Kultur

Kunstschatze aus Bayern auf der „Kunst & Antiquitäten“: Ein Glasbecher (1718) mit dem Wappen Bayerns. (Foto: Walter)

19.10.2012

Hochsaison für Sammler

In München finden in der letzten Oktoberwoche drei Kunst- und Antiquitätenmessen statt

Die Zeitschrift Weltkunst hat es kürzlich auf den Punkt gebracht: München ist die Hauptstadt des Kunsthandels. In der letzten Oktoberwoche wird niemand der Bayernmetropole diesen Titel absprechen. Denn dass gleichzeitig drei Kunstmessen von Format stattfinden, gibt es im deutschsprachigen Raum nicht ein zweites Mal. Die Rolle der Königin in diesem Trio hat seit ihrer Gründung 2010 die Messe „Highlights“ im Haus der Kunst übernommen. Der Name ist Programm. Erlesene, ausgewählte Gemälde und Kunstobjekte werden in edlem, elegantem Ambiente zelebriert. Das Altmeisterangebot ist vielfältig und hochkarätig. Xaver Scheidwimmer aus München etwa offeriert ein delikat gemaltes frühbarockes Stillleben mit Buckelpokal und Silbertazza von Isaac Wigans. Von Anfang an galt die „Highlights“ als beste Messe Deutschlands mit internationalem Flair. Allein das Skulpturenangebot demonstriert, auf welch hohem Level man sich hier bewegt: ein kleines Renaissance-Meisterwerk hält „Mehringer & Benappi“ mit einer Hippomenes-Statuette von Johann Gregor van der Schardt bereit, die Blumka Galerie aus New York zeigt eine seltene Alabaster-Madonna von etwa 1420. Glanzlicht unter dem Moderne-Angebot dürfte Josef Albers Gemälde Homage to the Square: Blue Sound von 1953 bei „Salis & Vertes“ aus Salzburg sein.
Vielleicht ist die „Kunstmesse München“ im Postpalast nicht so elitär. Doch es besteht kein Zweifel: Die Kunst, die hier gehandelt wird, genügt musealen und höchsten Ansprüchen. Die Porzellangalerie Elfriede Langeloh bietet mit einer Meissner Statuette August des Starken von 1713 die erste Porzellanfigur an, die in Meissen und in Europa überhaupt gefertigt wurde. Eine Entdeckung gelang der Galeristin Renate Krümmer. Auf der Rückseite des als verschollen gegoltenen Porträts Alice von Ernst Wilhelm Nay von 1926 entdeckte sie einen Akt der ersten Verlobten des Künstlers. Auf einen bayerischen Interessenten für die Hochzeitschatulle Maximilians II. von Bayern von 1842, einem Geschenk der Stadt Oberammergau, hofft der schottische Kunsthandel Koos Limburg.
Mit einer charmanten Mischung aus bedeutenden Kunstwerken und Sammlerstücken und mit einem ausgewählten Repertoire an alpenländischen Antiquitäten zeigt schließlich die „Kunst & Antiquitäten“ auf dem Nockherberg ihr eigenes Profil. Die Top-Exponate hier haben viel mit bayerischer Geschichte zu tun. Das biedermeierliche Porträt eines jungen Mädchen von Joseph Stieler, dem Maler der Nymphenburger Schönheitengalerie, bei Axel Schlapka oder eine barocke Prunk-Standuhr mit dem Wappen der Freiherren von Pölnitz aus dem fränkischen Schloss Aschbach bei Brigitte Martini sind nur einige Beispiele dafür.
(Sabine Spindler)

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