Bauen

14,5 Millionen Euro investierte die Stadt Fürth in die neue Dreifachsporthalle. (Foto: Stadt Fürth/Claudia Wunder)

10.08.2017

Markantes Gebäude

Julius-Hirsch-Sportzentrum in Fürth eröffnet

Die neue Dreifachturnhalle an der Kapellenstraße 41 in Fürth hat ihre Feuerprobe in Form zweier erfolgreich absolvierter Sportveranstaltungen bereits bestanden. Am 1. Juni 2017 wurde das Julius-Hirsch-Sportzentrum offiziell bei einer kleinen Feier und der Enthüllung einer Gedenktafel für Julius Hirsch seiner Bestimmung übergeben. Die Eröffnung der besonders für den Schul- und Vereinssport der Fürther Innenstadt wichtigen Einrichtung am Gelände der Bezirks-sportanlage hat sich aufgrund brandschutzrechtlicher Probleme mit der Dachkonstruktion um rund eineinhalb Jahre verzögert. Das markante Gebäude umfasst mit seinen großzügig gestalteten Außenanlagen eine Fläche von rund 8500 Quadratmetern. Dazu kommen Stellplätze für Fahrräder und rund 70 Autos. Insgesamt hat die Stadt Fürth in das neue Sportzentrum rund 14,5 Millionen Euro investiert.

Der Brandschutz
machte Probleme

Mit der Planung beauftragt war das Mannheimer Architekturbüro fab architekten, das bereits 2001 den dafür ausgelobten Architektenwettbewerb gewonnen hatte. Sparzwänge und daraus resultierende Umplanungen verzögerten jedoch den Baubeginn um Jahre. Schließlich erfolgte 2013 die Grundsteinlegung mit dem Plan, die Halle zum Schuljahr 2014/2015 fertigzustellen. Brandschutzrechtlichte Probleme bei der Dachkonstruktion verzögerten jedoch, wie bereits erwähnt, die Fertigstellung. Wie kommt das Sportzentrum zu seinem Namen? Julius Hirsch wurde 1892 in Aachen als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Seine fußballerische Laufbahn begann er beim Karlsruher FV und spielte ab 1913 bei der Spielvereinigung Fürth, wo er unter dem damaligen Trainer William Townley, den er bereits aus Karlsruher Zeiten kannte, 1914 mit dem Kleeblatt Deutscher Meister wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Hirsch das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt, kehrte er nach Fürth zurück und bestritt 1919 noch einige Spiele für die SpVgg. Danach verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach Karlsruhe, wo er schließlich seine aktive Laufbahn nach zwei gewonnen Deutschen, vier süddeutschen Meisterschaften, einer Deutschen Vize-Meisterschaft, sieben Länderspielen und einer Olympiateilnahme für Deutschland beendete. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde Sportvereinen „empfohlen“, jüdische Bürger als Mitglieder auszuschließen. Als 1939 im Kicker-Verlag das Sammelalbum Die deutschen Nationalspieler erschien, waren die Namen der ehemaligen jüdischen Spieler Gottfried Fuchs und Julius Hirsch bereits getilgt. 1943 wurde Julius Hirsch in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert, sein weiterer Leidensweg sowie das Datum seines Todes sind bis heute nicht bekannt.
Auf Initiative engagierter Bürger, die eine Unterschriftenaktion und eine Online-Petition starteten, beschloss der Fürther Stadtrat im Februar 2014 die neue Dreifachturnhalle nach Julius Hirsch zu benennen. (FHH/BSZ) (Die Sporthalle ist nach dem jüdischen Fußballer Julius Hirsch benannt - Foto: Stadt Fürth/Claudia Wunder)

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