Kommunales

Durch den Einsatz von Erdwärme können bei einem Einfamilienhaus Jahr für Jahr rund zwei Tonnen Kohlendioxid-Emissionen eingespart werden. (Foto: dpa)

08.02.2016

Mit Erdwärme das Klima schützen

Erstmals standortgenaue Informationen in Bayern

Erdwärme ist eine unerschöpfliche und saubere Energiequelle. Welche Möglichkeiten zur Erdwärmenutzung an konkreten Standorten bestehen, zeigt erstmals für ganz Bayern ein neues Online-Tool. Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren oder Grundwasser-Wärmepumpen – die Nutzungsmöglichkeiten von Erdwärme für den eigenen Heizbedarf sind vielfältig. Die jeweiligen klimafreundlichen Alternativen zu herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen für einen bestimmten Standort zeigt das neue Online-Tool Informationssystem Oberflächennahe Geothermie (IOG). Das neue Online-Tool ist eine digitale Schatzkarte. Mit den flächendeckenden Geodaten gibt es erstmals für ganz Bayern Informationen, die eine standortgenaue Aussage über das Wärmepotential im Boden und im Grundwasser ermöglichen. Und das sogar direkt in der Baugrube per Smartphone-App. Mit der Webanwendung "IOG Mobil" können auf iOS- und Android-Geräten unterschiedliche Standortauskünfte zur oberflächennahen Geothermie abgerufen werden – per GPS sogar mit automatischer Standortermittlung.

Bisher rund 60 000 Anlagen im Freistaat

Durch den Einsatz von Erdwärme können bei einem Einfamilienhaus Jahr für Jahr rund zwei Tonnen Kohlendioxid-Emissionen eingespart werden. In Bayern beläuft sich die Zahl an Erdwärmeanlagen bislang auf rund 60 000. Auf eine typische Anlagenlebensdauer von 50 Jahren gerechnet sparen Bayerns Erdwärmeanlagen damit rund 6 Millionen Tonnen Kohlendioxid ein. Damit leistet die Geothermie bereits heute einen wichtigen Beitrag auf dem Weg, die ehrgeizigen bayerischen Klimaziele zu erreichen. Bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen pro Kopf und Jahr auf unter zwei Tonnen sinken. Das jeweils zur Hälfte aus Mitteln des Bayerischen Umweltministeriums und der EU finanzierte Projekt lief von 2008 bis 2015 und kostete rund 28 Millionen Euro. 43 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker arbeiteten am Landesamt für Umwelt (LfU) an der bayernweiten Erhebung der für das Online-Tool erforderlichen geowissenschaftlichen Daten. Als Geothermie bezeichnet man die technische Nutzung der in der Erde gespeicherten Wärmeenergie. Je tiefer man in das Innere der Erde vordringt, desto wärmer wird es. In Mitteleuropa nimmt die Temperatur um etwa drei Grad Celsius pro 100 Meter Tiefe zu. Man geht davon aus, dass im Erdkern Temperaturen von etwa 5000 – 7000 Grad Celsius erreicht werden. (BSZ)

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