Kommunales

Seit 1955 befindet sich Schloss Aschach im Eigentum des Bezirks Unterfranken. Das Gebäude-Ensemble stammt in seiner heutigen Gestalt aus dem 16. Jahrhundert und gehörte bis zur Säkularisation zum Fürstbistum Würzburg. Der Bezirk nutzt die Anlage als Standort für drei Museen. (Foto: Mauritz)

02.04.2015

"Förderung auf sehr hohem Niveau"

Der Bezirk Unterfranken stellt für die regionale Kulturszene in diesem Jahr acht Millionen Euro bereit

Der mit Abstand größte Kulturförderer in der Region wird auch in diesem Jahr der Bezirk Unterfranken sein. Dank seiner Kulturstiftung wird er mit fast acht Millionen Euro Kulturprojekte und Kulturschaffende finanziell unterstützen. Das hat der Bezirkstag vor kurzem so beschlossen. Zu den Kapitalerträgen in Höhe von 7,93 Millionen Euro kommen noch Zweckeinnahmen, Rücklageentnahmen und eine – wenngleich auch nur buchhalterische – Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt, so dass sich das Gesamtvolumen des Stiftungshaushalts in diesem Jahr auf rund 9,33 Millionen Euro beläuft. Der Kämmerer des Bezirk Unterfranken, Rainer Klingert, wies allerdings auf sinkende Vermögenserträge hin. „Die festverzinslichen Anlagen des Stiftungsvermögens gewährleisten auf der Einnahmenseite eine hohe Planungssicherheit, allerdings führt das niedrige Zinsniveau bei Wiederanlagen zu geringeren Einnahmen“, sagte er. Vorläufig könnten aber Finanzlücken durch Rücklageentnahmen geschlossen werden.

SPD mahnt bei Ausgaben „mehr Zurückhaltung“ an


Auch Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sprach von einer „leichten Delle bei den Einnahmen“, die das Haushaltsjahr 2015 präge. Andererseits betrage die Durchschnittsverzinsung der Wertpapieranlagen 3,73 Prozent, was gemessen an der allgemeinen Lage ein exzellenter Wert sei. CSU-Fraktionschef Peter Motsch unterstrich, dass die Kapitalerträge der Kulturstiftung „immer noch eine respektable Höhe“ hätten. Wie lange sich noch auf die Rücklagen zurückgreifen lasse, hänge von der Anzahl der Anträge ab. Motsch verwies darauf, dass man für 2015 erstmals wieder neue Anträge bewilligt habe, nachdem in den Vorjahren selbst bestehende Förderungen noch nicht einmal erhöht worden seien.
Die SPD-Fraktionsvorsitzende Marion Schäfer-Blake plädierte für etwas mehr Zurückhaltung bei den Ausgaben: die Kulturstiftung solle schließlich den Kameralhaushalt entlasten, sagte sie mit Blick auf Forderungen, künftig mehr Maßnahmen aus dem Bezirks-Etat zu finanzieren. In diesem Zusammenhang erinnerte sie an die Verantwortung des Freistaat Bayern und der örtlichen Kommunen, wenn es um die Kultur gehe.
Die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Tamara Bischof, schloss sich „uneingeschränkt“ der Auffassung Schäfer-Blakes an. Erklärtes Ziel des Kulturhaushalts sei nicht die Ausweitung der freiwilligen Leistungen, sondern die Entlastung des Kameralhaushalts, betonte Bischof im Namen ihrer Fraktion.
Im Namen der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen sagte Bärbel Imhof, neue Anträge müssten trotz der angespannten Lage möglich sein, um innovativ zu bleiben. Zudem gelte es, künftig mehr inklusive Projekte zu fördern. Und zudem sei es wichtig, insbesondere junge Menschen zu motivieren, sich künstlerisch auszudrücken. Ausgesprochen zufrieden mit der Kulturförderung zeigte sich Adelheid Zimmermann (FDP): „Unterfranken schlägt jeden anderen Bezirk!“ Bei den Museen Schloss Aschach forderte Zimmermann, die „glanzvolle Sammlung von Ostasiatika besser“ zu präsentieren. Insgesamt bezeichnete sie die Kulturarbeit als den „Spiegel einer bewegten Kulturregion“. Angelika Strobel (Die Linke) stimmte dem Stiftungshaushalt „uneingeschränkt“ zu. Der Bezirk sei mit seiner Kulturunterstützung auf dem richtigen Weg.(Markus Mauritz) Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil 1 Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil 2

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