Kultur

In regelrecht familiärer Atmosphäre spielen die BR-Musiker beim „erstKlassik“-Festival. Mehr Fotos sehen Sie ind er Bildergalerie am Ende des Beitrags. (Foto: Sibylle Kathriner)

26.08.2016

Bayern in der Heidi-Welt

Ein Festival von BR-Symphonikern in der Schweiz

Was haben Babynahrung und der Bayerische Rundfunk gemein? Eigentlich gar nichts – wenn da nicht eine kleine, feine Kammermusik-Reihe in der Schweiz wäre. Sie wurde von der Oboistin Marie-Lise Schüpbach und der Geigerin Karin Löffler gegründet. Beide stammen aus der Schweiz und spielen im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR). Schirmherr und Mitinitiator ist Claus Hipp, ein Münchner Unternehmer – der mit der Babynahrung. Das Festival heißt „erstKlassik am Sarnersee“. Vor knapp zehn Jahren fiel der Startschuss dazu im Kanton Obwalden vor den Toren Luzerns. Das Konzept ist charmant: Vor schönster Alpenkulisse lassen sich Spitzenmusiker eines Weltklasse-Orchesters in familiärer Atmosphäre erleben. In dieser heilen Heidi-Welt werden das neobarocke Theater im Gymnasium in Sarnen, die hübsche Flüeli-Kapelle und Kloster Engelberg bespielt – eine Art Schloss Elmau. Dort stieg die Eröffnung des diesjährigen Festivals. Dafür gaben die BR-Symphoniker Marije Grevink und David van Dijk (Violine), Benedict Hames und Alice Weber (Viola) sowie Samuel Lutzker und Katharina Jäckle (Cello) Streichsextette von Richard Strauss und Tschaikowsky zum Besten. Mit den Drei Stücken für Streichquartett von Strawinsky, die die radikale Fragmentierung von Anton Weberns Bagatellen aufgreifen, wurde das kräftig gewürzt: ein Hörgenuss vom Feinsten.

Ungenutztes Potenzial

Während der Festivalzeit residieren die Münchner Musiker in einer alten Villa in Sachseln. Einmal pro Festival wird das Publikum auch in das Haus geladen, zum gemeinsamen Umtrunk. Das schafft zusätzlich Nähe – letztlich sind die BR-Symphoniker in Luzern und Umgebung bestens bekannt: Bei der Osterausgabe des Lucerne Festival (mit Bayreuth und Salzburg das größte Klassik-Event im deutschen Sprachraum) sind die BR-Symphoniker das Residenz-Orchester. Im Sommer zeigen hingegen die BR-Musiker mit „erstKlassik“ Flagge – auch für den Freistaat insgesamt. Die Schweizer lieben Bayern und die BR-Symphoniker. Leider werden diese ungeheuren Potenziale zu wenig beachtet. Jedenfalls wird dieses Festival bislang nur von Schweizer Seite unterstützt, wobei die Musiker quasi umsonst spielen. Schade, dass so viel Engagement als Kultur-Botschafter für Bayern und den BR so wenig anerkannt wird. (Marco Frei) Information: Das diesjährige Festival endet am kommenden Sonntag, 28. August. Nächstes Jahr findet es statt vom 26. August bis zum 2. September. www.erstklassik.ch

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