Bauen

Blick ins Dachgeschoss. (Foto: Moosreiner Architekten)

04.11.2011

Technisch und baulich auf Vordermann gebracht

Generalsanierung der Volkshochschule Freising

Der bauliche Zustand des Gebäudes der Volkshochschule (VHS) Freising entsprach nicht mehr den Forderungen und Bestimmungen der geltenden Baunormen und Baugesetzen. Das hieß, es bestand Handlungsbedarf bei:
–Brandschutzmaßnahmen (Fluchtwege, Brandschutztüren, Fluchttreppen);
– Sanierung der gesamten technischen Anlagen;
– Sanierung der Kellerbereiche;
– Sanierung/Neukonzeption der Fassade in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege;
– Sanierung/Erneuerung der Böden/Türen/Decken im Innenbereich;
– behindertengerechter Ausbau eines öffentlichen Gebäudes durch den Einbau eines Aufzugs sowie
– zusätzlichem Bedarf an Kursräumen.
Das zwischen 1829 bis 1834 erbaute Gebäude wurde bis zum Jahr 1972 als so genanntes Medizinisches Krankenhaus und übergangsweise als Realschule genutzt. Das Gebäude steht im ehemaligen barocken, königlichen Hofgarten. Das Gebäude steht wegen seinen bauzeitlichen Details im Inneren und als ehemaliger Fürsorgebau, der inzwischen zu den Raritäten in Oberbayern gehört unter Denkmalschutz.
In dem Gebäude das an der Kammergasse liegt, ist seit den 1960er Jahren die Volkshochschule beheimatet. Das Bauwerk ist ein dreigeschossiger, teil unterkellerter reiner Mauerwerksbau mit verputzten Holzbalkenlagen, einem gemauerten Gewölbe im Eingangsbereich sowie einem hölzernen Pfettendachstuhl mit Pfannendeckung.

Ein offenes Foyer


In den 1960er Jahren wurden die dekorativen Merkmale wie Gesimse, Voluten rückgebaut. Bauzeitliche Details sind noch enthalten im Kellergewölbe, Treppenhaus und Dachstuhl. Das ehemalige Fürsorgegebäude aus dem 19. Jahrhundert wurde seit dem 1. September 2009 ohne größere Eingriffe oder Anbauten saniert. Das bestehende Tragsystems mit den tragenden Flurwänden und den aussteifenden Zwischenwänden in allen Geschossen wurde erhalten.
Im Erdgeschoss sind Verwaltung und Töpferei untergebracht. Ferner gibt es sieben Büroräume in unterschiedlichen Größen zwischen 25 und 40 Quadratmeter. An beiden Kopfenden der Flure entstehen zwei notwendige Fluchttreppenhäuser. Im ersten Obergeschoss befinden sich sechs Kursräume, eine Lehrküche mit Essraum. Die Raumgrößen belaufen sich zwischen 30 und 40 Quadratmeter; der Medienraum mit Archiv und ein Behinderten-WC gibt es auf diesem Stockwerk ebenfalls.
Im zweiten Obergeschoss sind sechs Kursräume von 28 bis 40 Quadratmeter Größe untergebracht sowie ein Meditationsraum. Darüber hianus befindet sich hier die ehemalige Krankenhauskapelle mit 60 Quadratmetern. WC-Anlagen und eine Umkleidekabine mit Dusche runden das Raumangebot im zweiten Obergeschoss ab. Im Dachgeschoss befinden sich zwei Veranstaltungsraume mit 70 Quadratmetern sowie mit Nebenräumen, eine Teeküche und ein kleines Foyer. Belichtet werden die Veranstaltungsräume durch ein durchlaufendes Lichtband.
Um eine gute Funktionsqualität zu erreichen und die Fassaden mit ihrem typischen Sockelgeschoss mit umlaufendem Gesimsband wiederherstellen, war es notwendig, die tragende Konstruktion von Bauteilen zu verbessern und die ehemals historische Fassade teilweise zu rekonstruieren.
Durch den Rückbau von nichttragenden Wänden im Eingangsbereich erhält die neue VHS ein offenes Foyer für Ausstellungen mit rund 85 Quadratmetern mit einem Aufzug ins Dachgeschoss. Die einheitliche Gewölbestruktur im Zusammenhang mit dem historischen Treppenhaus wurde wiederhergestellt.
Als weitere Maßnahmen wurde folgendes in Angriff genommen: Beseitigung sämtlicher Installationen und fest montierter Gegenstände (Heizung, Wasser, Abwasser,) Türelemente, Sanitär-Trennwandanlagen, Abbruch von nichttragenden Innenwänden, Mauerwerk von Kaminen und Schächten, soweit nicht zur Installation benötigt.

Neu: Fluchttreppenhäuser


Ferner wurde die Fußbodenkonstruktionen samt Betonboden sowie Lagerhölzer im Erdgeschoss und Bodenbeläge in den Obergeschossen mit Fehlbodenschüttung ausgebaut. Hohlliegende Putzflächen wurden in allen Geschossen abgeschlagen. Darüber hinaus wurde der rückwärtige Anbau im Erdgeschoss abgebrochen und Abdichtungsmaßnahmen der Teilunterkellerung gegen anstehendes Hangwasser von Außen in Angriff genommen.
Die Bodenplatte ist in Stahlbeton mit waagrechter Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit ausgeführt. In die Wände wurden neue Türöffnungen gebrochen und ausgemauert. Neue Wände wurden in Trockenbauweise erstellt. Die Decken wurden mit einer Holz-Stahl-Beton-Verbunddecke mit Trittschalldämmung und Gussasphaltestrich verstärkt. Für die Untersicht der Decken wurden Gipskarton-Feuerschutzplatten d = 20 mm, F 90 verwendet.
Im Rahmen der Generalsanierung, mit der das Freisinger Planungsbüro Moosreiner Architekten & Stadtplaner beauftragt war, wurden Fluchttreppenhäuser an den Flurenden Ost und West in Stahl eingebaut.
Ferner erfolgte die Sanierung des historischen Haupttreppenhauses. Die Dacheindeckung erfolgte mit Biberschwanzdoppeldeckung naturfarben auf Schalung, Konterlattung, Lattung, die Blecharbeiten in Edelstahlblech bewittert.
Der Wandputz innen erfolgte gemäß den Gegebenheiten nach der Installation in Teilfachen beziehungsweise der gesamten Raumflächen. Für den Anstrich wurden Silikatfarben verwendet. In den Kursräumen und in der Verwaltung wurden Linoböden auf Gussasphaltestrich mit Trittschalldämmung verlegt. Im Eingangsbereich wurde Natursteinboden verlegt. (FHH)

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