Bauen

Der Neubau des Klinikums Nürnberg Süd. (Foto: Rudi Ott)

24.02.2017

Helle und freundliche Atmosphäre

Neue psychiatrische Tageskliniken und Institutsambulanzen im Klinikum Nürnberg Süd

Das Klinikum Nürnberg ist mit seinen psychiatrischen Angeboten nun auch im Süden der Stadt vertreten. Möglich gemacht hat dies das neue Gebäude F, das vor dem Haupteingang des Klinikums Nürnberg Süd fertiggestellt wurde. Auf rund 2000 Quadratmetern in lichtdurchfluteten Räumen wurden dort unter anderem die Tageskliniken der Erwachsenenpsychiatrie mit 20 Plätzen sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 15 Plätzen, die zugehörigen Psychiatrischen Institutsambulanzen und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) für ambulante Behandlungen der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie sowie die Schule für Kranke eröffnet. Neben dem Neubau der Tageskliniken erhielt das Herz-Gefäß-Zentrum (Haus E) einen Anbau mit insgesamt 750 Quadratmetern für einen OP-Saal und Angiographieräume. Durch die Neubauten konnte die Tiefgarage unter dem HGZ erweitert werden. Die Gesamtkosten der Neubauten belaufen sich auf rund 27,7 Millionen Euro. Davon wurden 14,7 Millionen vom Freistaat gefördert, von der Stadt Nürnberg kamen 1,8 Millionen Euro für die Schule für Kranke hinzu. Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter ist mit neuen teilstationären Angeboten nun auch im Klinikum Nürnberg Süd vertreten. Die neue Tagesklinik umfasst, wie bereits erwähnt, 15 Plätze. Schwerpunkte sind die Behandlung von Kleinkindern im Alter von einem bis fünf Jahren mit Entwicklungs- und Regulationsstörungen, die Therapie von Minderjährigen mit oft traumatischem Flucht- und Migrationshintergrund sowie die Weiterbehandlung von stationären Patienten bis zu ihrer Entlassung. Dazu kommt die Psychiatrische Institutsambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die neue Tagesklinik und die Psychiatrische Institutsambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, im ersten Stock des neuen Gebäudes ergänzen und erweitern das bestehende stationäre und tagesklinische Angebot der Psychiatrie am Standort Nord. Schwerpunkt der Tagesklinik ist die Behandlung von Menschen mit Depressionen, Angststörungen, bipolaren Störungen sowie von Menschen mit Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises, soweit diese nicht stationär betreut werden müssen.

Die Fassaden sind
modular gegliedert


Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mutter- und Kind-Tagesklinik sowie -Ambulanz, die bisher im Klinikum Nord untergebracht war. Hier werden Mütter von Säuglingen bis 1,5 Jahre betreut, die wegen psychiatrischer Erkrankungen oder einer Wochenbettdepression Hilfe und Unterstützung brauchen.
Die neuen Gebäude der Psychiatrischen Tageskliniken und Institutsambulanzen mit der Erweiterung des Herz-Gefäß-Zentrums sind Teil des Klinikums Nürnberg Süd und gleichzeitig eigenständig in Form, Ausstattung und Lage. Die Fassaden sind im Kontext mit den Nachbargebäuden entwickelt und modular gegliedert. „Sie sind mit ihrem ausgewogenen Verglasungsanteil Teil der Fortentwicklung des mit dem Green-Hospital-Award anerkannten Herz-Gefäß-Zentrums“, betont Architekt Hans Peter Haid. Die Innenhöfe und die transluzent wirkende Fassade öffnen nicht nur den Innenraum, sondern es entsteht eine Klinik mit Identität, die Patienten wie Angehörigen Vertrautheit und Kompetenz vermittelt.
Die Gebäude fügen sich nahtlos in das orthogonale Ordnungsprinzip des Hauptgebäudes ein und stärken die Haupterschließungsachse mit dem signifikanten Haupteingang des zentralen Klinikgebäudes. Besonderes Augenmerk des architektonischen Entwurfs lag auf den spezifischen Anforderungen aufgrund der physischen und psychischen Belastungen kranker Menschen.
Die Gestaltung der Klinik sollte vor allem auf die Bedürfnisse der jungen Patienten sowie deren Eltern und Angehörigen, die hier Hilfe suchen, eingehen. In der schwierigen Situation einer psychischen Störung oder Erkrankung, die von Unsicherheit und Ängsten der Angehörigen ebenso wie beispielsweise schwierigen Verhaltensweisen der Patienten begleitet ist, soll der Raum Sicherheit und Ruhe vermitteln. Um Überschaubarkeit und Orientierung zu bieten, die in ihrer Proportionalität und Ausformung auf die Perspektive von Kindern und Jugendlichen eingeht, erhielt jede Zielgruppe einen eigenen Baukörper an einer Patientenstraße. Für die Patienten sollte eine Atmosphäre geschaffen werden, die der Lebenswirklichkeit einer intakten Wohnumwelt nahe kommt. Das Gebäude ist im Erdgeschoss an die Zugangsmagistrale des Klinikums angefügt und über einen transparenten und offen wirkenden Eingangsbereich zugänglich. Im Erdgeschoss sind neben einem Medizinischen Versorgungszentrum im Bereich des Hauptzugangs Kleinkinder und ältere Kinder jeweils in einer „Spange“ untergebracht, während die dritte der „Schule für kranke Kinder“ aus dem Klinikum gewidmet ist. Im Obergeschoss nehmen die drei „Spangen“ schließlich die Erwachsenen- und Jugendpsychiatrie sowie die Psychiatrische Institutsambulanz auf. Zwischen den Häusern liegen vor den einzelnen Nutzungsbereichen Hofräume für Spiel und Therapie. Über diese Höfe fällt das Tageslicht bis zur Erschließungsstraße und sorgt für eine helle, freundliche Atmosphäre. „Damit entsteht eine besondere Aufenthaltsqualität im Inneren“, freut sich Alfred Estelmann, Vorstand des Klinikums Nürnberg, „und es ergeben sich soziale Räume, die sowohl die Aktivität und den Aufenthalt im Freien, wie auch im Inneren ermöglichen.“ (BSZ) (Der Eingangsbereich; einer der Innenhöfe; die Atmosphäre im Inneren ist hell und freundlich - Fotos: Rudi Ott)

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