Bauen

Die Bayerische Bauindustrie fordert mehr Flexibilität für einen schnellen Wohnungsbau. (Foto: Bilderbox)

05.10.2015

Vergabe lockern

Bayerische Bauindustrie fordert mehr Flexibilität für einen schnellen Wohnungsbau

„Mit Blick auf den immensen Wohnungsbedarf in Folge des Flüchtlingszustroms müssen wir alle Möglichkeiten für einen schnellen und kostengünstigen Wohnungsbau ausschöpfen“, erklärte BBIV-Hauptgeschäftsführer Thomas Schmid anlässlich der Eröffnung der Expo Real in München. Ein Schritt in die richtige Richtung sei die am 29. September vom Bundeskabinett beschlossene Lockerung der Energieauflagen.
Angesichts der brisanten Lage der Flüchtlinge muss das Planen und Bauen maximal beschleunigt werden. Die Bayerische Bauindustrie fordert mehr Flexibilität bei der Ausschreibung und Vergabe und zumindest vorübergehend die Aussetzung zeit- und kostentreibender Standards. „Es kann nicht sein, dass wir im Moment vier Monate für die Planung, sechs Monate für die Genehmigung und nochmal zwölf Monate für die Bauausführung von Gebäuden brauchen“, betont Schmid. Aktuell gehe es vor allem um die rasche Errichtung von Erstunterkünften, dazu gehöre auch die Umnutzung bestehender Gebäude. Mittelfristig werde aber auch dauerhaft neuer Wohnraum benötigt. Schätzungen zufolge müssen jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden, Tendenz steigend.

Industrielle Bauweisen stärken

Am schnellsten gelingt das mit industriellen Bauverfahren. Mit vorgefertigten Bauteilen kann man in wenigen Wochen eine dringend benötigte Unterkunft bauen. „Dafür ist aber eine entsprechende Ausschreibung notwendig“, appelliert Schmid und fordert, „alle Hebel zur Beschleunigung im Vergaberecht zu nutzen.“ Dazu zählen die Beschränkte Ausschreibung und die Freihändige Vergabe beziehungsweise das Nichtoffene Verfahren und das Verhandlungsverfahren. Neben der Genehmigungszeit sollten auch die Energieauflagen verringert werden. „Erfreulicherweise hat das Bundeskabinett am 29. September Sonderregelungen verabschiedet, die Flüchtlingsunterkünfte unter anderem für drei Jahre von den Anforderungen der EnEV und der Dämmpflicht für oberste Geschossdecken ausnehmen“, so Schmid.

Infrastruktur nicht vergessen

Maßnahmen im Wohnungsbau betreffen stets auch die Infrastruktur. Wichtig sei, ergänzt Schmid, die Mobilitätssysteme so auszubauen, dass Leben und Arbeiten im ganzen Land und nicht nur in den Städten möglich ist. Neuer Wohnraum sollte sich nicht nur auf Ballungsgebiete beschränken.
Der enorme Zeitdruck und die Dimension der Aufgaben rund um die Migration und Integration der Flüchtlinge sind eine Kraftprobe für das ganze Land. Schon jetzt klagt die öffentliche Hand über Kapazitätsengpässe und überforderte Strukturen. Kooperationsmodelle mit privaten Partnern, die Planung, Bau und Bauunterhalt übernehmen, können hier aus Sicht der Bauindustrie Abhilfe schaffen. Für eine schnelle und effiziente Abwicklung von Wohnungsbauprojekten sollten Kommunen die Koordination der Gewerke stärker auf Generalunternehmer übertragen. (BSZ)

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