Kommunales

Die Kosten für die Ersteinrichtung belaufen sich auf rund 1500 Euro pro Bus und rund 2000 Euro pro Straßenbahn. (Foto: dpa)

06.08.2015

Kostenloses W-Lan in Augsburger Bussen und Bahnen

Die ÖPNV-Betreiber anderer bayerischer Städte zeigen sich aber noch zögerlich

Im Moment ist es noch ein Test, doch schon bald wird es in Augsburgs Bussen und Straßenbahnen kostenloses WLAN geben. Der Testbetrieb läuft derzeit in einem Bus, der auf allen Augsburger Linien eingesetzt wird. Ab Oktober sollen die Fahrgäste in einer ersten Stufe den Internetzugang der Stadtwerke in 60 Bussen nutzen können. "Sobald die notwendigen Genehmigungen vorliegen, werden in einem zweiten Schritt die Straßenbahnen umgerüstet. Wir sind zuversichtlich, dass wir damit noch Ende des Jahres beginnen können", sagt Projektleiter Stefan Köhler.
Die Augsburger Stadtwerke sind mit dem Vorhaben, ein Funk-Internet flächendeckend in den Fahrzeugen anzubieten, in Bayern Vorreiter. Bei den anderen großen Verkehrsgesellschaften in München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg gibt es allenfalls Überlegungen dazu. Nur in den Münchner und Nürnberger U-Bahnen könnten die Fahrgäste demnächst vielleicht ebenfalls mit ihren Smartphones und Tablet-Computern surfen.
In Augsburg soll in Kooperation mit der Stadtverwaltung der kostenlose Internetzugang in Bayerns drittgrößter Stadt deutlich ausgebaut werden. An der zentralen Umsteige-Haltestelle Königsplatz und am Rathausplatz gibt es bereits freies WLAN. "Je nach Geräteeinstellung soll es für den Nutzer in Zukunft möglich sein, zum Beispiel am Königsplatz in einen Bus einzusteigen und übergangslos im WLAN Netz bleiben zu können", erklärt Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg. Weil Stadtwerke und Stadt mit demselben Anbieter zusammenarbeiten, muss sich der Nutzer dafür dann auch nur einmal innerhalb von 24 Stunden anmelden.

Kritische Seiten werden aus Gründen des Jugendschutzes gesperrt


Allerdings wird es eine Begrenzung für bestimmte Seiten geben. "Um den Jugendschutz zu gewährleisten, sind kritische Seiten automatisch gesperrt. So werden die Nutzer gar nicht erst in Versuchung geführt", erklärt Fergg. Insbesondere für die Studierenden der Augsburger Uni soll das Angebot interessant sein. "Sie können sich ab Herbst auch mobil in das Universitätsnetzwerk einloggen. Das ist bei anderen öffentlichen Angeboten nicht möglich", erläutert Fergg.
Eine größere Kundenresonanz gebe es bislang aufgrund des Testbetriebes noch nicht. Der Tenor im Vorfeld des offiziellen Starts sei aber bereits durchweg positiv. "Ich erhalte schon viele Anfragen von Bürgern, wann es denn losgeht", sagt Fergg.
Das Angebot soll pünktlich zu Beginn des Wintersemesters starten. Wie Projektchef Köhler erklärt, würden derzeit die Geräte in rund 60 Bussen eingebaut, dies entspricht etwa zwei Dritteln der Flotte. Lediglich ältere Fahrzeugmodelle, die in absehbarer Zeit ausgetauscht werden sollen, würden nicht mehr ausgerüstet.
"Die Kosten für die Ersteinrichtung belaufen sich auf rund 1500 Euro pro Bus und rund 2000 Euro pro Straßenbahn", sagt Köhler. Wie hoch die laufenden Kosten seien, stehe erst fest, wenn klar sei, welche Datenmengen von den Nutzern ungefähr benötigt werden.
Köhler kann es nicht verstehen, dass andere bayerische Städte nicht auch so ein Angebot planen. Doch in Nürnberg und München heißt es, dass der Ausbau eines WLAN-Netzes in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu teuer sei. In Würzburg und Regensburg denkt man zumindest darüber nach, dem Augsburger Modell zu folgen. Konkrete Pläne liegen dort aber auch noch nicht vor.
Aufgeschlossener zeigt man sich in Nürnberg und München hingegen, was das Angebot eines kostenlosen Netzes in den U-Bahnen betrifft. "Allerdings würden wir nicht als Provider investieren", sagt die Pressesprecherin der Verkehrsgesellschaft Nürnberg, Elisabeth Seitzinger. München ist diesbezüglich schon einen Schritt weiter. Dort ist noch in diesem Jahr ein Probebetrieb im U-Bahnhof Münchner Freiheit geplant. "Aus unserer Sicht ist ein kostenloses WLAN-Angebot in U-Bahn-Sperrgeschossen als Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten an zentralen Münchner Plätzen sinnvoller, als ein WLAN in Bussen und Straßenbahnen", begründet Matthias Korte, der Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft, das Vorgehen. (Helena Düll, dpa)

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