Bauen

Der Erweiterungsbau der Mittelschule Wasserburg. (Foto: Stadt Wasserburg)

14.10.2015

Neue Sporthalle, besserer Brandschutz

Umbau und Erweiterung der Mittelschule Wasserburg am Inn

Die Mittelschule der Stadt Wasserburg am Inn aus dem Jahr 1969 liegt am östlichen Ufer des Inns. Pavillonartige zweigeschossige lockere Bebauung prägt den Schulkomplex. Die Erschließung über eine rein erdgeschossige Aula und die fehlende Barrierefreiheit entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne Mittelschule mit Ganztagsbetreuung. Auch der Brandschutz und die Fluchtwege mussten ertüchtigt werden.
2009 befasste sich die Stadt erstmals mit der Sanierung und der Erweiterung des Schulgebäudes und der Neuerrichtung einer Zweifachturnhalle. Nach der Auswahl des Architekturbüros h4a aus Stuttgart im Rahmen eines VOF-Verfahrens wurde mit der Umsetzung der Maßnahme im Frühjahr 2013 begonnen.
Die Baumaßnahme wurde in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Zunächst wurde im ersten Bauabschnitt die alte Turnhalle abgerissen und mit dem Neubau einer Zweifachturnhalle begonnen. Die alte Turnhalle bestand aus einer Einfachhalle mit Gymnastikraum. Die Abmessungen entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen, die Bausubstanz war in schlechtem Zustand. Zur Durchführung eines modernen Sportunterrichts wurde daher die Errichtung einer Zweifachturnhalle beschlossen. Die neue Turnhalle einschließlich der dazugehörigen dreigeschossigen Nebenräume weist eine Grundfläche von 1544 Quadratmetern und eine Geschossfläche von 2369 Quadratmetern auf.
Die Geländesituation ermöglichte auch einen witterungsgeschützten barrierefreien Verbindungsgang von der Schule zum Hallenbereich. In der Halle wurde eine Bühne für Schulveranstaltungen integriert. Die Ausstattung und Fluchtweganordnung der Halle wurde für eine Nutzung als Versammlungsstätte ausgelegt. Die Wände der Halle wurden ebenso wie das zweigeschossige Foyer in Sichtbetonbauweise errichtet, das Dachtragwerk besteht aus kassettenartig angeordneten Holzleimbindern mit Lichtkuppeln. Der vollverglaste Eingangsbereich mit der offenen Treppe zum Hallenbereich ist ein attraktiver lichtdurchfluteter Raum. Durch die bandartig angeordneten Fensterflächen zur Hallenbelichtung wird den Besuchern ein Blick auf die sportlichen Aktivitäten mit Durchblick durch die Halle zur Innfront ermöglicht.
Im Technikgeschoss über dem Eingangsbereich sind die Lüftungsanlage und die Brandmeldeanlage untergebracht. Zur Vorerwärmung im Winter und zur Vor-kühlung im Sommer wurden die Lüftungszuleitungen schlangenartig unter der Bodenplatte der Turnhalle verlegt, geheizt wird über eine Fußbodenheizung.
Die Fassaden erhielten eine unbehandelte schlichte Lerchenholzverschalung. Auf dem Dach der Halle wurde eine extensive Dachbegrünung aufgebracht. Die Turnhalle ging planmäßig nach den Herbstferien 2014 in Betrieb.

Containeranlage errichtet


Im zweiten Bauabschnitt wurden die Sanierung und die Erweiterung des Schulgebäudes in Angriff genommen. Zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs wurde eine dreigeschossige Containeranlage auf dem Schulgelände errichtet. Nach dem Umzug der Schule in den Osterferien 2014 wurde mit dem Abbruch des eingeschossigen Aulabereichs begonnen, gleichzeitig wurde der Rückbau des Schul-gebäudes annähernd auf den Rohbauzustand durchgeführt. Teile des Innenputzes, der Bodenbeläge in den Fluren, der Wasser- und Heizungsleitungen waren noch verwendbar, die Elektrik musste vollkommen erneuert werden.
Durch geänderte Raumaufteilungen musste auch in den Baubestand eingegriffen werden. Die neue Grundfläche beträgt 2307 Quadratmeter, die neue Geschossfläche 4828 Quadratmeter.
Mit der Sanierung waren unter anderem folgende Maßnahmen verbunden: Ersatz der alten Gasheizung durch eine moderne Pelletheizung, Errichtung einer automatischen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zur Sicherstellung einer ausreichenden Luft-qualität, Einbau eines zentralen Aufzugs mit Anbindung an die Turnhalle, behindertengerechter Ausbau des Schulbereichs, Ertüchtigung des Brandschutzes mit Errichtung von Fluchttreppen und Brandabschnittsbildung, weitgehende Erneuerung der Klassen-ausstattung, Installation einer modernen EDV-Ausstattung und einer modernen elektrischen Gebäudeausstattung, Einbau von Holz-Alu-Fenstern mit Dreifach-wärmeschutzverglasung sowie Ersatz der Waschbetonfassade durch eine Putzfassade.
Zur Dämmung der Fassade wurde ein hydrophiles System mit Dämmung aus Mineralwolle ausgeführt. Die neue, zweigeschossige Aula bildet die zentrale Verbindungseinheit zwischen den einzelnen Pavillons und gewährleistet die behindertengerechte Anbindung der Obergeschosse mit einer umlaufenden stufenlosen Rampe.
Die Wände wurden in Sichtbetonbauweise errichtet, das Dachtragwerk bilden kassettenartig an-geordnete Holzleimbinder mit Gründach. Zur Belichtung wurde die Westfassade in einer Alupfostenriegelkonstruktion mit einer großzügigen Sonnenschutzverglasung ausgeführt und Oberlichter in die Leimbinderkonstruktion eingefügt.
Trotz eines engen Zeitplans konnte die neue Schule pünktlich am 15. September 2015 in Betrieb gehen. (Mechtild Herrmann) (Die neue Zweifachturnhalle von außen und innen; das zweigeschossige Foyer - Fotos: Stadt Wasserburg)

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