Kommunales

Die Patientenzahl in der Forensik steigt seit Jahren. (Foto: Porsch)

13.02.2015

Moderne Konzepte für die Forensik

Am Bezirkskrankenhaus Bayreuth eröffnet ein neues Therapiezentrum

Die forensische Psychiatrie steht vor großen Herausforderungen. So auch am Bezirkskrankenhaus in Bayreuth. Dort begegnet man der stark gestiegenen Zahl an Patienten und dem Wandel in der Belegungsstruktur mit einem Neubau im Therapiebereich, der Mitte Januar seiner Bestimmung übergeben wurde. In diesem Kontext wurde daher kürzlich nach über zwei Jahren Bauzeit der mittlerweile vierte Bauabschnitt der Klinik für Forensische Psychiatrie in Bayreuth offiziell eingeweiht. Dieser Neubau beherbergt einen großzügigen Ergotherapie-Bereich mit Räumlichkeiten für Sport- und Bewegungstherapie. Diese Therapieformen sind in den differenzierten Behandlungskonzepten für strafrechtlich untergebrachte Patienten unverzichtbar und dienen auch der Vorbereitung einer beruflichen Eingliederung, wie Chefarzt Dr. Klaus Leipziger in seinem Grußwort betonte.
Nach dem Abriss der früheren Cafeteria und des sanierungsbedürftigen Therapiegebäudes war der 2012 begonnene Neubau notwendig geworden. Die Anzahl der Patienten im Maßregelvollzug hatten zudem stark zugenommen hat. Im Jahr 1997 zählte die Forensische Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth noch 80 Patienten. Derzeit seien alle nunmehr 187 Betten belegt, unterstrich der Leiter des Bezirkskrankenhauses Professor Manfred Wolfersdorf. Somit habe sich die Belegungszahl in nicht einmal ganz 20 Jahren mehr als verdoppelt. Zudem hat sich auch die Belegungsstruktur der Forensik in den vergangenen Jahren stark gewandelt. In den zurückliegenden drei Jahren stieg die Zahl der Patienten nach Paragraph 64 Strafgesetzbuch (StGB) – auch aufgrund von Crystal-Speed-Abhängigkeiten – von 76 auf 123. Während im gleichen Zeitraum die Zahl der nach Paragraph 63 StGB untergebrachten Patienten um ein Drittel sank. „Gerade dieser Wandel erfordert neben der baulichen Anpassung auch neue Konzepte in der Therapie.
Die neuen Räumlichkeiten sorgen gerade hier für eine bestmögliche Betreuung der Patienten. Gleichzeitig bieten sie unseren Mitarbeitern beste Arbeitsvoraussetzungen“, hob Bezirkstagspräsident Günther Denzler hervor. Er bezeichnete den 7,4 Millionen Euro teuren Neubau des Freistaats als einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung der Klinik für Forensische Psychiatrie am Standort Bayreuth. Der Leitende Ministerialrat Michael Hübsch war aus dem bayerischen Sozialministerium nach Bayreuth gekommen, um zur Einweihung des Neubaus zu gratulieren. In seiner Festrede ging er auf den aktuell vom Ministerrat gebilligten Entwurf des neuen Maßregelvollzugsgesetzes ein, das mehr Rechtssicherheit und Transparenz in diesem höchstsensiblen Bereich schaffen wird. Davon profitierten sowohl die Patienten als auch die Beschäftigten selbst. Den Neubau bezeichnete er als sinnvoll und in die Zukunft gerichtet.

Weitere Bauarbeiten


Nach den Planungen des Bezirks Oberfranken soll die Einweihung des neuen Therapiegebäudes noch nicht das Ende der Bautätigkeiten an der Bayreuther Forensik bedeuten. Im Rahmen des im Jahr 2002 mit dem Bayerischen Sozialministerium abgestimmten längerfristigen Ausbauplans ist ein weiterer Bauabschnitt geplant. In diesem fünften Neubau sollen die bisher auf dem Krankenhausgelände verteilten „Interimsstationen“ untergebracht werden. Damit soll die geplante Zentralisierung der Forensischen Klinik an einem Standort innerhalb des Geländes abgeschlossen werden. Als nächster Schritt wird dazu das überarbeitete Raumprogramm mit den zuständigen Stellen im Ministerium und der Regierung abgestimmt, wünscht sich Bezirkstagspräsident Denzler zeitnah eine weitere Verbesserung der Unterbringungsmöglichkeiten. (Christian Porsch) Lesen Sie die vollständigen Seiten des Bezirketags Teil 1 Lesen Sie die vollständigen Seiten des Bezirketags Teil 2

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