Bauen

Unternehmen brauchen Gebäude, die einerseits als gebaute Visitenkarte das Unternehmensimage kommunizieren und andererseits ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen. (Foto: Regnauer)

14.06.2013

Heitere Ausstrahlung nach innen und außen

Regnauer-Fachseminar "Sprechende Architektur"

Nicht das Geld allein ist es, durch das Unternehmen Fachkräfte und Wissensarbeiter gewinnen und halten können. Es ist auch ein attraktives Arbeitsumfeld. Dieses unterstützt die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Den richtigen Räumen und Gebäuden, die dies unterstützen, gehören nach Überzeugung von Michael Regnauer, Geschäftsführer des gleichnamigen Herstellers von Holzfertigbauten die Zukunft. Wie Gebäude entwickelt, geplant und konzipiert werden, die leistungsbereite Mitarbeiter fördern, stellte jetzt ein Fachseminar vor.
Die Arbeitswelt der neuen Generation: Sie ist mobil, kommunikativ, umweltbewusst, Technik begeistert. Die neue Generation, das sind die gut ausgebildeten Fachkräfte von heute, gibt der Arbeitswelt von morgen ihr Gesicht. Unternehmen, die langfristig bestehen wollen, müssen diese, mit den neuen Medien groß gewordenen Leistungsträger für sich gewinnen. Unternehmen brauchen daher Gebäude, die einerseits als gebaute Visitenkarte das Unternehmensimage kommunizieren, und andererseits ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen, betonte Regnauer.

Druck führt zu Leistungsverweigerung


Doch wie wird ein Umfeld geschaffen, das diese Lust auf Leistung verbreitet? Um dies zu beantworten, bezog sich Managementtrainer Klaus Dehner auf Erkenntnisse der Verhaltensforschung. Auch Wissensarbeiter der Zukunft werden laut Dehner von evolutionsbedingten Urmotiven angetrieben, die seit Beginn der Menschheit bis heute das Dasein bestimmen: Im Vordergrund steht die Nahrungsbeschaffung. Sie vollzieht sich arbeitsteilig analog der Tierwelt, in denen Aufgaben an die jeweils Geeignetsten verteilt und dadurch Loyalitäten hergestellt werden. Weitere Urmotive sind Neugier und das Bedürfnis, sich im Wettbewerb zu messen. Im positiven Sinne entstehe daraus die Bereitschaft zur Leistung, nur im negativen Sinne Gewalt. Dieser Urtrieb sei auch nicht wegzuerziehen. Ihn gelte es durch äußerliche Rahmenbedingungen so zu steuern, dass er im Wettbewerb zu hohen Leistungen führt.
Doch die Verhaltensforschung stellt nach Angaben von Dehner auch fest, dass sich die Lust an Leistung in Unlust umkehrt, wenn die Anstrengung nicht in einem ausbalancierten Verhältnis steht. Ein Glücksgefühl beim Arbeiten (der so genannte Flow) entwickle sich dann, wenn sich ein Arbeitnehmer sicher und angenommen fühle. „Unsicherheit produziert Angst, ängstliche Mitarbeiter wagen nichts“, warnte Dehner. Sie werde außerdem durch die Erfüllung eines weiteren Grundbedürfnisses gefördert: Durch Bindung, will heißen, persönliches Kennenlernen und Sympathie für einander – und für die Organisation für die sie tätig sind. Diese müsse deshalb ein Arbeitsumfeld schaffen, das diese Bedürfnisse erfüllt. Dann werde Leistung gerne erbracht, gehe der Mitarbeiter in seiner Arbeit auf – und zwar von sich aus, nicht auf Anordnung.
Druck richtet nach Dehners Erfahrungen wenig aus, führt dauerhaft nur zur Leistungsverweigerung. 20 Prozent aller Mitarbeiter hätten, so aktuelle Untersuchungen, innerlich gekündigt, 60 Prozent arbeiten „normal“, 16 bis 18 Prozent gehen mit Lust und hoher Motivation an die Arbeit.
Damit sich ein Flow bei der Leistungserbringung einstellt, müssen Räume geschaffen werden, die positive Rahmenbedingungen bieten. Der Regnauer-Architekt Robert Volz sieht es als Hauptaufgabe eines modernen Gewerbegebäudes an, dass dieses nicht nur wirtschaftliche Aspekte, sondern auch leistungssteigernde Faktoren berücksichtigt. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation habe diesen hohen Einfluss von tätigkeitsgerechten Büroformen, von guten Lichtverhältnissen und einem ausbalancierten Verhältnis von Räumen für Konzentration und Erholung nachgewiesen, berichtete Volz.
Vor der Entwicklung einer neuen Immobilie sei es deshalb wichtig, die Arbeitsbedingungen einer Bestandsanalyse zu unterwerfen und daraus einen eventuellen Änderungsbedarf abzuleiten. Diese Schritte vollziehe Regnauer Fertigbau mit einem ganzheitlichen Blick auf das Bauvorhaben. Dieser berücksichtige Mitarbeiterstrukturen und Arbeitsformen. Eine Kernfrage stelle die Kommunikation dar – zwischen Abteilungen und Teams, mit Kunden und Geschäftspartnern. Optimale Kommunikationsbedingungen können einen intelligenten Grundriss des Gebäudes fördern.
Volz sieht die Notwendigkeit, Räume für attraktive Arbeitsumgebungen zu entwickeln. Die neue Generation sei neben der Entlohnung am Statussymbol High Tech interessiert, informiere und kommuniziere über Communities und verlange schnelle Kommunikationsstrukturen. Eingang, Foyer, Besprechungsräume und Büros müssten mit offener Gestaltung diesen neuen Bedürfnissen gerecht werden, Kommunikationsräume wie Teeküche, bisher eher Stiefkinder bei der Planung, neu in den Mittelpunkt rücken. Gebäude, die in diesen Bereichen die Erwartungen erfüllen, steigern automatisch die Leistungsbereitschaft.

Anwenderfreundlich, effizient und nachhaltig


Leistungssteigerung, Motivation und Wirtschaftlichkeit: Diesen drei Zielen ordnen sich die Gebäude von Regnauer gleichermaßen unter, betonte Alf van Thiel, Bereichsleiter Objektbau bei Regnauer. Ein up-to-date Gebäude orientiere sich am Unternehmensziel und schaffe die baulichen Voraussetzungen für Wachstum, Effizienz und Zukunftssicherung. Es widme sich immer mehr der emotionalen Ebene, die im Gebäude einen Imagegewinn vermittle, sich mit sprechender Architektur nach außen positioniere und das leistungssteigernde Umfeld im Innern erzeuge.
Van Thiel stellte den Prozess hin zu einer optimalen Immobilie vor, in die alle Faktoren für erfolgreiches Bauen – von der Budgetsicherheit bis zur Energieeffizienz, von der Gebäudetechnik bis zum intelligenten Grundriss und Raumprogramm – einfließen. Ein Team von Spezialisten arbeite dafür bei Regnauer interdisziplinär zusammen. Das Ergebnis seien Vitalgebäude – anwenderfreundlich, effizient und nachhaltig.
Der Werkstoff Holz stelle die Basis für aktiven Klimaschutzbeitrag dar und erzeuge gleichzeitig ein gesundes Raumklima. Die von Regnauer entwickelte Vitalwand unterstütze den Wunsch nach ökologischer Bauweise mit einer optimalen Dämmung als Voraussetzung für wirtschaftliche Heizkosten. Möglich sind laut van Thiel Gebäude bis zu fünf Geschossen, unterschiedlichen Fassadengestaltungen und Raumhöhen. Serienmäßig zum Zug kommen sowohl die Vitalwand als auch eine „ausgezeichnete“ Schallschutzdecke, für die Regnauer den Bundesinnovationspreis für hörbar besseres Bauen erhalten hat. (FHH) (Ein ansprechendes Arbeitsumfeld unterstützt die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter - Foto: Regnauer)

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