Bauen

Das neue Realschulgebäude der Gemeinde Taufkirchen. (Foto: HW)

15.05.2015

Großzügige Aula als Herzstück

Neubau der Walter-Klingenbeck-Realschule in Taufkirchen

Die Schule von heute ist mehr als nur ein Ort, an dem Wissen vermittelt wird, sie sieht sich vielmehr mit wachsenden pädagogischen und gesellschaftlichen Anforderungen konfrontiert. Die Konzeption der Realschule in Taufkirchen, die unter der Trägerschaft des Zweckverbands Staatliche Realschule Taufkirchen errichtet wurde, trägt mit ihrem modernen pädagogischen Vorgehen und dem ansprechenden Bau diesen anspruchsvollen Erwartungen Rechnung.
Die neue Realschule in Taufkirchen, die letztes Jahr ihrer Bestimmung übergeben wurde, ist aber nicht nur aufgrund ihres innovativen Lernkonzepts etwas ganz Besonderes, sondern auch, weil sie in drei Stufen errichtet und eingeweiht wurde. Im Dezember 2011 wurde bereits die Dreifach-Turnhalle ihrer Bestimmung übergeben, deren Bau aufgrund von Zuschüssen aus dem Bildungspaket des Bundes in Höhe von 1,7 Millionen Euro vorgezogen worden war. Der neue Baukörper der Realschule wurde anschließend auf dem Areal der alten Sporthalle errichtet, sodass die Schüler nach deren Fertigstellung nahtlos von einem Gebäude ins nächste ziehen konnten.

Kurze Wege,
gute Orientierung


Der Baukörper wird durch die Leitidee „Schaffung einer kompakten und wirtschaftlichen Schule mit Verknüpfung der vertikalen und horizontalen Kommunikationsebenen“ bestimmt. Kurze Wege, gute Orientierung und spannende Ausblicke in Innenhöfe und in die Pausenhalle charakterisieren die Grundrisse.
Das Herzstück des Gebäudes ist aber die großzügige Aula, die bis zu 400 Personen Platz bietet (inklusive der Plätze in den Galerien des dreigeschossigen Gebäudes). Derzeit besuchen 890 Schüler in 35 Klassen die Walter-Klingenbeck-Realschule, die nach dem gleichnamigen Widerstandskämpfer benannt wurde, der für sein politisches Engagement mit gerade einmal 19 Jahren 1943 hingerichtet wurde. Unterrichtet werden die Schüler von 60 Lehrkräften. Statt Frontalunterricht gibt es offene Unterrichtsformen.
Um den angestrebten beständigen Methodenwechsel innerhalb einer Unterrichtseinheit gewährleisten zu können, bedarf es einer flexiblen Ausstattung der Klassenräume. Diese sind dafür clusterförmiger angeordnet, die Wände zum Flur sind aus Glas, um die Übersichtlichkeit und Transparenz zu erhöhen. Die so genannten Lernlandschaften setzen sich aus fünf Klassenzimmern, einem Gruppenraum, zwei Lehrerstützpunkten, zwei Sanitärkernen, sowie einer Leseecke zusammen und sind im nördlichen und südlichen Bereich des Gebäudes vom Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss angeordnet.
Den zentralen Bereich der Lernlandschaft bildet der so genannte Marktplatz, der zwischen den halbkreisförmig angeordneten Klassenräumen liegt. Der so gewonnene Aufenthaltsraum ist flexibel nutzbar und bietet unter anderem die Möglichkeit, sich in Lerngruppen zusammenzufinden, um gemeinsam Projekte und Aufgaben zu bearbeiten, aber auch zur Erholung während der Pausen. Somit dient dieser Verbindungsweg zwischen den Klassenräumen mehr als nur dem Fortkommen von A nach B, sondern erhöht die Aufenthaltsqualität und die Möglichkeiten der pädagogischen Arbeit.
„Seit vier Jahren praktizieren wir schon die offene Unterrichtsform, die durch die neuen Räumlichkeiten sehr unterstützt wird, da die Schüler sich jetzt erst richtig zu kleinen Lerngruppen zusammenfinden können“, erklärt Schulleiter Rudolf Galata. „Ich bin dem Zweckverband sehr dankbar, dass er die Schule so gut ausgestattet hat, damit dieses neue Konzept auch greifen kann.“ So gibt es statt grüner Kreidetafeln moderne Whiteboards, statt alter Schulbänke dreieckige Tische, die man zu unterschiedlichen Formen, je nach Bedarf, zusammenfügen kann. Alles im Schulraum ist maximal flexibel eingerichtet und eröffnet so unterschiedlichen pädagogischen Wegen den nötigen Freiraum.
Auch bei der Auswahl der Möbel wurden sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte einbezogen. Die Räume der Fachbereiche Physik, Chemie und Informatik schließen in den beiden Obergeschossen direkt an die Aula an und sind durch die zentrale Lage von den am Nord- beziehungsweise Südende gelegenen Klassenbereichen auf kürzestem Wege erreichbar. Alle Geschosse können über einen zentralen Aufzug barrierefrei erreicht werden.
Der Unterricht in der Taufkirchner Realschule endet nicht für alle Schüler zwangsweise um 13 Uhr. So besteht dort das Angebot, die „offene Ganztagsschule“ zu besuchen. Als Kooperationspartner konnte hier die AWO gewonnen werden. Das Angebot richtet sich an Schüler der 5. bis 8. Klassen. Nach dem Unterricht wechseln die Kinder und Jugendlichen in die offene Ganztagsschule. Dort werden sie bis 16 Uhr betreut und gefördert.
Umsetzbar war dieses Konzept langfristig nur mit einer eigenen Mittagsversorgung, die durch die großzügige Mensa, die rund 70 Personen Platz bietet, gewährleistet ist. Die Mensa ist im Tiefgeschoss platziert und hat einen direkten Zugang zum vorgelagerten Terrassenbereich. „Bei uns wird frisch gekocht“, so Galata. Bis zu 200 Essen werden hier täglich ausgegeben.
Ganztagesschule heißt Lernen, Bewegen, Spielen, Toben, Verweilen, Reden, Essen und vieles mehr. Die Taufkirchner Realschule bietet dafür hervorragende Voraussetzungen.
Da der Zuzug in die dem Zweckverband Walter-Klingenbeck-Realschule Taufkirchen zughörigen Gemeinden ungebremst ist, wurde in die Planung der Schule eine Erweiterungsmöglichkeit des Gebäudes miteinbezogen. Im Norden des Gebäudes ist ausreichend Raum für einen Anbau, falls dieser nötig werden sollte. (HW) (Der zentrale Eingangsbereich, der auch als Aula genutzt wird; Blick in die Mensa und in die Dreifach-Sporthalle - Fotos: HW)

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