Bauen

Das neue Haus der Bayerischen Zahnärzte. (Foto: Bayerische Landeszahnärztekammer)

22.02.2018

Klare Linien und flexible Nutzung

Neues Haus der Bayerischen Zahnärzte in München eröffnet

Die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK), Berufsvertretung der 16 000 bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzte, hat im Münchner Stadtteil Mittersendling das Haus der Bayerischen Zahnärzte fertiggestellt. Das Gebäude wurde Ende Januar im Rahmen der Jubiläumsfeier zum 90-jährigen Bestehen der Bayerischen Landeszahnärztekammer offiziell in Betrieb genommen.
Das Gebäude wurde auf einem rund 1000 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. Dort sind die Verwaltung der Bayerischen Landeszahnärztekammer und das Seminarzentrum der eazf (Europäische Akademie für zahnärztliche Fort- und Weiterbildung) untergebracht. Für die knapp 50 Mitarbeiter der BLZK stehen funktional eingerichtete Büros und Besprechungsräume zur Verfügung. Der Neubau ist Teil des Revitalisierungsprojekts „WerkStadt Sendling“, das eine Mischbebauung aus Gewerbe und Wohngebäuden im Südwesten von München vorsieht. BLZK-Präsident Christian Berger hatte schon im Januar 2016 anlässlich der Grundsteinlegung zum neuen Gebäude hervorgehoben: „Das Haus der Bayerischen Zahnärzte setzt einen weiteren städtebaulichen Akzent im Stadtteil Sendling, der sich im Laufe der letzten Jahre sehr dynamisch entwickelt hat.“ Das Architekturbüro Kirschner & Partner (kip Architekten) lieferte einen innovativen Gebäudeentwurf und entwickelte ein Nutzungskonzept für rund 2000 Quadratmeter Bürofläche. Die Firma Riedel Bau GmbH mit Sitz in Schweinfurt realisierte das Projekt als Generalunternehmer der BLZK und hat auch die Werkplanung erstellt. Die Bauausführung erfolgte schlüsselfertig einschließlich Ausbauarbeiten und Haustechnik. Das Gebäude wurde in massiver Ortbetonbauweise erstellt. Eine vollautomatische Kfz-Parkanlage erschließt auf drei Ebenen insgesamt 28 Stellplätze. Kammer, Architekten und Generalunternehmer haben bei der Entwurfs- und Werkplanung des viergeschossigen Baus besonderen Wert auf Funktionalität, Transparenz und Nachhaltigkeit gelegt. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kammer wurden adäquate Arbeitsräume, aber auch großzügige Kommunikationsflächen geschaffen. Ebenso finden die Ausschüsse und Gremien der Selbstverwaltung der bayerischen Zahnärzte im neuen Verwaltungsgebäude ihren Raum.

Herzstück sind die modernen und technisch bestausgestatteten Seminar- und Vortragsräume für den Fortbildungsbetrieb der eazf, eine der größten industrieunabhängigen zahnärztlichen Fortbildungsakademien Europas. Rüdiger Schott, Vizepräsident der BLZK, stellt angesichts der Vielfältigkeit des Raumangebots und der Nutzungsmöglichkeiten für die zahnärztliche Selbstverwaltung fest: „Dieses neue Haus der Bayerischen Zahnärzte wird ein Haus der Begegnung sein.“
Der Neubau setzt sowohl in der Gebäudeform als auch in der Fassadengestaltung einen besonderen Akzent im Bezug zur umgebenden Bebauung. Die Glasfaserbeton-Fassadenverkleidung mit mineralischen Rohstoffen erzeugt je nach Lichteinfall beziehungsweise Tageszeit eine natürliche Lebendigkeit. Diese Wirkung wird gesteigert durch den nach Westen auslaufenden Schwung, der sich aus der Rundung der Fassade ergibt. Diese wurde in einer Pfosten-/Riegelkonstruktion ausgeführt und ist mit gewölbten Isolierglasscheiben ausgestattet. In Kombination mit den Fensterrahmen aus Alu-Profilen entsteht ein spannender Akzent. Die Räumlichkeiten im Seminarbereich im ersten Stock des Gebäudes sind flexibel nutzbar. Der große Seminarraum bietet Platz für 200 Teilnehmer. Er kann in zwei etwa gleich große Räume geteilt werden. Dazu kommen noch vier weitere kleinere Seminarräume mit über 100 Plätzen (in parlamentarischer Bestuhlung). Der Zugang zu den Räumen des Seminarzentrums erfolgt durch ein gerundetes Foyer. Die vorgelagerte Galerie bietet einen Kommunikationsbereich und ermöglicht eine Sichtbeziehung in den geschwungenen voll verglasten Eingangsbereich im Erdgeschoss. „In einer Zeit, in der Fort- und Weiterbildung immer mehr an gesellschaftlicher Bedeutung gewinnen, ist dieses Raumkonzept eine Investition in die Zukunft“, so Stephan Grüner, Geschäftsführer der eazf.
Auf der im Gebäudeprofil zurückgesetzten vierten Etage befindet sich der Konferenzbereich. Der zentrale Sitzungsraum in einer schlanken Trapezform ist auf bis zu 30 Plätze ausgelegt – ergänzend dazu gibt es in den beiden darunter liegenden Stockwerken noch kleinere Besprechungsräume. Die lichte Gestaltung mit großflächigen Fenstern nach Osten und Westen schaffen ein hohes Maß an Transparenz. Dies gilt auch für den angrenzenden, nach drei Seiten verglasten Besprechungsraum. Eine umlaufende, teilweise begehbare Terrasse eröffnet zusätzliche Kommunikationsflächen. Solche gibt es gleichermaßen auf beiden darunterliegenden Büroetagen der BLZK-Verwaltung.
Die Innenausstattung setzt auf natürliche Materialien. Für die Bodenbeläge in den Bereichen Seminarzentrum und in den Sanitärräumen wählte man Basalt. In den Büro- und Besprechungsräumen ist ein hochstrapazierfähiger Kugelgarnteppichboden verlegt worden. Die Wärmeversorgung erfolgt über Fernwärme der Stadtwerke München. M/Fernwärme ist eine komfortable und umweltverträgliche Wärmeversorgung für Raumheizung und zur Wassererwärmung und bietet die ideale Wärmeversorgung für den Bürokomplex. In punkto Klimatechnik setzte die Kammer als Bauherrin ebenfalls auf innovative Lösungen. Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgen über DUR-SOLO Deckensegel. Strahlungswärme und Klimatisierung von der Decke gewährleisten höchsten Komfort. Zusätzliche Produktvorteile liegen in der langen Lebensdauer ohne Qualitätsverlust, sehr schneller Reaktionszeit, hoher Ästhetik und Funktionalität und hervorragenden Akustikeigenschaften, so der Hersteller. Im Zuge des Neubaus wurde die Einführung eines elektronischen Schließsystems umgesetzt. Das Gebäude wird mit AIDA Zutrittstechnik gesichert und überwacht. Die Identifikation erfolgt durch kurzes Vorhalten eines Schlüsselanhängers über Kartenleser an den Außentüren. Je nach Berechtigung gibt das System die Tür frei. Die Innentüren sind mit Schließzylindern gesichert; hier erfolgt der Zugang ebenfalls mit dem Ausweis. Über eine Aufzugssteuerung wird der Zutritt zu den verschiedenen Etagen gesteuert. Über AIDA Web-Workflow werden die Arbeitszeiten erfasst; ebenso die Urlaubsanträge. Die Zutrittsberechtigung wird zusammen mit der ebenfalls neu eingeführten Zeiterfassungslösung in einer Software verwaltet, sodass nur ein Ausweis für beide Bereiche nötig ist. Das Gebäude erfüllt in jeder Hinsicht die Anforderungen an einen zeitgemäßen Verwaltungsbau. „Mit der Entscheidung für einen Neubau haben wir beste Voraussetzungen geschaffen, die Effizienz unserer Dienstleistungen für die bayerischen Zahnärzte sowie die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter noch einmal deutlich zu steigern.“ (Isolde M. Th. Kohl) (Die geschwungene Fassade; der Eingangsbereich und die Galerie - Fotos: Bayerische Landeszahnärztekammer)

Kommentare (1)

  1. Wieland Greiner am 22.02.2018
    Wow, was für ein Protz! Da zahlt man als gesetzlich Versicherter doch gern seine Beiträge! Schade, dass man nicht sehen kann, wo all die Porsche 911 und 7er BMW geparkt werden...
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