Bauen

15.07.2011

Qualifiertes Fachpersonal weiter dringend gesucht

Konjunkturumfrage der Ingenieurekammer-Bau

Die Geschäfts- und Auftragslage der bayerischen Planungsbüros hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessert. Auch den kommenden Monaten sehen die meisten Ingenieure mit positiven Erwartungen entgegen. Das geht aus der Konjunkturumfrage 2011 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau hervor. „Die Gesamtsituation wird positiv eingeschätzt, die Ingenieurunternehmen haben die Finanzkrise gut überstanden“, erklärte Kammerpräsident Heinrich Schroeter. Ein Dauerproblem bleibe aber der Mangel an Ingenieuren auf dem Arbeitsmarkt. Hier habe sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr weiter verschärft, so Schroeter.
Die allgemeine Geschäftslage ihres Planungsbüros bewerten 15,5 Prozent der Befragten als sehr gut und 49,1 Prozent als gut. 29,9 Prozent beurteilen ihre allgemeine Geschäftslage als befriedigend und 5,8 Prozent als schlecht. Die Auftragslage ist stabil geblieben, das Auftragsvolumen gestiegen. Die Auftragslage wird von zwei Drittel der Befragten (66,1 Prozent – Vorjahr 65,1 Prozent) als gut bis sehr gut bewertet und von 25,2 Prozent der Teilnehmer als befriedigend (Vorjahr: 20,9 Prozent). Insgesamt hat das Auftragsvolumen im Vergleich zum Vorjahr zugenommen: Bei 41,4 Prozent ist das Auftragsvolumen gestiegen (Vorjahr: 37,7 Prozent), bei 36,8 Prozent gleich geblieben (Vorjahr: 37,3 Prozent) und bei 21,8 Prozent gesunken (Vorjahr: 24,9 Prozent).

Gute Ertragslage


Ein positiver Trend war laut Schroeter ebenfalls bei den Fragen nach der Ertragslage und dem Umsatz zu verzeichnen. Insgesamt sind die Umsätze der Ingenieurbüros im Vergleich zum Vorjahr bei 33,7 Prozent der Mitglieder gestiegen. Bei 47,8 Prozent sind sie gleich geblieben und bei 18,5 Prozent der Befragten sind sie gesunken. Die Ertragslage ihres Planungsbüros beurteilten 40,1 Prozent als gut bis sehr gut und 42 Prozent als befriedigend. Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Ertragslage bei 27,7 Prozent der Teilnehmer verbessert, bei 55,8 Prozent habe sie sich nicht verändert und bei 16,6 Prozent verschlechtert.
Die befragten Ingenieurbüros blicken großteils positiv in die Zukunft, sagte Kammerpräsident Schroeter. So gehen 35,9 Prozent von einer Steigerung der Umsätze bis Oktober 2011 aus (Vorjahr 26,6 Prozent) und 47,9 Prozent erwarten gleich bleibende Umsätze (Vorjahr: 57,6 Prozent). Die bayerischen Planungsbüros investieren konsequent und nachhaltig in die Zukunft: 32,4 Prozent der Teilnehmer haben ihre Investitionsausgaben gesteigert, bei 52,5 Prozent sind die Ausgaben gleich geblieben und bei 15,1 Prozent gesunken. Bis Oktober 2011 planen 20,2 Prozent eine weitere Steigerung ihrer Investitionen, bei 62,9 Prozent werden sie gleich bleiben und bei 16,9 Prozent sinken (Vorjahr: 17,6 Prozent).
Viele Planungsbüros wollen weiter einstellen, sagt Schroeter. So planen 16,9 Prozent, die Anzahl der Mitarbeiter bis Oktober zu erhöhen (Vorjahr: 14,5 Prozent). Beim Großteil wird sich die Mitarbeiterzahl aber nicht verändern und lediglich 5,1 Prozent rechnen mit einer Verringerung.

Zahlreiche freie Stellen


Hier zeige sich deutlich, so der Kammerpräsident, dass sich der gerade bei den Ingenieuren im Bauwesen seit Jahren bestehende Mangel an qualifiziertem Personal auf dem Arbeitsmarkt weiter verschärft: 28,1 Prozent der befragten Ingenieurbüros haben offene Stellen (Vorjahr: 23,3 Prozent). Und bereits heute stoße über die Hälfte (50,9 Prozent) der Büros auf Schwierigkeiten, qualifizierte Stellen zu besetzen (Vorjahr: 45,7 Prozent).
Gesucht würden vor allem Diplom-Ingenieure mit Fachhochschulabschluss (73 Prozent), gefolgt von Diplom-Ingenieuren mit Universitätsabschluss (42,1 Prozent). Ingenieure mit Bachelor- (21,3 Prozent) oder Master-Abschluss (30,3 Prozent) würden zwar noch deutlich weniger nachgefragt, im Vergleich zum Vorjahr jedoch mit einer deutlichen Steigerung um 20 Prozentpunkte, erklärte Schroeter. Am gefragtesten sind bei den Ingenieurbüros mit 52,5 Prozent weiterhin Mitarbeiter für den Fachbereich Konstruktiver Ingenieurbau. Darauf folgen Sachverständigenwesen und Gutachtertätigkeit mit 15,5 Prozent, Projekt- und Objektmanagement sowie Baubetrieb und Objektüberwachung mit je 14,9 Prozent und der Bereich Technische Ausrüstung mit 14,4 Prozent.

Positiv in die Zukunft


Erstmals wurde im Rahmen der Konjunkturumfrage auch nach den Ingenieurgehältern und dem durchschnittlichen Bruttoeinstiegsgehalt für Studienabsolventen gefragt. Nach den Ergebnissen der Umfrage beträgt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt beziehungsweise Jahreseinkommen bei Beratenden beziehungsweise selbstständig oder freiberuflich tätigen Ingenieuren 70 000 Euro, bei leitenden Angestellten 60 000 Euro, bei Angestellten 45 000 Euro und bei Studienabsolventen 38 750 Euro.
Die finanzielle und wirtschaftliche Situation der bayerischen Ingenieurbüros habe sich in den vergangenen Monaten weiter verbessert und auch die Erwartungen für die kommenden Monate seien überwiegend positiv, so Schroeters Fazit. Sorgen bereite den Planungsbüros jedoch die immer schwieriger werdende Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. (FHH)

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