Freizeit und Reise

Von der Piste direkt in die Therme des Römerbads. (Foto: Michael Gruber)

10.01.2017

Skifahren mit einem Olympiasieger

Bad Kleinkirchheim: Pendeln zwischen Schnee und Therme in den Kärntner Nockberge

Während Frau Holle nördlich des Alpenhauptkamms ihre Betten gehörig ausgeschüttelt hat, ist der Süden von der weißen Pracht mehr oder weniger „verschont“ geblieben. Das aber zum Leidwesen der Wintersportfreunde, des Gastgewerbes sowie der Tourismusverbände und Bergbahnen. Leider bildet da auch Bad Kleinkirchheim keine Ausnahme. Zwar sind die Pisten, die geöffnet sind dank modernster Beschneiungstechnik bestens präpariert und lassen, so gesehen, keine Wünsche offen, außer vielleicht nach etwas mehr Naturschnee. Aufgrund des Schneemangels ist es allerdings hier schon einmal angebracht, den Verantwortlichen ein großes Lob auszusprechen. Es sind sogar Abfahrten bis in den Ort hinein möglich. Wenn es Schnee gibt, dann hält Bad Kleinkirchheim ein breites Angebot bereit, den Winter zu genießen. Stets kombiniert das Wintersportzentrum in den Kärntner Nockbergen seine Ski-Infrastruktur – die Skigebiete reichen von 1100 bis 2055 Meter – auf eine einzigartige Weise mit dem Wohlfühlangebot seiner Thermen. 103 Pistenkilometer auf schönen, weiten Hängen mit interesannten Varianten für Skifahrer aller Könnerstufen, inklusive der Weltcup-Abfahrt „Kärnten – Franz Klammer“, sowie 24 Liftanlagen sorgen – wenn denn Schnee in ausreichendem, Maße liegt – für ungetrübtes Skivergnügen. Dazu gibt es noch Rodelbahnen, Loipen, Eislauf und rund 60 Kilometer Winterwanderwege. Wer lieber eine Schneeschuhwanderung oder Skitour machen will, kein Problem, in Bad Kleinkirchheim ist auch das möglich. In Sachen Wintersport ist der Weltcuport vorne dabei.
Wo der Skizirkus gerne Station macht, ist auch ein ganz Großer der Szene zu Hause: Franz Klammer, quicklebendige Legende des Skisports, scheint in seinem Heimatort Bad Kleinkirchheim allgegenwärtig. Die nach ihm benannte Weltcup-Abfahrt „Kärnten – Franz Klammer“ zählt zu den spektakulärsten Strecken der Welt. Wer damals, in den 1970er und frühen 1980er Jahren als Jugendlicher dem Olympiasieger, Weltmeister und fünffachen Abfahrts-Weltcupsieger aus Kärnten die Daumen hielt, hätte es wohl sich nicht träumen lassen, einmal mit einem Idol höchst persönlich über die Pisten von Bad Kleinkirchheim/St. Oswald zu brettern. Unter dem Motto „Ski vor 9 mit Franz Klammer“ können Skifahrer sich mit dem sympathischen Sportler zum „Early Morning Skiing“ in Bad Kleinkirchheim verabreden – wobei „early“ sehr wörtlich zu nehmen ist. Um 6.45 Uhr treffen sich die Teilnehmenden zu einem kleinen Frühstück in der Talstation der Kaiserburgbahn. Eine Viertelstunde später gondeln alle gemeinsam bergauf, um zeitig auf den Pisten zu sein. Von 7.30 bis 9.30 Uhr steht dann freies „Wonnewedeln“ mit ihm auf der Weltcuppiste auf dem Programm. Aber Achtung: Das „Ski vor 9 mit Franz“ ist nur für geübte Skifahrer, denn es werden nur schwarze Pisten befahren. Termine für das Early Morning Skiing mit dem Klammer Franz sind der 31. Januar und der 21. Februar 2017. Ein weiterer Termin ist für März 2017 geplant. Zum exklusiven Skifahren mit dem Ski-Hero und professionellen Skiguides gehören, wie bereits erwähnt, ein Frühstück und ein exklusiver Brunch mit Spezialitäten der Alpe-Adria-Küche in der Klammerstubn des Bergrestaurants Kaiserburg sowie der Skipass für zwei Stunden. Die Kosten betragen 125 Euro pro Person, eine Anmeldung für dieses besondere Event ist unbedingt erforderlich. Auf dem Weg zu einem Skikönnern à la Franz Klammer bieten in Bad Kleinkirchheim diverse Skischulen professionelle Unterstützung. Spezielle Pakete sollen auch erwachsenen Wiedereinsteigern Lust auf Carven und Kurven machen. Etwas besonderes hat sich Bad Kleinkirchheim für Familien einfallen lassen: den Familien-Euro. Damit will der Kärntner Wintersportort den Skistars von morgen auf die Sprünge helfen und den Eltern entspannte Tage im Schnee ermöglichen. Denn die Kids kosten fast nix: Kinder bis zwölf Jahre fahren Ski für einen Euro pro Tag ab Kauf eines 6-Tagesskipasses für einen Erwachsenen. Und obendrein gibt es optional Ski oder Board gratis zu leihen. Selbst der tägliche Skikurs ist kostenlos. Der Familien-Euro ist Teil einer Wochenpauschale, die bei einer Gruppe Bad Kleinkirchheimer Betriebe buchbar ist.
Und ab dem 4. März setzt der Ort noch eins drauf: Bei den Ski Thermen Wochen ist der Bad Kleinkirchheimer Skipass im Nächtigungspreis inkludiert und nach Vorlage eines gültigen Skipasses gibt es auch noch 50 Prozent Nachlass auf den zu diesem Zeitpunkt gültigen Thermeneintritt (ab drei Stunden, nicht gültig für den Abendtarif). In Bad Kleinkirchheim dreht sich aber nicht alles um Schnee und Ski. Der Ort kombiniert Winter- und Wohlfühlangebote auf eine einzigartige Weise. Das Motto lautet: Von der Piste in die Therme.
Wenn es um raffinierte Badekultur ging, machte den Römern so leicht keiner was vor. Deshalb ist es auch naheliegend, dass man in Bad Kleinkirchheim für das Thermal Römerbad Anregungen bei den Wasserkünstlern der Antike holte. Auf 12 000 Quadratmetern und drei Ebenen genießen die Badegäste des 21. Jahrhunderts exquisite Wellnesswonnen in einem stilvollen Ambiente mit Blick auf die Kärntner Nockberge und weiße Skipisten. Die wohltuende Wirkung des heilkräftigen Thermalwassers von Bad Kleinkirchheim ist schon seit dem Mittelalter bekannt, die Art, darin unterzutauchen, hat sich allerdings gewandelt. Heute sprudeln rund fünf Liter Thermalwasser pro Sekunde in phantasievoll inszenierte Poollandschaften im Innen- und Außenbereich. Mollige 33 bis 34 Grad Celsius hat das Wasser drinnen, zwischen 28 bis 32 Grad Celsius draußen. Bodensprudel, Farbleuchten, Erlebnis- und Relaxbecken, Kneipp-Pfad, Schneedusche und eigene Erlebnisbereiche für Kinder bescheren besondere Badefreuden.
Auf drei Ebenen laden 13 Saunen zum variantenreichen Schwitzvergnügen ein. So zitieren auf der Ebene „Romanum“ die Therme und vier Saunen, das Tepidarium und das Sudatorium (Warmluftraum und Dampfbad) den römischen Stil. Die Aufgüsse werden in einem Amphitheater zelebriert, die dafür verwendeten Cremes und Peelings werden aus hochwertigen Zutaten von den Saunameistern hergestellt. Auf der Ebene „Noricum“ – so lautete der Name Kärntens in der Kelten- und Römerzeit – werden für Wellness, Beauty und Massagen bevorzugt Wirkstoffe der Region verwendet, zum Beispiel in einer finnischen Zirbensauna. In den Nockbergen wachsen nämlich einige der größten Zirbenwälder der Ostalpen. Die Ebene „Maximum“ steht für alpine Wellness auf höchstem Niveau, unter anderem mit Dampfbad, Bio-Kräutersauna oder Sole-Inhalationsbad.
Ausgiebiges Saunieren und sich treiben lassen im wohlig warmen Thermalwasser sind schließlich die besten Methoden, um die Muskeln zu entspannen und sich auf die nächsten sportlichen Großtaten vorzubereiten. Mit den Ski/Thermen-Specials von Bad Kleinkirchheim sind das Bade- und das Schneevergnügen günstig kombinierbar. Während der ganzen Wintersaison können die Inhaber eines Bad Kleinkirchheimer Mehrtages-Skipasses ab zwei Tagen Gültigkeit zwischen einem Skitag oder einem Tag in der Therme wählen. In Bad Kleinkirchheim macht’s die Mischung: Mal rasant und sportlich, mal besinnlich und beschaulich. Aber immer erholsam, sei es auf der Piste oder in der Therme. (Friedrich H. Hettler) ("Early Morning Skiing" mit Skilegende Franz Klammer - Foto: Daniel Gollner; beim Nacht-Rodeln haben Groß und Klein eine Mordsgaudi - Foto: Arno Gruber; wenn genügend Schnee liegt, lässt es sich hervorragend in Bad Kleinkirchheim Skifahren; beim Schneeschuhwandern - Fotos: TVB Bad Kleinkirchheim)

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