Kultur

Die Recherche zum Gurlitt-Kunstschatz ist umfangreich. die Provenienzforscher müssen die Geschichte zahlreicher Arbeiten eruieren - so auch die von August Rodins Skulptur "Kauernde Frau (Femme accroupie)". (Foto: dpa)

05.10.2015

Ende der Gurlitt-Task-Force

In Hunderten von Fällen ist noch nicht geklärt, ob die Kunstschätze NS-Raubgut sind

Ein Sensationsfund: Über 1500 Kunstwerke entdeckte man 2012 beim Kunstsammler Cornelus Gurlitt - gehortet in seiner Schwabinger Wohnung und in seinen leidlich verwahrlosten Haus in Salzburg. Arbeiten von Picasso, Marc, Liebermann, Manet, Monet, Renoir... Ein wahrer Schatz - das Erbe seines Vaters Hildebrandt. Die Staatsanwaltschaft hatte das Konvolut beschlagnahmt - gegen Gurlitt wurde wegen Steuerhinterziehung und Unterschlagung ermittelt. Und dann kamen die Provenienzforscher: Wie war die spektakuläre Sammlung überhaupt zusammengekommen? Was davon ist "NS-Raubgut"? Eine Taskforce "Schwabinger Kunstfund" wurde installiert, sie sollte die Kunstsammlung unter die Lupe nehmen. Nun wird sie Ende des Jahres augelöst, wie ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Das sei von Anfang an vorgesehen gewesen, betonte er. Ende 2014 hatten Deutschland, Bayern und das Kunstmuseum Bern als Erbe der Sammlung vereinbart (Gurlitt war 2014 gestorben und hatte testamentarisch seine Sammlung dem Schweizer Museum vermacht), dass die Expertenkommission bis Ende 2015 alle Werke begutachten oder zumindest einen Bericht zum Stand der Dinge vorlegen soll. Nach den Vorstellungen von Grütters, so ihr Sprecher, soll es zu dem "dann noch verbleibenden Forschungsbedarf" ein Folgeprojekt beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geben. In dem Zentrum in Magdeburg sind seit Anfang dieses Jahres die verschiedenen Aktivitäten zur Herkunftsforschung gebündelt.  Tatsächlich ist nach Angaben des bayerischen Kunstministeriums die Recherche in Hunderten Fällen noch nicht abgeschlossen. Nur bei vier Kunstwerken wurde festgestellt, dass und wem sie während der NS-Zeit geraubt oder abgepresst wurden. Zu 104 weiteren Werken liegen laut Ministerium 113 Ansprüche vor. Das Kunstmuseum Bern hatte laut dpa-Meldung zugesagt, die Forschungen auch nach Abschluss der Arbeiten der Taskforce weiterzuführen. (dü/dpa)

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