Der CSU-Politiker Martin Wolf (CSU) hat nach wochenlanger Gedächtnisstörung seine Wiederwahl zum Pfaffenhofener Landrat angenommen. Er habe mit einem eindeutigen "Ja" geantwortet und sich sehr über das Abstimmungsergebnis gefreut, teilte das Landratsamt am Freitag, 26. Mai, in Pfaffenhofen an der Ilm mit. Eine Neuwahl angesichts dieses deutschlandweit einmaligen Falls galt zwischenzeitlich nicht mehr als völlig ausgeschlossen. Der 61-Jährige war Anfang April 2017 bei einem Motorradunfall schwer verletzt worden. Eine Folge davon waren Gedächtnisstörungen. Am 7. Mai wurde der Politiker mit knapp 75 Prozent im ersten Wahlgang und bei zwei Gegenkandidaten als Landrat wiedergewählt, wusste aber wegen seiner Krankheit nichts davon. Erst am Donnerstag, 25. Mai, konnten ihm Vertreter des Landratsamtes bei einem Besuch in der Klinik das Wahlergebnis mitteilen. Bis Wolf, der seit sechs Jahren an der Spitze des oberbayerischen Landkreises steht, wieder völlig gesund ist, wird es jedoch noch geraume Zeit dauern. Bis dahin führt der Zweite Landrat Anton Westner (CSU) die Geschäfte im Landratsamt. Die Genesung werde voraussichtlich noch Wochen in Anspruch nehmen, informierte das Landratsamt. "Alle Beteiligten sind sehr optimistisch." (dpa, apl)