Kultur

Der Gnadenpfennig von Herzog Maximilian I. von Bayern: Hier ein Ausschnitt - die Gesamtansicht von Vorder- und Rückseite sehen Sie im Beitrag. (Foto: Staatliche Münzsammlung München/bavarikon)

13.01.2017

Sieg der Tugend

Bavarikon-Schätze: Der Gnadenpfennig von Herzog Maximilian I. von Bayern

Die Zeit der Renaissance brachte in Europa eine Blüte der Medaillenkunst hervor, die mit dem starken Aufschwung in Kunst, Kultur und Wirtschaft untrennbar verbunden war. Von den norditalienischen Städten sollte sich diese Entwicklung, im ausgehenden Mittelalter beginnend, über ganz Europa ausbreiten. Eine Besonderheit dieser Zeit, die dann vor allem in der Epoche des Barock florierte, war die Ausgabe von sogenannten Gnadenpfennigen. Dabei handelt es sich um Medaillen, in den meisten Fällen aus Gold, die kunsthandwerklich höchst ansprechend gefasst wurden. Solche Gnadenpfennige wurden verdienten Persönlichkeiten oder hochrangigen Gästen als Zeichen der Anerkennung überreicht. Man könnte sie auch als Vorläufer der modernen (Verdienst-) Orden bezeichnen.

Aus dem digitalen Fundus
Ob mittelalterliche Handschriften, Grafiken, Gemälde, Karten, Archäologisches: Über 210 000 digitalisierte Objekte aus allen möglichen Sparten hat www.bavarikon.de in seinem Fundus. Das Internetportal ist Teil des 2012 beschlossenen bayerischen Kulturkonzepts. In den nächsten Ausgaben der Bayerischen Staatszeitung stellen wir Ihnen exemplarisch Digitalisate vor.

Bei dem hier abgebildeten bayerischen Gnadenpfennig Herzog Maximilians von Bayern, des späteren Kurfürsten Maximilian I. von Bayern, ist die Verbindung von Medaillenkunst, Juwelierarbeit und Emaillierung auf beeindruckende Weise zu sehen. So zeigt die Vorderseite den Herzog als Renaissancefürsten in einem Harnisch und mit dem Feldherrenmantel über den Schultern. Ein schönes Detail stellt die Darstellung der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies dar. Dieser Ritterorden, dem bis 1700 immer Mitglieder des Hauses Habsburg als Großmeister vorstanden, war auch Herzog Maximilian von Bayern verliehen worden, was ihn zum Ritter dieses Ordens machte. Die Ordenskette war über Jahrhunderte hinweg ein fester Bestandteil der Wappendarstellungen der regierenden Wittelsbacher im Herzogtum, später Kurfürstentum Bayern. Die Rückseite des Gnadenpfennigs ist hingegen einer Landschaftsdarstellung mit städtischen Gebäuden und einer Stadtbefestigung gewidmet. Darüber ist die strahlende Sonne über einer dicken Wolkendecke zu sehen. Die bildliche Darstellung ist bei solchen Medaillen immer im Kontext des darüber befindlichen Wahlspruchs zu verstehen. In diesem Fall symbolisiert das Bild, dass die Tugend das Übel überwindet, wie auch die Sonne nicht von Wolken dauerhaft aufgehalten werden kann. (Michael Herrmann) Information: Auf www.bavarikon.de sind Digitalisate weiterer Gnadenpfennige mit Beschreibungen zu sehen.

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