Kommunales

Familie Stengel ist selbst sehr musikalisch (von links): Sohn Henrik spielt Gitarre, Vater Thomas Trompete und Tenorhorn, Tochter Tessa Klavier. Ganz rechts Mutter Judith. (Foto: Fuchs)

11.04.2017

Spannende Erfahrungen mit jungen Musikern

Familie Stengel aus Konradsreuth im Landkreis Hof beherbergt junge Teilnehmer des internationalen Henri-Marteau-Violinwettbewerbs

Die Familie Stengel aus Konradsreuth im Landkreis Hof ist überaus musikalisch: Vater Thomas spielt Trompete und Tenorhorn, Tochter Tessa Klavier und Sohn Henrik Gitarre. Kein Wunder, dass sich die Familie auch beim Henri-Marteau-Violinwettbewerb tatkräftig engagiert. Sie macht dies als Gastfamilie, das heißt, sie beherbergt einen Teilnehmer oder Teilnehmerin für die zwei Wochen, die der Wettbewerb dauert. „Das ist schon etwas ganz Besonderes“, sagt Mutter Judith, die zwar kein Instrument spielt, dafür aber umso mehr mit Feuereifer bei der Sache ist. Vor drei Jahren, bei der letzten Auflage des Violinwettbewerbs habe sie in der Zeitung gelesen, dass noch Gastfamilien gesucht werden. „Das machen wir“, habe man ganz spontan ohne groß nachzudenken entschieden. Das Erlebnis mit der jungen Geigerin Stefanie Rott, eine Deutsch-Mexikanerin, die zusammen mit ihrem Freund, einem neuseeländischen Cellisten, nach Konradsreuth gekommen war, wirken noch heute nach. „Sie hat praktisch den ganzen Tag fleißig geübt und sich auf das Vorspiel vorbereitet“, wundert man sich im Hause Stengel noch heute. Umso größer sei schließlich die Enttäuschung gewesen, dass sich die Geigerin nicht für die nächste Runde qualifizieren konnte.

134 Talente aus 35 Ländern haben sich angemeldet

Gastfamilien, die ebenfalls Teilnehmer des Wettbewerbs beherbergen möchten, versprechen die Stengels spannende Erfahrungen. „Wir haben richtig mitgefiebert“, sagt Judith Stengel. Alles was man benötige, seien ein Übungsraum und ab und zu Zeit für Fahrdienste. Man sollte sich darauf einstellen, dass die jungen Musiker sechs bis acht Stunden am Tag üben. „Da kann man auch mal seinen Kindern zeigen, was man mit Üben alles erreichen kann“, so Judith Stengel. Der 6. Internationale Henri-Marteau-Violinwettbewerb beginnt am 25. April und dauert bis zum 6 Mai. 134 junge Talente aus 25 Ländern haben sich diesmal angemeldet, so viele wie noch nie zuvor. Träger des Wettbewerbs ist der Bezirk Oberfranken, die künstlerische und organisatorische Gesamtleitung liegt bei den Hofer Symphonikern. Der Wettbewerb startet in der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken Haus Marteau in Lichtenberg, die Finalrunden finden in der Freiheitshalle in Hof statt. Die jüngste Teilnehmerin ist den Anmeldungen zufolge erst 14 Jahre alt und kommt aus Japan. Die Altersgrenze des Wettbewerbs liegt bei 25 Jahren. Die Bandbreite der Teilnehmer reicht von jungen Musikern aus Taiwan, Ecuador und Chile, Studenten der Juilliard School New York bis zu Geigern aus ganz Europa.

Wettbewerb in drei Runden

Der Wettbewerb wird in drei Runden durchgeführt. Alle Teilnehmer wetteifern mit der Interpretation von Werken Bachs, Mozart und Paganinis um ein Weiterkommen. Übrig bleiben 16 Halbfinalisten, die ihr Können in einem 45-minütigen Recital unter Beweis stellen müssen. Dazu gehört ein Pflichtstück aus der Feder von Henri Marteau, der erste Satz einer Beethoven-Sonate, ein Präludium von Max Reger und die Auftragskomposition von Sören Nils Eichberg. Die sechs Finalisten stellen sich dann der Jury mit der Interpretation eines großen Violinkonzerts, bei dem sie von den Hofer Symphonikern begleitet werden. Der Bezirk verfolge mit dem Wettbewerb die Ziele, hochbegabte Musiker zu fördern, die Bedeutung der musischen Bildung zu unterstreichen und Oberfranken als einen Ort kulturellen Wirkens auf allerhöchstem Niveau herauszustellen, sagt Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler. Den Henri-Marteau-Violinwettbewerb bezeichnete Denzler dabei als „kulturelles Flaggschiff des Bezirks“. Der Wettbewerb stelle auch die perfekte Ergänzung zu den Meisterkursen in der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau dar, die dort schon seit vielen Jahren regelmäßig mit ständig steigendem Zuspruch stattfinden.

Preisgelder in Höhe von 35 000 Euro

Insgesamt spielen die Teilnehmer um Preisgelder in Höhe von 35 000 Euro, um Stipendien und zahlreiche Sonderpreise. Sämtliche Wertungsrunden sind öffentlich. Bei den Finalrunden ist das Publikum eingeladen, aktiv teilzunehmen und über die Gewinner des Publikumspreises abzustimmen. Medienpartner ist der Bayerische Rundfunk, der mit dem ersten Preisträger eine Rundfunkaufnahme und eine CD produzieren wird. Zum Abschluss findet am 6. Mai im Festsaal der Hofer Freiheitshalle ein Galakonzert statt, bei sich die Preisträger zusammen mit den Hofer Symphonikern unter Elias Grandy vorstellen werden.  Aktuell suchen die Hofer Symphoniker noch aktuell Gastfamilien, die genauso wie die Familie Stengel aus Konradsreuth bereit sind, junge Musiker für zwei Wochen bei sich aufzunehmen. Interessierte Familien können sich im Wettbewerbsbüro unter Telefon 09281/720 013 melden. Der 6. Internationale Henri-Marteau-Violinwettbewerb beginnt am Montag, 24. April 2017, um 19 Uhr mit einem Eröffnungskonzert in Haus Marteau in Lichtenberg. An gleicher Stelle findet tags darauf um 11 Uhr die Eröffnungsfeier mit der Vorstellung der Jury und der Auslosung der Teilnehmerreihenfolge statt.
(Stephan Herbert Fuchs)

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