Bauen

Bayernweit sind 2013 41 199 Wohneinheiten in neuen Wohngebäuden fertiggestellt worden. (Foto: Bilderbox)

03.12.2014

So lebt Bayern

LBS-Wohnreport 2014

Der Bedarf an Wohnraum in Bayern wächst. Dies liegt nicht nur am Zuzug in den Freistaat, sondern auch an der individuellen Wohnraumnachfrage der Menschen. Das geht aus dem Wohnreport 2014 der LBS Bayern hervor. Die Analyse gibt anhand statistischer Daten, die die Landesbausparkasse ausgewertet hat, Aufschluss darüber, wie die Menschen im Freistaat wohnen.

Wohnfläche pro Kopf um ein Viertel gewachsen

1993 standen jedem Menschen in Bayern durchschnittlich 38,1 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Zehn Jahre später waren es bereits 42,6 Quadratmeter und im vergangenen Jahr 47,6 Quadratmeter. Damit ist die Wohnfläche pro Kopf binnen 20 Jahren um 25 Prozent gewachsen. „Zu diesem Trend trägt die zunehmende Singularisierung der Haushalte bei. Es wohnen immer weniger Menschen in einem Haushalt zusammen“, so die Experten der LBS Bayern. Lag der Durchschnittswert für die Bewohner pro Haushalt im Jahr 1993 noch bei 2,4, so beträgt er mittlerweile nur noch 2,0. Gleichzeitig sind die Häuser und Wohnungen deutlich größer geworden. Von 1993 bis 2013 stieg die Quadratmeterzahl pro Wohneinheit von 90,2 auf 97 Quadratmeter.

Trend zu mehr Wohnraum

Besonders deutlich wird der Trend zu mehr Wohnraum beim Blick auf die Neubauobjekte unterschiedlicher Jahre. Waren Häuser und Wohnungen, die 1993 neu gebaut wurden, im Durchschnitt 91 Quadratmeter groß, waren es 20 Jahre später 112 Quadratmeter – also etwa ein Viertel mehr. „Wohnen wird immer häufiger nicht nur als Grundbedürfnis, sondern als wesentlicher Teil der Lebensqualität empfunden. Das Zuhause dient als Raum zur persönlichen Entfaltung, der bestmöglich gestaltet sein soll. Deshalb sind die Ansprüche nicht nur an die Ausstattung, sondern auch an die Größe des Wohnraums in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen“, heißt es bei der LBS Bayern.

Nur drei Prozent der Fläche für Wohngebäude

Bayern ist mit einer Fläche von rund 70 500 Quadratkilometern das größte deutsche Bundesland. Etwa die Hälfte davon ist Landwirtschaftsfläche und gut ein Drittel Waldfläche. Für Wohngebäude werden nur drei Prozent der Fläche des Freistaats in Anspruch genommen (rund 1900 Quadratkilometer). Doch die sind ungleich verteilt. Auf einem Quadratkilometer leben im Durchschnitt 179 Menschen. Allerdings reicht die Spannbreite von 6,5 in der oberbayerischen Voralpen-Gemeinde Jachenau bis 4531 Menschen pro Quadratkilometer in München.

Mehr als 41 000 fertiggestellte Wohneinheiten

Bayernweit sind im vergangenen Jahr 41 199 Wohneinheiten in neuen Wohngebäuden fertiggestellt worden. In Relation zur Einwohnerzahl am eifrigsten waren die Bauarbeiter in Feucht (Landkreis Nürnberger Land/Mittelfranken). Dort entstanden 20,5 Wohnungen je Tausend Einwohner. Auch in Sengenthal (Landkreis Neumarkt/Oberpfalz) mit 18,7 Wohnungen je Tausend Einwohner und in Hallbergmoos (Landkreis Freising/Oberbayern) mit 18,5 Wohnungen je Tausend Einwohner wurden viele Fertigstellungen gemeldet. Zum Vergleich: In München lag der Wert bei 4,9 Wohnungen je Tausend Einwohner.

Durchschnittlich zwei Personen unter einem Dach

12,6 Millionen Menschen leben in Bayern. Und die verteilen sich auf immer mehr Haushalte. Im Durchschnitt leben noch zwei Personen unter einem Dach. Am wenigsten sind es in Balderschwang (Kreis Oberallgäu/Schwaben) mit einem Wert von 1,2. Dies hängt damit zusammen, dass der Ort im Oberallgäu ein beliebtes Touristenziel ist und Ferien- beziehungsweise Zweitwohnungen den Wert verzerren. Am geselligsten geht es in den Haushalten von Ursberg im schwäbischen Landkreis Günzburg zu, wo sich im Schnitt 3,3 Menschen eine Wohnung teilen. Ähnlich große Haushalte gibt es auch in Reichenbach (Landkreis Cham/Oberpfalz) mit 3,2 sowie in Bruckberg (Landkreis Ansbach/Mittelfranken) und Reichertsheim (Landkreis Mühldorf/Oberbayern) mit jeweils 3,1.

Alte Wohngebäude

Die Mehrzahl der Wohngebäude in Bayern ist 25 Jahre oder älter. Etwa 2,1 Millionen der 2,9 Millionen Wohngebäude sind vor 1990 entstanden. Davon stammen etwa 900 000 aus den 1970er- und 1980er-Jahren, 730 000 aus den 1950er- und 1960er-Jahren und 480 000 aus der Zeit vor 1950.

Immer größere Wohnungen

97 Quadratmeter groß sind Häuser und Wohnungen in Bayern im Durchschnitt. Den meisten Platz gibt es in Geratskirchen (Landkreis Rottal-Inn/Niederbayern) mit 154,8 Quadratmetern, gefolgt von Icking (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen/Oberbayern) mit 151,3 Quadratmetern und Oberneukirchen (Landkreis Mühldorf/Oberbayern) mit 149,9 Quadratmetern. Am engsten ist es in München mit einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 72 Quadratmetern. Im Zwanzigjahresvergleich sind aber auch die Wohnflächen in München gewachsen. 1993 lag der Wert noch bei 67,3 Quadratmetern.

Mehr Einfamilienhäuser

Die überwiegende Mehrzahl der Wohngebäude in Bayern sind Einfamilienhäuser. Sie machen über zwei Drittel (67,3 Prozent) des Wohngebäudebestands aus. Knapp ein Fünftel (18,6 Prozent) sind Zweifamilienhäuser. Nur etwa jedes siebte Wohngebäude (14,1 Prozent) verfügt über drei oder mehr Wohnungen. Dieser Wert hat sich auch im Zwanzigjahresvergleich kaum verändert. 1993 lag er bei 13,1 Prozent. (BSZ)

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