Kommunales

Der Bezirk finanziert dieses Angebot für seelisch Kranke allein, die Kassen möchten sich nicht daran beteiligen. (Foto: dpa)

09.12.2016

Passgenaue Hilfe nah am Wohnort

Krisendienst Psychiatrie im Großraum München ausgeweitet

Unter der Telefonnummer 0180 / 655 3000 – täglich von 9 bis 24 Uhr – gibt es jetzt schnelle Hilfe für Menschen in seelischer Not. Seit dem 1. Dezember 2016 hat der Krisendienst Psychiatrie sechs weitere Landkreise der Region München in sein Netzwerk aufgenommen. Stadt und Landkreis München sind bereits seit Juni des Jahres am Netz; zusammen mit den Landkreisen Erding, Ebersberg, Dachau, Freising Starnberg und Fürstenfeldbruck gibt es damit für rund 2,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger qualifizierte, wohnortnahe psychiatrische Soforthilfe.

Oberbayerns Bezirkstagspräsident Josef Mederer nennt den Krisendienst Psychiatrie für Oberbayern einen „Meilenstein“ auf dem Weg zu möglichst flächendeckenden wohnortnahen Hilfeangeboten für Menschen in seelischer Not. Für den Bezirkstag sei es ein „wichtiges Anliegen, dass die Lebensverhältnisse in Stadt und Land gleichwertig sind“. Schließlich hätten nicht nur Menschen in der Stadt seelische Krisen, sondern auch die Bewohner ländlicher Gebiete. „Künftig können Menschen aus allen Regionen Oberbayerns einen Hilferuf an einer ausgewiesenen Fachstelle absetzen.“

Ausgelegt auf 20 000 Anrufe pro Jahr


Die Mitarbeiter am Krisentelefon der Leitstelle hören zu, beraten und lotsen die ratsuchenden Menschen – nach Bedarf – zum am besten geeigneten Hilfeangebot. Experten der Krisenhilfe hoffen, damit auch Polizeieinsätze, die in akuten Krisenlagen immer wieder vorkommen, zu reduzieren. Auch soll sich durch die Vermittlung in passgenaue Beratungs-, Therapie- und Behandlungsangebote die Zahl der stationären Krankenhausaufenthalte vermindern. Bezirkstagspräsident Mederer sagt: „Nicht nur in der somatischen Medizin, auch in der Psychiatrie gilt: ambulant vor stationär.“

Der Bezirk Oberbayern finanziert den Krisendienst mit rund 7,4 Millionen Euro pro Jahr. Die Krankenkassen beteiligen sich nicht an den Kosten. Partner für Aufbau und laufenden Betrieb sind die Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) sowie Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege. So entstehen in den Sozialpsychiatrischen Diensten 88 neue Stellen; des Weiteren werden für die Abend-, Wochenend- und Feiertags-Bereitschaften in allen Landkreisen mobile Einsatzteams aufgebaut. Sie unterstützen die betroffenen Menschen bei Bedarf am Ort der Krise.

Der Aufbau des Krisendienstes Psychiatrie erfolgt Zug um Zug. Im Frühjahr 2017 gehen die Landkreise im Südosten und Südwesten Oberbayerns ans Netz; im Herbst 2017 folgt die Region Ingolstadt. Ausgelegt ist der Betrieb auf rund 20 000 Anrufe pro Jahr aus ganz Oberbayern. (Constanze Mauermayer)
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