Bauen

Der "Norwegian Wild Reindeer Center Pavilion". (Foto: Vodicka)

10.10.2014

Kubus aus Stahl, Glas und Holz

Ein architektonisches Highlight im Norden Norwegens

Dort wo Nord- und Südnorwegen aufeinandertreffen, liegt völlig unerwartet ein architektonisches Highlight. Ein Gebäude, das seit seiner Errichtung im Jahr 2011 das „Year building of the world“ genannt wurde.
Nach einem kurzen Fußmarsch von Hjerkinn erreicht man den „Norwegian Wild Reindeer Center Pavilion“, wie er offiziell heißt. Auf 1100 Metern öffnet sich ein spektakulärer Blick auf den Dovrefjell Nationalpark und die Snoehetta Berge. Was die meisten Wanderer nicht ahnen: Der Aussichtpunkt, in der puristischen Form eines rechteckigen Stahl-Kastens, ist von einem der weltweit erfolgreichsten, zeitgenössischen Architekturbüros geplant, dem „Snøhetta Arkitektur og Landskap“. Einem norwegisch-amerikanischem Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur und Design mit Hauptsitz in Oslo.

Harte Schale, weicher Kern

Der Berg Snoehetta wurde lange Zeit für den höchsten norwegischen Gipfel gehalten und spielt eine bedeutende Rolle im romantischen Selbstverständnis von Fjellnorwegen. So sind die norwegischen Sagen und Mythen eng mit Snoehetta verbunden. Dieser Umstand gab den Architekten die Basis für den Entwurf. Das 90 Quadratmeter große Gebäude in Form einer Stahlbox, hat eine flächendeckende Glasfassade mit Blick auf die Snoehetta Berge im Norden und eine wellenförmige Form aus solidem Holz auf der Südseite.
Das Design des Gebäudes basiert auf dem Kontrast zweier Ideen – harte Schale und weicher, organischer Kern. Das hölzerne, warme Innere, der Aufenthaltsraum, ist deshalb wie ein Felsen oder ein erodiertes Stück Packeis, von natürlichen Kräften, wie Wind und Wasser geformt, eingebettet in einen rechteckigen Rahmen aus Rohstahl und Glas.

Schlichte Form

Vor allem auf die Qualität und Nachhaltigkeit im rauen Klima Dovrefjells wurde großer Wert gelegt. Die traditionelle Bauweise der Region spiegelt sich in der schlichten Form und in den verwendeten Naturmaterialien wider. Dennoch wurden neueste Technologien sowohl für das Design, als auch die Herstellung verwendet. 3D-Modelle trieben die Sägemaschinen an, die meterdicke Pinienstämme zersägten und von Schiffsbauern aus Hardangerfjord zu einer organischen Wellenform zusammengesetzt wurden. Anschließend wurde das Holz auf traditionelle Weise innen mit Öl und außen mit Harz versiegelt. Zur Befestigung dienten reine Holznägel.
Während der Wind um das Gebäude pfeift, sitzt man geschützt auf den sanft geschwungenen Stufen, wie in einem warmen Kokon und kann die spektakuläre Naturkulisse um sich herum in Ruhe genießen. Wenn man Glück hat, sieht man auch wilde Rentiere und Moschusochsen. (Sonja Vodicka)

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