Kultur

Potocari im Jahr 2011: Szene (Ausschnitt) am Rand der Veranstaltungen zum 16. Jahrestag des Massakers von Srebrenica. (Foto: Marc Beckmann)

14.09.2015

Gemeinsam erinnern

Marc Beckmann fotografiert, wie Jahrestage begangen werden. Das Münchner Stadtmuseum zeigt seine Bilder

 Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, der Prager Frühling, der D-Day in der Normandie, das Massaker von Srebrenica: Das sind nur einige historische Ereignisse, die der Berliner Fotograf Marc Beckmann seit 2004 in seinem Langzeitprojekt „Die Jahrestage“ begleitet. Es geht um die Auseinandersetzung damit, wie Geschichte erzählt, inszeniert und gemeinsam erinnert wird, in öffentlichen Gedenkfeiern in Deutschland, Europa und der ganzen Welt. Jahrestage bieten Anlass für kollektives Erinnern, mal ermahnend und warnend, mal patriotisch aufgeladen. In den Gedenkfeierlichkeiten präsentieren sich Nationen, Religions- oder Berufsgruppen der Öffentlichkeit und setzen sich mit ihrer jeweiligen Sicht der Geschichte auseinander. Neben nationalen Grenzen überwindet Beckmann in dieser Arbeit auch zeitliche. Einige Ereignisse, wie der Arabische Frühling in Ägypten, liegen erst wenige Jahre zurück, während andere Geschehnisse so weit in der Vergangenheit liegen, dass es keine lebenden Zeitzeugen mehr gibt. Die Gedenktage, die Marc Beckmann mit der Kamera begleitet, haben oft eine große (mediale) Wirkung. Offizielle Medienberichte fokussieren große Staatsmänner und -frauen oder die Masse der Anwesenden. Beckmann nimmt hingegen in seinen Fotografien das Randgeschehen dieser Großveranstaltungen in den Blick. Er findet ruhige Momente, in denen Einzelne innehalten und sich vom kollektiven Geschehen lösen. Das Münchner Stadtmuseum zeigt ab 17. September in einer Kabinettsausstellung Fotografien aus Marc Beckmanns Projekt; am Freitag, 18. September, gindet um 15 Uhr ein Künstlergespräch statt. (BSZ)

Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München. Di. bis So. 10.00 – 18.00 Uhr. www.muenchner-stadtmuseum.de

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