Bauen

Der neue KVB-Betriebshof. (Foto: Stadt Ingolstadt)

13.08.2010

Nahverkehrsdrehscheibe

Am Nordbahnhof in Ingolstadt wurde das KVB-Busdepot fertiggestellt

Die Stadt Ingolstadt bekennt sich nach den Worten ihres Oberbürgermeister Alfred Lehmann (CSU) zu einem attraktiven und qualitativ hochwertigen öffentlichen Personen-Nahverkehr. Vor Kurzem wurde nun auch das neue KVB-Busdepot (Kraftverkehr Bayern) am Nordbahnhof in Betrieb genommen.
Mit dem neuen Standort auf dem ehemaligen BayWa-Gelände am Nordbahnhof hat laut Lehmann Ingolstadt die Chance, auf Jahrzehnte hinaus eine wichtige Weichenstellung vorzunehmen. Das alte Betriebsgelände wäre nur mit einem hohen Kostenaufwand in Stand zu halten und zu renovieren gewesen. Zugleich kann die Stadt nach der Räumung des Geländes der Audi AG in unmittelbarer Nachbarschaft eine dringend benötigte Erweiterungsfläche bieten, erklärt das Stadtoberhaupt.
Mit dem Umzug verfügt der städtische Busbetrieb laut Lehmann über drei entscheidende Vorteile:
– der neue Standort liegt verkehrsgünstig aufgrund der Nähe zum Zentralen Omnibusbahnhof, hierdurch können teure und ökologisch sinnlose Leerfahrten vermieden werden;
– die Verknüpfung zwischen Bahn und Bus wird deutlich verbessert, dies eröffnet neue Perspektiven für die Pendlerströme nördlich der Donau zur Nutzung des ÖPNV. Vor allem die Verbindung zwischen Nordbahnhof und der Audi erhält eine neue Qualität;
– der neue Standort ermöglicht jetzt eine Linienführung des Airport-Express über den Nordbahnhof.
„Alle drei Vorteile zusammen haben das Potenzial, am Nordbahnhof eine moderne und leistungsfähige Verkehrsdrehscheibe entstehen zu lassen. Dies stellt eine weitere wichtige Stärkung des ÖPNV dar“, erklärt der OB. Seiner Ansicht nach erfüllt der KVB-Neubau höchste Standards bei Funktionalität, im Lärmschutz und in der Wärmedämmung. Umweltschutz und Nachhaltigkeit hätten bereits bei der Planung oberste Priorität gehabt – das Brauchwasser wird nahezu vollständig wiederverwertet, die gesamte Heizung erfolgt durch den Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke.
Mit dem Umzug des KVB ist laut Lehmann aber nur ein Teil der Planung für das gesamte Areal des Nordbahnhofs erreicht. Die IFG werde in den nächsten Monaten das Projekt Neubau des Nordbahnhofs in Angriff nehmen. „Nach dem Vorbild der hervorragend gelungenen und sogar national prämierten Umgestaltung des Hauptbahnhofs werden ein großes Parkhaus, Einzelhandel und Gastronomie in das Projekt integriert. Auf die äußere Gestaltung wird die Stadt großen Wert legen.“

Höchstmaß
an Funktionalität

Nach Fertigstellung dieses Bauvorhabens werde Ingolstadt einen modernen Nordbahnhof haben, so das Stadtoberhaupt, der ein Höchstmaß an Funktionalität und attraktive Gestaltung verbindet – dies werde dem ÖPNV weiter Schubkraft geben.
Charakteristisch für das neue Gebäude ist die komplette Schallschutzeinhausung, die teilweise sogar begrünt wurde. So dringt vom Geräuschpegel des Busbetriebs nicht nur möglichst wenig nach außen, die Anwohner sind durch das Gebäude zudem sogar vor dem Lärm, der vom Verkehr auf den Gleisen ausgeht, geschützt. lage untergebracht. Der neue Betriebshof besteht aus drei Bauteilen, die unmittelbar miteinander verbunden sind: Funktionsbereich, Werkstatthallen und Schallschutzeinhausung.
Die Form des Gebäudes entwickelt sich aus den funktionalen Rahmenbedingungen. Die äußere Hülle der 5,10 Meter hohen Schallschutzeinhausung folgt den Anforderungen aus der Umfahrbarkeit für die Feuerwehr, die Krümmungsradien entsprechen den erforderlichen Fahrkurven. Im Zufahrtsbereich mit dem großen Vorhof zur Hindenburgstraße springt die Schallschutzüberdachung in einem großen Bogen zwischen den im Norden und Süden die für Schallabschirmung verbleibenden Vordächern weit zurück, beschreibt das mit der Planung beauftragte Büro Maier Neuberger Projekte das Objekt. Der 7,65 Meter hohe Werkstatthallenbereich mit dem nördlichen angelagerten, 10 Meter hohen dreigeschossigen Funktionsbereich ist als geschlossener Baukörper in die Schallschutzeinhausung eingesteckt.
Die Schallschutzeinhausung erhielt eine Fassade aus Mehrfachstegplatten, die in einem Rhythmus aus opaken und transparenten Platten eingebaut wurden. Außen sind rund zwei Drittel der Fassadenlänge mit Rankgerüsten und einer Fassadenbegrünung versehen. Die Fassade erhält durch diesen mehrschichtigen Aufbau Gliederung und Transparenz. Das Dach der Schallschutzeinhausung erhielt eine extensive Dachbegrünung. Drei große Löcher stellen die natürlichen Belüftung sicher, zusätzlich gibt es einige kuppelförmige Oberlichter.
Werkstatthalle und Funktionsbereiche erhielten eine geschlossene Fassade aus vorgehängten, hinterlüfteten Aluminiumpanelen in einem hellen Farbton. Die Fensteröffnungen sind entsprechend der dahinterliegenden Funktionen als Oberlichtstreifen (Nebenräume) beziehungsweise brüstungstiefe (Bürobereiche) Fensterelemente ausgebildet. Der Innenbereich wird durch einfache Materialien, eine kräftige Farbigkeit und eine robuste Detaillierung geprägt. Wo möglich bleiben die rohen Oberflächen der Stahlbeton-Fertigteile sowie der Stahlbetonwände und Decken sichtbar und unbehandelt. (FHH)

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