Bauen

Das neue Finanzamt in Hersbruck. (Foto: Staatliches Bauamt Nürnberg)

23.07.2010

Offenheit und Transparenz

Neubau des Finanzamts Hersbruck

Endlich gemeinsam unter einem Dach. Die Arbeitsbereiche des Finanzamts Hersbruck waren aufgrund des Aufgaben- und Personalzuwachses in den letzten Jahren auf sieben Gebäude verteilt, die über das ganze Stadtgebiet verstreut lagen. Ziel der Neubaumaßnahme war es, das räumlich zersplitterte Finanzamt unter einem Dach zusammenzuführen. Nach zahlreichen Standortuntersuchungen wurden im Jahr 2005 durch eine Grundstücksarrondierung mit der Stadt sowie nach einer Änderung des Bebauungsplans schließlich die Voraussetzungen für einen Neubau an der Amberger Straße geschaffen.
Der einstufige und begrenzt offene Ideen- und Realisierungswettbewerb wurde durch das Staatliche Bauamt Nürnberg EU-weit ausgeschrieben. Darüber hinaus wurden sieben renommierte Architektur- und Landschaftsbüros zur Teilnahme eingeladen. Das Preisgericht zeichnete im Oktober 2006 den Entwurf des Architekten Peter Breining und der Landschaftsarchitektin Heide-Marie Eitner aus München mit dem 1. Preis aus. Nach Abschluss des VOF-Verfahrens konnten die Preisträger beauftragt werden.
Das städtebauliche Konzept des Ideenwettbewerbs sah eine verdichtete Hofbebauung entlang der Amberger Straße vor, bei gleichzeitiger Freistellung des südlichen Bereichs zur Pegnitzaue. Zwischen Amberger Straße und Thermalbad verbindet eine städtische Esplanade alle Nutzungen im Zentralbereich: Finanzamt, Hotel, Kurhaus und das bestehende Haus der Landwirtschaft. Der Neubau des Finanzamts im Norden bildet die städtebauliche Dominante als repräsentativer Auftakt der Esplanade und markiert gleichzeitig die östliche Stadteinfahrt von Hersbruck. Das Vordach als signifikantes Zeichen akzentuiert den Eingangsbereich des neuen Finanzamts an der Esplanade.
Der trapezförmige Atriumbau wird über eine Eingangshalle mit dem Servicebereich erschlossen. Die dreigeschossige Halle öffnet sich gleichermaßen transparent zur Esplanade und zum begrünten Innenhof. Die einläufige, gerade Treppenanlage führt zu den Sonderräumen im 2. Obergeschoss. Die innere vertikale Erschließung erfolgt zudem mit einem behindertengerechten Aufzug und über drei notwendige Treppenräume. Brückenstege in der Halle verbinden im 1. und 2. Obergeschoss die angrenzenden Flure.

Konstruktiv stellt sich das Verwaltungsgebäude als Massivbau mit Stahlbetonstützen in den Außenwandbereichen und tragenden Flurwänden aus Kalksandstein dar. Dadurch ist in den Bürobereichen eine unbehinderte Möblierung möglich. Die Hallenfassade besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion in Stahl und Glas, die Bürofassade ist mit vorgehängter Bekleidung aus beschichteten Aluminiumblechen ausgeführt. Die grünen Metalltafeln in unterschiedlichen Breiten und Längen ryhtmisieren die Fassaden in bewegtem Wechsel und lösen die Geschossigkeit auf.
Die Einsparung von Energie, der Einsatz regenerativer Energien und der sommerliche Wärmeschutz standen im Vordergrund des energetischen Konzeptes. Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Biomasse-Nahwärmenetz, das mit Holzhackschnitzeln betrieben wird. Durch bauliche Maßnahmen kann auf eine mechanische Klimatisierung des Gebäudes verzichtet werden (so genannte Klimatisierung durch freie Kühlung).
Das passive Klimakonzept sieht folgende wesentliche Maßnahmen vor: Reduzierung des Verglasungsanteils, außenliegender Sonnenschutz, leichtes Sonnenschutzglas, massive Wände und Decken als Speichermasse, Schaffung einer Querlüftung zur nächtlichen Kühlung über manuell bedienbare Lüftungsklappen in der Fassade und offenen Bürotüren zum Flur. (Gerhard Seidel)

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