Kultur

Schaubild des Erinnerungsortes, den das Architekturbüro Brückner & Brückner entworfen hat. (Foto: Brückner & Brückner)

10.11.2015

Opfergedenken

Architekturbüro Brückner & Brückner gestaltet den künftigen Erinnerungsort an das Olympia-Attentat von 1972

Es war ein brutaler Einschnitt, danach sprach niemand mehr von den "fröhlichen Spielen", als die man die Olympiade in München anfangs bejubelt hatte: Beim Terroranschlag vom 5. auf den 6. September 1972 kamen elf Sportler und ein Polizist ums Leben. Der Anschlag mit Geiselnahme galt der israelischen Mannschaft. Die Opfer sollen nun im Mittelpunkt des Erinnerungsortes stehen, der künftig im Olympiagelände entstehen soll. Bildungs- und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle hat dazu heute die Architekturpläne vorgestellt. Konzeptionell gehe es darum, so der Minister, den Gegensatz zwischen dem weltoffenen, sportlichen und humanen Wettbewerb bei Olympia und dem brutalen Einschnitt des vernichtenden Terrors darzustellen. „Wir stellen dabei die Lebensgeschichten der Opfer des Attentats in den Mittelpunkt unseres Projektes. Diese Menschen dürfen wir nicht vergessen“, fasste Minister Spaenle die Bedeutung des Erinnerungsorts in Worte. Der Gedenkort soll an das schreckliche Geschehen erinnern, es erklären, historisch einordnen und daraus Schlüsse ziehen helfen.“ Für Spaenle steht der Entwurf des Architekturbüros Brückner & Brückner mit dem Titel „Einschnitt“ „programmatisch für die traumatische Situation, die der Terrorakt während der heiteren Spiele in München ausgelöst hat“. In die Konzeption werden auch die Ereignisse am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck einbezogen. Bis Herbst 2016 soll auf dem westlichen Lindenhügel des ehemaligen Olympiageländes der  Erinnerungsort errichtet werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 1,75 Millionen Euro. An den Kosten beteiligen sich neben dem Freistaat Bayern die Bundesrepublik Deutschland, die Landeshauptstadt München, das Internationale Olympische Komitee, der Deutsche Sportbund und die Foundation for Global Sports Development. Die Grundsteinurkunde wurde heute bei einem Festakt in unmittelbarer Nähe zum Ort des Anschlags, der Connollystraße, unterzeichnet. Anwesend waren Israels Vizeaußenministerin Tzipi Hotoveli, der israelische Generalkonsul Dr. Dan Shaham, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, sowie Vertreter des Bundes, des Freistaats, der Landeshauptstadt München und der „Foundation for Global Sports Development“.

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