Einschnitt, der einen großen Gemeinschaftsraum beinhaltet. Dadurch erscheinen die darüber liegenden vier Wohngeschosse leicht abgelöst, das Volumen wird akzentuiert. Der langgestreckte Baukörper wiederum stuft sich über eine Folge von Dachterrassen zum Gemeinschaftsraum hin ab. Es entsteht eine vielfältige Abfolge von Freiräumen innerhalb des Gebäudes, die der Gemeinschaft zur Verfügung stehen: eine überdachte Loggia am Gemeinschaftsraum, eine offene Dachterrasse als Vorplatz für den Turm-Baukörper und ein großer Dachgarten für Gemüseanbau und Zierpflanzen. Das architektonische Herzstück des Gebäudes stellt die geschossübergreifende Flaniermeile dar. Sie modelliert den Baukörper und bindet ihn zusammen. Sie mäandert durch das ganze Gebäude und verbindet als gemeinschaftlich genutzter Laubengang alle Wohnungen und Gemeinschaftsbereiche. So wird das Gebäude zur sozialen Skulptur, die als Ganzes von den Bewohnern genutzt wird. Ein Durchgang im Erdgeschoss verbindet das Viertel und beherbergt die Mobilitätszentrale - ein Parkplatz mit Aufladestationen für die Räder, E-Bikes & E-Roller, die von allen ausgeliehen werden können. Hier grenzt auch der 3-geschossige Fahrradspeicher für die Bewohner an. Die Sondernutzung ist durch eine offene Holzlamellenfassade kenntlich gemacht, gleichzeitig licht und gut einsehbar. Die meisten Bewohner besitzen eher drei Fahrräder als ein Auto. Diese Mentalität wird von der Wogeno-Community gefördert und bei der Stadt dann auch entsprechend mit einem reduzierten Stellplatzschlüssel eingefordert. Ergebnis: Die Tiefgarage weist nur 0,5 Stellplätze/WE auf. Die Grundfläche beträgt 7400 Quadratmeter und die Baukosten belaufen sich brutto auf 11,25 Millionen Euro. Die Konstruktion des Gebäudes ist ein Hybridbau mit STB-Schotten und vorgefertigter Holzelementfassade. Das Gebäude hat KFW 55. (BSZ) (11,25 Millionen Euro wurden in das Bauvorhaben investiert; das architektonische Herzstück des Gebäudes ist die geschossübergreifende Flaniermeile - Fotos: Michael Heinrich)

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