Bauen

Das Solardach des Carports des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) wurde mit dem Ingenieurpreis 2013 ausgezeichnet. (Foto: Beratendes Ingenieurbüro für Bauwesen Prof. Ackermann)

27.03.2015

Made in Bavaria

Serie: 25 Jahre Bayerische Ingenieurekammer-Bau (2)

Immer höher, immer weiter, immer tiefer: Die Ingenieurbaukunst von heute kennt nur wenige Grenzen. Die Gründe dafür sind innovative Techniken und Baustoffe sowie kluge Köpfe, die die Theorie in die Praxis umsetzen. Die am Bau tätigen Ingenieure sorgen mit ihrer Arbeit nicht nur für die Sicherheit von Mensch und Bauwerk, sondern sie übernehmen auch Verantwortung für eine moderne und funktionierende Infrastruktur. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1990 das Ziel gesetzt, der Öffentlichkeit die vielfältigen Leistungen der Ingenieure näher zu bringen – zum Beispiel beim jährlich stattfindenden Bayerischen Ingenieuretag, bei den Wettbewerben rund um den Ingenieur- und Denkmalpflegepreis sowie beim „Tag der Energie“.
Rund 14 000 Gäste bei 23 Veranstaltungen: Der Bayerische Ingenieuretag ist seit 1992 eine feste Größe im Veranstaltungskalender der bayerischen Ingenieure. Festredner waren in ihren damaligen Funktionen zum Beispiel der Bundesminister für Finanzen, Theo Waigel, der bayerische Innenminister, Günther Beckstein, der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude sowie der amtierende bayerische Innenminister, Joachim Herrmann. Sie haben es sich nicht nehmen lassen, die Innovationskraft der Ingenieure in Bayern zu loben.
Natürlich gingen sie bei ihren Reden auch auf die Pflichten des Berufsstands und die Herausforderungen ein, denen sich die am Bau tätigen Ingenieure in Zukunft stellen müssen. Fachliche Themen wie ressourcenschonendes Bauen, die Sicherheit und der Brandschutz in Tunneln und die Energiewende waren ebenfalls Schwerpunkte der zahlreichen Referenten der Bayerischen Ingenieuretage.
Als Branchentreff hat der Bayerische Ingenieuretag bis heute Tradition. So kommen jährlich Hunderte Gäste aus den Bereichen Bau, Politik und Gesellschaft bei dieser Gelegenheit zusammen und die Besucherzahlen steigen stetig. In diesem Jahr konnte sogar ein Besucherrekord aufgestellt werden: Rund 1000 Gäste waren am 23. Januar 2015 beim 23. Bayerischen Ingenieuretag, der unter dem Motto stand: „Ingenieure setzen Maßstäbe“, mit dabei. Fortsetzung folgt, am 29. Januar 2016.
Herausragende Ingenieurleistungen und technische Innovationsstärke gewinnen gerade angesichts des energetischen Wandels weiter an Bedeutung. Aber auch der Erhalt und die Pflege von Denkmälern spielt heutzutage eine wichtige Rolle. Hier sind das Know-how und die Kreativität der bayerischen Ingenieure gefragt. Projekte mit Vorbildcharakter zeichnet die Bayerische Ingenieurekammer-Bau daher seit Jahren mit dem Ingenieurpreis und dem Denkmalpflegepreis aus.

Den Ingenieurpreis 1999
zum ersten Mal verliehen


1999 hat die Kammer den Ingenieurpreis zum ersten Mal verliehen. Seitdem werden alle zwei Jahre Projekte geehrt, die in Bayern konzipiert oder realisiert wurden. Kurz gesagt, es zählt die Ingenieurbaukunst – made in Bavaria. Ausgezeichnet wurde 1999 beispielsweise eine innovative Lüftungstechnologie für Tiefgaragen, genannt Impulsventilationssystem. Dahinter versteckt sich eine mechanische Ventilationsanlage, die die Bildung von Rauchbegrenzungsabschnitten ohne die bislang üblichen kostspieligen und aufwendigen Baumaßnahmen ermöglicht. Auch die Kläranlage Monheim (2007), das Solardach des Carports des Abfallwirtschaftsbetriebs München (2013) und die Erneuerung des Wertachtalübergangs bei Nesselwang (2015) gehören zu den prämierten Projekten.
Während beim Ingenieurpreis das „Neue“ im Vordergrund steht, besinnt man sich beim Denkmalpflegepreis auf das „Alte“, das kulturelle Erbe, das es zu erhalten gilt. Die Rahmenbedingungen der Denkmalpflege werden jedoch immer schwieriger, politisch wie wirtschaftlich.
Das denkmalpflegerische Engagement der öffentlichen und privaten Bauherren ist keineswegs selbstverständlich und verdient eine besondere Würdigung. Daher vergibt die Ingenieurekammer-Bau gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege seit 2008 alle zwei Jahre den Bayerischen Denkmalpflegepreis. Zudem soll durch den Preis auf die Ingenieurleistung in der Denkmalpflege hingewiesen werden. Zu den Gold-Preisträgern gehören die Pfarrkirche St. Ulrich in Augsburg (2008), die Ritzmannshofer Mühle in Fürth und die aus dem Mittelalter stammende Burg Dollnstein im Altmühltal (beide 2010) sowie die barocke Wallfahrtskirche Maria Birnbaum in der Nähe von Aichach, die Kettenstegbrücke in Nürnberg und die historische Ofenhalle der Glashütte Lamberts in Waldsassen (alle 2012). Im vergangenen September wurde die Anatomische Anstalt in München mit Gold geehrt.
Dem Zukunftsthema Energiewende wandte sich die Bayerische Ingenieurekammer-Bau 2013 zu, als sie am 22. und 23. Juni zum ersten Mal den „Tag der Energie“ veranstaltete. Bei 23 Objekten in ganz Bayern warfen die Bürger einen Blick hinter die Kulissen und erfuhren, wie die Energiewende vor Ort umgesetzt wird und welchen Beitrag die am Bau tätigen Ingenieure hierbei leisten.
Auch 2014 war der „Tag der Energie“ ein voller Erfolg. Rund 1000 interessierte Bürger besuchten 33 Veranstaltungen. In diesem Jahr findet die Aktion am 11. und 12. Juli statt.
Doch lohnt sich die Mühe, die sich die Bayerische Ingenieurekammer-Bau mit den Branchentreffs, Wettbewerben, Aktionstagen und zahlreichen anderen Veranstaltungen macht, überhaupt? „Auf jeden Fall“, sagt Kammerpräsident Heinrich Schroeter und betont: „Ingenieurleistungen begegnen uns zwar überall im Alltag, sie sind aber oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Dabei ist die Arbeit der Ingenieure für die Gesellschaft unverzichtbar. Unsere Kammer möchte daher das, was Ingenieure tun, für die Allgemeinheit sichtbar und verständlich machen. Ganz bestimmt helfen uns die Preise, Aktionstage und der Ingenieuretag dabei. Daher werden wir nach 25 Jahren nicht still sitzen bleiben, sondern unseren interessanten Berufszweig weiter mit aller Kraft bewerben.“ (Anne Schraml) (2012 wurde der Kettensteg in Nürnberg mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis ausgezeichnet. Er gewann Gold in der Kategorie „Öffentliche Bauwerke“.  2015 wurde das Ingenieurbüro Dr. Schütz Ingenieure aus Kempten für die Erneuerung des Wertachtalübergangs bei Nesselwang mit dem Ingenieurpreis ausgezeichnet - Fotos Petra Simon / Dr. Schütz Ingenieure)

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