Bauen

In die Sanierung und den Neubau wurden insgesamt rund 19,7 Millionen Euro investiert. (Foto: Erlanger Stadtwerke AG)

30.05.2017

Schöner schwimmen

Westbad Erlangen: Sanierung des Freibads und Neubau eines Hallenbads

Bei der Sanierung des Freibads und dem Neubau eines Hallenbads auf dem Gelände konnten die Verantwortlichen der Erlanger Stadtwerke AG ganz entscheidend die Erfahrungen einbringen, die bei der Sanierung des Erlanger Röthelheimbads vor einigen Jahren gemacht wurden. Genauso wichtig war es aber, die Bädermitarbeiter mit einzubeziehen und natürlich auch wieder intensiv mit den Verbänden und Interessensgruppen zu reden. „Ich denke, bei diesem Bad hier haben wir ziemlich alles richtig gemacht“, erklärte Joseph Dutzel, der Betriebsleiter der Bäder stolz bei einer Führung über die fast abgeschlossene Baustelle. Das geht von der Anordnung der Lagerräume für Putzmittel und Maschinen über die großzügigen, gut zu erreichenden Technikräume über die Extra-Toilette samt Wickelraum ganz in der Nähe des Kinderbereichs im Freibad bis zur barrierefreien Dusche und der neuen Rampe, die es in dem terrassierten Freibadgelände ermöglicht mit Rollstuhl oder auch Kinderwagen bequem und sicher alle Ebenen zu erreichen. Das Westbad im Stadtteil Alterlangen ist etwa zwei Kilometer von der Innenstadt entfernt gelegen. Nordwestlich schließt sich überwiegend Wohnbebauung an, im Südwesten liegt ein Gewerbegebiet mit verschiedenen Fachmärkten. Von drei Seiten ist das Bad idyllisch vom Landschaftsschutzgebiet entlang der Regnitz umrahmt. Vom neuen Hallenbad aus schaut man durch die Glasfront im Beckenbereich direkt ins Grüne. Das Freibad verfügt über ein 50-Meter-Schwimmerbecken mit acht Schwimmbahnen, ein Mehrzweckbecken mit rund 600 Quadratmetern und einem Kinderplanschbecken mit etwa 205 Quadratmetern Wasserfläche sowie einem Springerbecken mit einer Sprunganlage mit Plattformen in allen Höhen. Der markante Sprungturm blieb erhalten, musste aber saniert und den gültigen DIN-Normen für Sprunganlagen angepasst werden. Ein Unterwasserfenster sorgt für Sichtkontakt von der unteren Ebene ins Sprungbecken. Ein neues Holzdeck zwischen Becken und Gebäude bietet Liegekomfort. In der Kaltumkleide sind zehn Einzelumkleiden, fünf Familienumkleiden und eine rollstuhlgerechte Umkleide bereitgestellt. 110 Schränke sind zwischen den Kabinen angeordnet, zusätzlich sind acht breitere Schränke unterfahrbar und daher auch von Rollstuhlfahrern nutzbar. Zusätzlich können zwei Sammelumkleiden im Hallenbadbereich als Warmumkleide genutzt werden. Rollstuhlfahrern steht in der Umkleide eine Wechselzone zur Verfügung, in der der Straßenrollstuhl gegen einen badeigenen getauscht und der eigene geparkt werden kann. Es gibt eine rollstuhltaugliche Dusche mit Toilette. Von ihr aus ist sowohl das Hallenbad, als auch das Freibad erreichbar. Der Freibadbereich wurde über die Barrierefreiheit hinaus mit einem Blindenleitsystem im Belag ausgestattet. Dieses führt vom Eingang über den Umkleide-, Sanitär- und Kioskbereich bis hin zum Einstieg des Schwimmer-, Mehrzweck- und Kinderbeckens. Ein wesentlicher Bestandteil des Umbaus war der Neubau des Hallenbads: Um die Schließung des Frankenhofbads in der Stadtmitte zu kompensieren, wurde am Standort ein neues Hallenbad errichtet, bei dem die Nutzung für Schulen und Vereine und die Ausrichtung auf Familien im Vordergrund steht. Ein vorhandenes BHKW versorgte hauptsächlich das angeschlossene Wohngebiet und wurde wegen der größeren benötigten Leistung erweitert. Am neuen Hallenbadstandort stehen mehr Parkplätze zur Verfügung – das war in der Innenstadt immer ein großes Manko. In rund 300 Metern Entfernung gibt es eine Bushaltestelle, die von zwei Linien des Stadtbusverkehrs angefahren wird.

Drei Becken in der Halle


Die Anlage ist als saisonales Bad konzipiert, was bedeutet, dass entweder der Teil Hallenbad in Betrieb ist oder im Sommer der Teil Freibad. Synergieeffekte stellen das gemeinsame Foyer, die gemeinsame Verwendung von Teilen der Badewasseraufbereitung sowie die wechselseitige Nutzung eines Teils der Umkleiden als Warmumkleide. Vom Eingangsvorplatz betritt der Badegast über einen Windfang das zweigeschossige geräumige Foyer. Außer einer personalgestützten Kasse sind neben der Drehkreuzanlage Kassenautomaten installiert. Durch eine Gruppentür neben der Kassentheke ist der Zugang barrierefrei und mit Kinderwägen möglich. Für Tage mit großem Besucherandrang ist eine „Sommerkasse“ vorgesehen, die sich an der Außenfassade des Foyers befindet und einen zweiten Zugang zum Freibad ermöglicht.
In der Schwimmhalle gibt es drei Becken: Das Lehrschwimmbecken mit Massagedüsen und LED-Beckenbeleuchtung ist aus Edelstahl und hat eine Wassergewöhnungstreppe. Das 25-Meter-Schwimmerbecken mit seinen sechs Schwimmbahnen ist 16,66 Meter breit, die Wassertiefe beträgt an der westlichen Stirnseite 1,80 Meter und 3,50 Meter im Bereich der Sprunganlage. Es stehen zwei Sprunganlagen zur Verfügung: Das 1-Meter-Brett und die 3-Meter-Plattform. Auch dieses Becken ist mit Edelstahl ausgekleidet. An der Eingangsseite ist eine Einstiegstreppe angeordnet, der Beckeneinstieg für den Rollstuhlfahrer erfolgt über eine mobile Einstiegshilfe. Das Planschbecken mit Wasserspielen und zwei unterschiedlichen Niveaus schließt sich nördlich an. Das Becken ist mit 57 Quadratmetern großzügig dimensioniert und wurde gefliest ausgeführt. Großzügige Wärmebänke laden zum Ausruhen ein. Im kleinen, aber feinen Vitalbereich steht den Badegästen ein modernes Dampfbad und eine Textilsauna zur Verfügung. Nach einer abkühlenden Schwalldusche lädt der angrenzende Ruheraum mit Wellnessliegen und einem herrlichen Blick in die Regnitzauen zum Entspannen und Relaxen ein. (BSZ) (Das neue Hallenbad; das 50-Meter-Becken und der Sprungturm - Fotos: Erlanger Stadtwerke AG)

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