Freizeit und Reise

Die Lagune. (Foto: Friedrich H. Hettler)

22.11.2017

Baden, relaxen, genießen

Tropical Islands: Europas größte tropische Urlaubswelt – 70 Kilometer südlich von Berlin

Der Wind bläst ganz gehörig und der anhaltende Regen trägt auch nicht gerade dazu bei, das Wetter als angenehm zu empfinden und ein Stimmungsaufheller zu sein, ganz zu schweigen von den Temperaturen, die sich – gefühlt – von Minute zu Minute immer weiter den untersten einstelligen Plusgraden – immerhin noch nicht im Minusbereich – nähern. Gott sei Dank aber ist der Weg vom Parkplatz zu unserem Ziel, das Wärme, Erholung, Entspannung, Wellness und Badefreuden verspricht, nicht weit. Lediglich eine Zubringerstraße sowie eine von zwei nebeneinander liegenden Brücken gilt es noch zu überqueren, und dann sind wir da. Der Schock könnte nicht größer sein, draußen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, innen um die 27 Grad Celsius und eine, für mitteleuropäische Verhältnisse, extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Wer eine Brille trägt fühlt sich kurz wie ein blinder Maulwurf, denn die Gläser beschlagen wegen des Temperaturunterschieds sofort. Aber wo beziehungsweise was ist unser Ziel? Die Lösung lautet: Tropical Islands. Europas größte tropische Urlaubswelt, rund 70 Kilometer südlich von Berlin, bietet seinen Gästen das „Beste der Tropen“ und ist das ideale Ziel für einen Tagestripp oder einen Kurzurlaub – und das alles, ohne Stunden im Flugzeug sitzen zu müssen. Im Tropical Islands treffen die Asien-Pazifik-Region, Afrika sowie Südamerika aufeinander und das, wie bereits kurz erwähnt bei tropischen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen.
Das tropische Eiland ist in einer der größten freitragenden Hallen der Welt zu Hause. Die Dimensionen sind gigantisch: Die Tropical Islands Halle ist 360 Meter lang, 210 Meter breit und 107 Meter hoch. Die Freiheitsstatue von New York könnte darin stehen, der Eiffelturm von Paris darin liegen. Auf der Grundfläche von 66 000 Quadratmetern finden neun Fußballfelder Platz. Und die Höhe der Halle bietet genügend Raum, um die Skyline des Potsdamer Platzes aufzunehmen. Die gewaltige Halle wurde ursprünglich als Luftschiffwerft gebaut. Für sie entstand die Gebäudeform als „Maßanzug“. Die gewaltigen Dimensionen stellten höchste Anforderungen an die Planer: Die Konstruktion musste mit den Schnee- und Regenmassen von 70 000 Quadratmetern Dach fertig werden, die Heizung war gefordert, fast 14 000 Tonnen Stahl wurden verarbeitet.
Durch zwei mächtige Schalentore sollten die Luftschiffe ein- und ausfahren. Die 600 Tonnen schweren Öffnungen sind heute jedoch verschlossen. Trotz seiner Größe ist das Riesen-Bauwerk ein konstruktives Leichtgewicht. Fünf freitragende Stahlbögen bilden einen halbzylinderförmigen Teil. Die Stahlkonstruktion trägt ein Membrangewölbe. Damit die Halle als tropische Urlaubswelt genutzt werden kann, wurde an der Südseite eine UV-durchlässige Spezialfolie angebracht.

Indoor-Regenwald und Wasserrutschen-Turm

Hinter dem Projekt Tropical Islands steht die Idee, ein eigenständiges Urlaubsziel mitten in Europa zu realisieren. Die Gäste finden in einer der größten freitragenden Hallen der Welt ein einmaliges und wetterunabhängiges Reiseziel. Mehrheitsgesellschafter von Tropical Islands ist die Tanjong public limited company mit Sitz in Malaysia. Europas größte tropische Urlaubswelt eröffnete im Dezember 2004 und bietet seitdem seinen Gästen eine wetterunabhängige und ganzjährig geöffnete Destination mit dem „Best of der Tropen“. Dazu gehören unter anderem der größte Indoor-Regenwald der Welt, die „Südsee“ und die „Lagune“ sowie ein tropisches Dorf. Weitere Attraktionen sind beispielsweise Deutschlands höchster Wasserrutschen-Turm (27 Meter) , eine große Kinderspielwelt und die tropische Sauna- Landschaft. Seit letztem Jahr gibt es im Tropical Islands auch einen ganzjährig geöffneten Außenbereich, das Amazonia. Highlight im Amazonia ist der Whitewater River, ein 250 Meter langer Strömungskanal, der sich mit Verzweigungen und unterschiedlichem Gefälle bei einem Niveauunterschied von 3,50 Metern durch die Landschaft schlängelt. Weltweit einmalig sind die Übernachtungsmöglichkeiten: Die Gäste verweilen auch in der Nacht in der Attraktion. Direkt in der Halle erwarten die Besucher rund 200 komfortable Zimmer und Lodges mit rund 540 Betten inmitten der Tropenlandschaft, die sich in bunten Häusern im karibischen, afrikanischen oder asiatischen Stil befinden. Zum Teil sind die Zimmer mit hochwertigen Designermöbeln eingerichtet und bieten so den Komfort eines erstklassigen Hotelzimmers. Weniger komfortabel ausgestattet, dafür aber günstiger, sind die Zelte im Regenwald- und Sunset Camp. Die Zelte sind eingebettet in die tropische Pflanzenwelten und so etwas abgeschirmt von den Wegen um sie herum. Ganz in der Nähe liegen der Tropical Islands Campingplatz, zahlreiche Ferienhäuser und der Mobile Homes Park. Die komfortabel ausgestatteten Mobile Homes bieten auf 35 Quadratmetern zwei Schlafzimmer, einen Wohnbereich mit Schlafcouch und Küchenzeile, ein Bad mit Dusche und WC und ein weiteres WC. Eine 26 Quadratmeter große Terrasse kann für Sonnenbäder und Grillabende genutzt werden. Gartenmöbel und Grill gehören ebenfalls zur Ausstattung. Die Mobile Homes bieten Platz für sechs Personen und sind ganzjährig buchbar. Die Mobile Homes Deluxe verfügen über eine Sauna. Hier können bis zu zwei Personen übernachten. Ein kostenloser Shuttle-Bus verkehrt zwischen Campingplatz und der Halle. Außerdem steht ein W-Lan-Netz für Übernachtungsgäste gratis zur Verfügung. Phänomenal ist die tropische Sauna-Landschaft im Tropical Islands. Auf einer Fläche von rund 10 000 Quadratmetern wurden sieben verschiedene Wellness- Bereiche realisiert. Als Vorbilder standen Kulturstätten aus fernen Ländern Pate. Die originalgetreuen Nachbauten sorgen für eine einmalige Atmosphäre. Beispiele dafür sind der Elefanta Tempel, ein Höhlentempel, der seinem Original in Indien im Maßstab 1:1,5 nachempfunden ist oder die weltberühmte kambodschanische Tempelanlage Angkor Wat Tempel. Der im Maßstab 1:1 nachgebaute Ausschnitt berücksichtigt auch das zentrale Gestaltungselement der originalen Tempelanlage: Eine riesige Steinbüste des hinduistischen Gottes Vishnu, dem die Erbauer, die Khmer, den Haupttempel widmeten. In einer Grotte des Basaltsteinkomplexes des Alcantara Canyons befindet sich die Campur Campur Natural Beauty Sauna. Campur Campur ist Malaysisch und bedeutet „eine Mixtur aus verschiedenen Möglichkeiten“. Denn in diesem Heilerdebad wählt der Gast zwischen unterschiedlichen Schönheits-, Gesundheits- oder Pflegepackungen. Die pflegenden Schlämme werden aufgetragen und trocknen ein. Zugleich wird der Raum mit Kräuterdämpfen angefüllt. Sie lassen die Heilerde-Packung wieder geschmeidig werden. Ein warmer Regenguss von der Decke wirkt reinigend und entspannend. Das Asia Haus ist einem japanischen Pavillon nachempfunden. Mit rund 300 Quadratmetern Gesamtfläche und elf Metern Höhe ist der zweistöckige Bau etwa so groß wie ein Zweifamilienhaus. Hier können Gäste fernöstliche Wohlfühlanwendungen erleben. Es gibt ein umfangreiches Angebot an Wellness-Zeremonien, Massagen und Beauty-Anwendungen. Im Angebot sind unter anderem eine Hot Stone Massage oder eine orientalische Seifenschaum-Massage. Bei den Anwendungen und Massagen kann man sich dann so richtig entspannen und den Alltagsstress vergessen. Abgerundet wird das Tropical Islands-Angebot von der Gastronomie, die einiges zu bieten hat. Hervorzuheben sind im Bali-Pavillon das Asian Wok House und insbesondere der Tropical Garden mit seiner gehobenen, internationalen Küche. Das reichhaltige Frühstücksbuffet kann der Besucher im größten und zugleich elegantesten Gebäude im Tropendorf, dem Thai-Haus, genießen. Generell ist zu sagen, dass die Gerichte qualitativ sehr gut und schmackhaft sind. Weniger erfreulich beziehungsweise unhygienisch ist dagegen die Tatsache, dass sich zahlreiche Tauben in der Halle tummeln, was vor allem beim Frühstück mehr als lästig ist, da sich die Vögel nicht einmal mehr vertreiben lassen.
Das Tropical Islands ist eine tolle und erlebnisreiche Urlaubswelt, deren Besuch sich auf alle Fälle lohnt, da sie für jede Altergruppe etwas bereit hält. Man möchte es nicht für möglich halten, aber die Tropen können doch ganz schön nah sein. (Friedrich H. Hettler) (Die Tropical Islands Halle von außen; der Außenbereich Amazonia und der Südseebereich; der Angkor Wat Tempel und das Bali Tor; der Rutschenturm und der Blick auf die Mobile Homes - Fotos: Friedrich H. Hettler)

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