Bauen

Das Alte Deutsche Gymnasium. (Foto: Stadt Schwabach)

23.04.2018

In alter Pracht

Das Alte Deutsche Gymnasium Schwabach wurde generalsaniert

Mit dem Abschluss der Sanierungsmaßnahmen im Mai 2018 wird ein Teil des denkmalgeschützten Ensembles „Altes Deutsches Gymnasium“ wieder in Betrieb genommen.
Der große Gebäudekomplex in Form einer Doppelhofanlage setzt sich aus verschiedenen Gebäudeteilen, unterschiedlicher Bauphasen, beginnend im frühen 18. Jahrhundert, zusammen.
In einem ersten Schritt wurden nun durch die Stadt Schwabach als Bauherr die Gebäudeteile an der Südlichen Ringstraße und große Teile der Wittelsbacherstraße für die staatliche Realschule mit Fördermittel nach FAG und der städtischen Musikschule mit Mitteln der Städtebauförderung fertiggestellt. Ebenso wurde das Projekt mit Mitteln des Denkmalschutzes gefördert, zum Beispiel durch das Landesamt für Denkmalschutz und die Landesstiftung Denkmalschutz. Den südlichen Teil der Wittelsbacherstraße und die hinteren Gebäudeteile übernimmt die städtische GEWOBAU, um hier in einem zweiten Schritt für die AWO, die städtische Puppenbühne und die Berufsfachschule für Altenpflege der Rummelsberger Dienste als Mieter das Denkmal wieder zu aktivieren. Im östlichen, hinteren Teil werden in einem dritten Schritt Wohnnutzungen das lebendige Nutzungskonzept des Gesamtkomplexes ergänzen.

Haustechnik wurde
komplett erneuert

Für den nun fertiggestellten ersten Bauabschnitt konnten die in der Planungsphase eingestellten Kosten von 12,3 Millionen Euro mit Baubeginn März 2016 eingehalten werden.
In der Planungsphase – mit der Planung beauftragt war das Würzburger Architekturbüro Gerhard Grellmann, Rainer Kriebel, Christian Teichmann – von September 2014 bis März 2016 wurden das Raumprogramm, nach schulaufsichtlicher Genehmigung und förderrechtlicher Bescheide mit der Regierung von Mittelfranken abgestimmt und in den Gebäudebestand integriert.
Das Sanierungskonzept wurde in mehreren Planungsschritten mit den zuständigen Referenten des Landesamts für Denkmalpflege und der unteren Denkmalschutzbehörde entwickelt. Forderungen, Anregungen und Bedenken konnten, soweit wirtschaftlich und bautechnisch vertretbar, weitestgehend integriert werden. Das Sanierungskonzept wurde schrittweise begleitet von statischen, bauphysikalischen, schadstoffanalytischen, brandschutztechnischen und energetischen Untersuchungen.
Eine große Herausforderung stellte nach den Worten des Architekturbüros die, bedingt durch die unterschiedlichen Niveaus der einzelnen Bauteile, barrierefreie Andienung aller Geschosse dar. Hierfür wurden zwei Aufzüge in Nähe der vorhandenen Vertikalschließungen im Haus integriert. Weitere Maßnahmen für Geh-, Seh-, Hörbehinderungen wurden als Gesamtkonzept entwickelt.
Die Haustechnikanlagen wurden komplett erneuert. Die Heizung des Gebäudes erfolgt nun durch Kraft-Wärme-Kopplung mittels eines gasbetriebenem Blockheizkraftwerks sowie zwei Brennwertkesseln zur Abdeckung der Spitzenlasten, dazu drei Pufferspeicher mit je 1200 Liter Inhalt. Der erzeugte Strom wird in den Gebäuden verbraucht. Die denkmalgerechte Integration einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung trägt neben ihrem Zweck zur Erhöhung der Raumluftqualität zur Reduzierung des Energiebedarfs bei. Zur energetischen Verbesserung wurden die Außenwände mit Kalzium-Silikat-Dämmplatten als Innendämmung belegt. In Teilbereichen wurde eine Wandtemperierung eingebaut, so die Würzburger Architekten. Das Brandschutzkonzept konnte mit für Denkmalpflege spezialisierten Erstellern und Brandschutzsachverständigen denkmalgerecht und wirtschaftlich entwickelt werden. Die Maßnahme umfasst ein Bauvolumen von 17 700 Kubikmetern Rauminhalt mit einer Hauptnutzfläche von 4100 Quadratmetern. Die herrlichen Außenfassaden aus dem rot-/ocker-changierenden Buntsandstein wurden gereinigt und neu verfugt, die bestehenden historischen Kastenfenster saniert und auf den Innenflügeln mit Schallschutzverglasung versehen. Sogar die historisch nachgewiesenen Klappläden konnten wieder ergänzt werden, sodass das „Alte Deutsche Gymnasium“ in alter Pracht, neuem Glanz und zeitgemäßem Schulleben für die Stadt Schwabach als lebendiges Ensemble wieder aktiviert werden konnte. (BSZ) (Der Komplex setzt sich aus verschiedenen Gebäudeteilen zusammen - Foto: Stadt Schwabach)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.