Kultur

Tragisches Schicksal einer Künstlerin: Der Dokumentarfilm "Amy" von Asif Kapadia ist einer von 151 Filmen beim diesjährigen DOK.fest in München. (Foto: Dok.fest München)

03.05.2016

Premieren-Boom

Das Dok.fest München zeigt 151 Filme. Erstmals ist auch das Lenbachhaus Festivalort

26 Weltpremieren, 67 Deutschlandpremieren: so viele gab es noch nie beim DOK.fest München (5. bis 15. Mai). Weit mehr als die Hälfte der 151 Filme werden in Deutschland zum ersten Mal zu sehen sein. „Das DOK.fest ist international angekommen, wir werden dank der hohen Zuschauerzahl immer attraktiver für Premieren“, sagt Festivalleiter Daniel Sponsel, der auf knapp 35.000 Zuschauer im vergangenen Jahr zurückblickt. „Und eine Premiere gibt es immer nur einmal, sie ist ein besonderer Moment im Kino."

Premieren-Highlights

Einen dieser besonderen Momente erleben die Zuschauer bei Mr Gaga. Der Film porträtiert den israelischen Tänzer und Choreograf Ohad Naharin. Er entwickelte die Bewegungssprache Gaga, die den Tanz als universellen Heilungsprozess versteht. Am 6. Mai feiert der Film Premiere auf dem DOK.fest München, am 12. Mai kommt er deutschlandweit ins Kino. Auch Raving Iran läuft beim Festival erstmals in Deutschland (6. Mai): Der Film begleitet die Techno-DJs Arash und Anoosh zu verbotenen Gigs in der Iraner Underground-Szene, ist dabei, wenn sie einen Rave in der Wüste organisieren, Schmiergeld zahlen, mit der Zensur streiten und verhaftet werden. Töne bedeuten mehr als Worte blickt auf das Leben und die Karriere von Klaus Doldinger. Premiere ist am 6. Mai, sechs Tage vor dem 80. Geburtstag des Jazzers und Filmkomponisten. In Zen for nothing meditieren spirituelle Glückssucher im japanischen Kloster Antaiji, um in der Ruhe zu sich selbst zu finden. Darunter ist die Schauspielerin Sabine Timoteo. Die Weltpremiere auf dem DOK.fest ist am 8. Mai, am 2. Juni kommt der Film deutschlandweit ins Kino. 

Africa Day 

Die Reihe "DOK.network Africa" beleuchtet dieses Jahr „Junge Afrikanische Realitäten": Warum gehen die einen und suchen ihr Glück in Europa, wieso bleiben andere, protestieren und wollen einen Wandel herbeiführen? Beim „Africa Day“ am 13. Mai sind vier Filme zu sehen, die Leben und Perspektiven junger Afrikaner näher bringen. The Revolution won't be televised porträtiert die junge Protestbewegung Senegals, die sich 2012 gegen die illegale Wiederwahl des 86-jährigen Präsidenten Abdoulaye Wade formierte. Girls don't fly zeigt, mit welch hartem Drill ein NGO-Mitarbeiter jungen Ghanaerinnen das Fliegen lehrt – und macht all die Segenswünsche und Flüche greifbar, die ein westliches Entwicklungshilfeprojekt mit sich bringt. In Les sauteurs schildert der Flüchtling Abou Bakar Sidibé aus Mali sein Schicksal in einem marokkanischen Lager – ein selten tiefer Einblick in die Lebensrealität von Migranten an den Außengrenzen Europas. Abou Bakar Sidibé lebt mittlerweile in Ingolstadt. Nach den Vorführungen diskutieren alle Regisseure miteinander über die Fragen, die ihre Filme aufwerfen. Der „Africa Day“ findet in Zusammenarbeit mit dem nigerianischen Dokumentarfilmfestival iRep statt.

Neuer Spielort: Lenbachhaus 

Erstmals kooperiert das DOK.fest München mit dem Lenbachhaus. Das Special „Geopolitik und Körper“ zeigt drei Produktionen, darunter Our body is our weapon: Die dreiteilige Videoserie dokumentiert, wie Körper als Instrumente des Widerstands gegen Enteignung und Ausbeutung eingesetzt werden, zum Beispiel bei Bauernprotesten in Mexiko-Stadt oder bei einem Hungerstreik von Kurdinnen in türkischen Gefängnissen. Das Special dauert vom 11. bis 15. Mai. 

Weitere Specials finden in den Münchner Kammerspielen und im Literaturhaus statt. Insgesamt werden die Filme des DOK.fest München 2016 auf 18 Leinwänden in ganz München gezeigt, unter anderem in der Pinakothek der Moderne, im Museum Fünf Kontinente und der Katholischen Akademie in Bayern. (BSZ) Abbildungen von oben (Fotos: Dok.fest München):
Filmstills aus Mr Gaga, Raving Iran und Our body is our weapon.

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