Freizeit und Reise

Skifahren lernen am Stubaier Gletscher. (Foto: Bergbahn Stubaier Gletscher)

22.12.2016

Vom Zauberteppich ins Skigebiet

Big Family Stubaier Gletscher

Im Schnee und Eis an der Bergstation Gamsgarten am Stubaier Gletscher steht eine kunterbunte Welt nur für Kinder, die das Skifahren lernen wollen. Da gibt es das „Miniland“, für die, die noch nie auf Skiern standen. Vier Jahre muss man alt sein um an einem Skikurs teilnehmen zu können. Die ersten Übungen sind ganz einfache Gehübungen auf Skiern, um sich langsam an den fremden Untergrund zu gewöhnen. Dann wird ein Ski ausgezogen und es wird quasi Ski-Roller gefahren. „Jetzt wird Schuss gefahren “, verkündet Maria, die geduldige und lustige Skilehrerin. Mit Eifer sind die Kleinen dabei. Auf einem Teppich, der nicht transportiert steigen die Skizwerge rutschfrei auf, um erneut ein paar Meter abzufahren. „Ihr wisst wie ein Indianerzelt aussieht?", fragt Maria. „Es ist oben ganz spitz und so stellen wir jetzt unsere Skier hin, das ist der Schneepflug.“ Das ist schwieriger als gedacht. Mit Marias Unterstützung und Erklärungen: „Jetzt machen wir ein Tortenstück oder Pizza." So macht Skifahren lernen Spaß. Maria hilft beim Einsteigen in die Skier, beim Handschuhe anziehen und wenn jemand stürzt, hilft sie beim Aufstehen. Wer den Pflug super kann, der darf in die nächste Gruppe aufsteigen. Eifrig trainieren die Skizwerge, denn der Schnee ist ganz schön rutschig. Im „Miniland“ und im „Kinderland“ sind keine Erwachsenen erlaubt, da sind die Skizwerge unter sich. Das „Kinderland“ kennzeichnet eine blaue Fahne. Es ist das Land für Kinder, die bereits ein Jahr Erfahrung haben und den Schneepflug perfekt beherrschen. Hier ist die Welt der Zauberteppiche, die sind überdacht, so sind die Kinder vor Wind und Schneetreiben geschützt. Zuerst geht es zum kurzen Teppich und es wird immer wieder Schneepflug geübt, bis er prima klappt. Nach ein paar Abfahrten wird zum etwas längeren Zauberteppich gewechselt. David aus England macht mit Eifer seine Übungen, stolz fährt er Runde um Runde durch die Slalomstangen. Ski fahren macht durstig, es gibt eine Trinkpause. Die Skier werden ausgezogen und die Kinder können auf Plastikwürfeln sitzen, etwas trinken und sich ausruhen oder die Würfel als Schlitten benutzen und damit herumrutschen. Es ist sogar noch etwas Zeit für ein paar Runden im Kinderkarussell, dann geht es wieder zurück ins Kinderland. Lässig fahren die Kursteilnehmer auf dem langen Förderband bergwärts. „Wir fahren Slalom“, verkündet Maria als sie oben angekommen sind. „Juhu“, schreien alle vor Begeisterung. In Bögen führt die erste Abfahrt spielerisch um Plastikhütchen herum zurück zum Förderbandeinstieg. Hier wird Bogenfahren geübt. Wenn die Bogen um die Hütchen schon sicher sind geht es zum nächsten Zauberteppich, der noch ein Stück länger ist. Mit Reifen und Seilen in den Händen wird das Gleichgewicht und die Körperhaltung spielerisch geübt. „Mama, ich kann schon Pizza“, schreit der kleine Stefan vor Begeisterung als er abgeholt wird. Für die einstündige Mittagspause holen entweder die Eltern ihre Kinder ab, um gemeinsam mit ihnen zu essen oder die Kinder gehen mit den Skilehrern in das Kinderrestaurant. Auch hier haben Erwachsene keinen Zutritt. Es gibt alles was Kinder gerne essen, wie Pommes, Spaghetti, Schnitzel oder Gröstl. Nach der Mittagspause geht es zur Wellenbahn, die macht den Kindern richtig Spaß, und sie quietschen bei jeder Abfahrt vor Freude. „Das habt ihr super gemacht und jetzt abklatschen“, sagt Maria und alle schlagen mit ihrer rechten Hand auf die rechte Hand der Skilehrerin und rufen: „Zicke zacke“. Der Traum wird wahr, es geht auf die noch sehr flache Piste zum Tellerlift. Die dritte Stufe ist der „Kitzlift“, ein kurzer Tellerlift. Hier müssen die Kinder schon perfekt den Schneepflug und die Schneebremse beherrschen. Beim Einsteigen in den Lift gibt es Hilfestellungen, denn es ist das erste Mal gar nicht so einfach. Am „Kitzlift“ dürfen auch Erwachsene, die das Skifahren lernen, mitfahren, deshalb erhält jedes Kind eine Weste mit einer großen Klarsichttasche, in der auf einem Zettel der Name der Skilehrerin und deren Handynummer stehen. Geschafft, die erste Fahrt mit dem Tellerlift ist gemeistert. Beim Aussteigen hilft das Liftpersonal mit Ruhe und Geduld. Und weil alles so gut geklappt hat, geht es weiter am Tellerlift bis zur Mittagspause. „Wir fahren in einer Reihe zur „Murmelebahn, einem Sessellift, ich bin die Erste“, verkündet die Skilehrerin. Razfaz, schweben die Skizwerge den kurzen und ziemlich flachen Berg hinauf. Bogen für Bogen folgen die Kleinen der Skilehrerin langsam zurück zum Einstieg des Sessellifts und fahren unermüdlich eine Abfahrt nach der anderen. Und wenn ein Kind nicht mehr Ski laufen möchte oder eine Pause braucht, dann gibt es noch den Indoor-Kindergarten. Doch immer wieder schweift der Blick der kleinen Skifahrer sehnsüchtig hoch ins Skigebiet. Wann ist es endlich soweit? Ja, der nächste Tag ist der Tag der Tage. Vom Kinderland geht es zur Bergfahrt mit dem Murmelelift und dann in ein paar Bögen zum langen Sessellift der Rotadlbahn. Oben angekommen fährt Maria vor, breitet die Arme aus und ruft: „Flugzeug“, alle machen es ihr nach und folgen ihr mit ausgebreiteten Armen. Die blaue Abfahrt Nummer sieben ist gut präpariert und vor allem nicht steil. Für Angst ist keine Zeit, denn jeder will hinter Maria herfahren. Mit vielen Bögen und Pausen geht es langsam zurück ins Kinderland. Ganz stolz erzählen die Kleinen um drei Uhr ihren Eltern nach dem Skikurs. Wir sind mit Batmantüchern die Abfahrt gefahren. „Wir waren ganz oben“, die Stimme von Klara überschlägt sich: „Mama, und morgen fahren wir mit der Skilehrerin in den Eispalast.“ Donnerstagvormittag ist Abschlussrennen angesagt, eine nervöse Spannung macht sich breit. Außer Atem und mit geröteten Gesichtern erreichen die kleinen Skifahrer das Ziel. Nachmittags nach dem Skikurs ist die mit Spannung erwartete Preisverteilung. B. Big, der große blaue Eisvater, eine große Figur mit Rauschebart, verteilt die Geschenke. Jedes Kind erhält eine Medaille und eine Urkunde mit seiner Platzierung. Die Kinder einer Skigruppe, die die ersten drei Plätze belegt haben, werden auf das Siegerpodest gehoben, wenn sie zu klein sind, um hinaufzusteigen. Dann fotografieren die Eltern ihre Sprösslinge und es gibt noch ein kleines Überraschungsgeschenk. Wie Olympiasieger verlassen die kleinen Skiexperten das Kinderland. Das Ziel des Skikurses ist: sicheres, kontrolliertes und selbstständiges Skifahren und das haben alle Teilnehmer geschafft. (Gabi Dräger) (Impressionen vom Big Family Stubaier Gletscher - Fotos: Bergbahn Stubaier Gletscher)

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