Kultur

21.07.2014

Feurig

Im Neuen Museum Nürnberg erfährt Hans Kraus-Hübners Trakl-Oper "Liebesfluch" ihre konzertante Uraufführung

Da hatten sich der Altdorfer Komponist Hans Kraus-Hübner und seine Librettistin Michaela Moritz die Quadratur des Kreises vorgenommen: eine Kammeroper zum 100. Todestag des Dichters Georg Trakl mit nüchtern-biografischer Grundversorgung und einem dichten Eindruck vom expressiven Lyriker: Liebesfluch. Bei der konzertanten Uraufführung im Neuen Museum Nürnberg durch die Pegnitzschäfer Klangkonzepte unter Christian Gabriel war das Publikum besonders von Kraus-Hübners dicht gesponnenen musikalischen Erfindungen begeistert. Von den dunklen Klangballungen der persönlichen Tragik Trakls, besonders seiner Schwester Grete, die zwei Jahre nach ihrem Bruder im Selbstmord endet, der geheimnisvoll sirrenden, lyrisch ausdrucksvollen und percussionistisch auftrumpfenden Musik. Die vermittelt sehr intensiv besonders Gretes Schicksal und setzt deren Lebensmotto „In mir brannte Feuer" intensiv um. Den Dichter selbst setzt die Oper mit grüner Maske auf eine Balustrude. Von dort kommen seine lyrischen Kommentare. In ihren besten Momenten erreicht die neue Oper, die es am 2. August in Trakls Geburtsort Salzburg szenisch geben wird, wenn eine fast Baudelairesche Stimmung aufkommt: „Oh, ihr Nacht und Sterne". Geradezu ein Monument sängerischer Charakterisierungskunst war Gail Gilmore als Trakls Mutter mit ihren sarkastischen Kommentaren: beste Martha-Mödl-Tradition. (Uwe Mitsching)

Kommentare (1)

  1. Neuemusikjunkie am 03.08.2014
    Hinzuzufügen wäre da noch, dass die Hauptrollen von Monika Teepe (Grete) und Manuel Krauß (Buschbeck) gesungen wurden - wenn schon alle Text Zitate von Grete stammen, sollte man vielleicht auch die Interpretin nennen?
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