Kommunales

Freut sich über den unerwarteten Geldsegen: Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander. (Foto: BSZ)

17.01.2017

Flüchtlingsunterkünfte gesucht, Geld gefunden

Eigentlich waren die Vertreter der Gemeinde Taufkirchen auf der Suche nach neuen Flüchtlingsunterkünften. Gefunden haben sie am Rand der Gemeinde etwas ganz anderes: viel Geld

Es ist eine kuriose Geschichte: Über Jahre hinweg haben zehn Unternehmen ihre Gewerbesteuern nicht an die Gemeinde Taufkirchen gezahlt, sondern an die Nachbargemeine Ottobrunn überwiesen. Die Betriebe standen dabei zwar auf Taufkirchner Gemeindegebiet, waren aber fälschlicherweise in Ottobrunn gemeldet. "Wir wussten gar nicht, dass diese Betriebe da sind, und sind von leerstehenden Gebäuden ausgegangen", sagte Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander. Zuerst hatte der "Münchner Merkur" darüber berichtet.

Unternehmen zahlen über Jahre Gewerbesteuer an falsche Gemeinde

Aufgefallen war der Fehler bei der Suche nach neuen Möglichkeiten, Flüchtlinge unterzubringen. In den Fokus war dabei eine scheinbar leerstehende Gewerbehalle am östlichen Gemeinderand gerückt. "Als das bekannt wurde, teilte uns eine Firma mit, dass sie doch in diesem Gebäude sei", sagt Sander.

Die Vertreter der Gemeinde Taufkirchen machten sich dennoch auf den Weg - und fanden neun weitere Betriebe, die fälschlicherweise in Ottobrunn gemeldet waren. "Die Grenzziehung ist an dieser Stelle verrückt", sagte Sander. So führe die Grenze in einem Fall genau zwischen der Straße und der Vorderseite eines Gewerbegrundstücks entlang. Das Unternehmen meldete sich an der Lise-Meitner-Straße an - und die gibt es nur in Ottobrunn. "Auf sowas achtet man bei der Gewerbeanmeldung nicht, da kann man niemandem einen Vorwurf machen", betonte Sander. Auch beim bayerischen Gemeindetag nannte man den Fall "tatsächlich kurios".

Ein Streit unter Nachbarn wird aus dem Vorfall aber nicht: Wie aus beiden Rathäusern berichtet wird, konnte der Fehler behoben werden. Ottobrunns Kämmerer Oliver Malina ermittelte für mehrere Jahre jeweils eine fünfstellige Summe, die falsch verbucht worden sei. Das Geld wird nun den Unternehmen zurückgezahlt, die Gemeinde Taufkirchen kann den Betrag dann nachfordern.

Der überraschende Geldsegen soll in Taufkirchen dabei helfen, die hohen Kosten für den Unterhalt von teils alten Gebäuden zu finanzieren. "Das Geld unterzubringen ist nicht das Problem", sagt Bürgermeister Sander. (dpa)

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