Kultur

Horrorvorstellung: Allmählich mutiert Gregor Samsa zum Käfer. In der Inszenierung des Residenztheaters von Kafkas "Die Verwandlung" (Premiere Dezember 2012) spielte Jens Atzorn die Hauptfigur. DAs Stück ist nicht mehr im Repertoire des Staatstheaters - das Assistententeam holt es nun noch einmal für ihre Ausabe von "Nachts und Nebenbei" hervor. (Foto: Matthias Horn)

24.05.2016

Unheimlich

Assistenten des Residenztheaters gestalten mit Kafkas "Verwandlung" eine neue Ausgabe von "Nachts und Nebenbei"

"Nachts und Nebenbei" heißt die Reihe im Münchner Marstall Café - Assistenten des Residenztheaters aus den Bereichen Regie, Dramaturgie, Bühne und Kostüm bestreiten das Programm: Sie nehmen sich das Repertoire des Residenztheaters vor, denken die Stücke weiter, erzählen sie anders oder zeigen, was es während der Proben nicht auf die Bühne geschafft hat. Am morgigen Mittwoch (25. Mai) gibt es eine neue, die vierte Ausgabe davon: Diesmal geht es um Kafkas "Die Verwandlung".

Aus unheimlichen Ecken


Faseriges, graues Fleisch, ein Kribbeln unter der Haut, Fingernägel bohren sich in totes Gewebe, tragen Schicht für Schicht ab, was weg muss, den Sinn vernebelt und die Luft abschnürt. Unaufhörliches Kratzen und Schaben vervielfachen den Juckreiz, entfachen den eitrigen Entzündungsherd, bis ein Ausbruch unaufhaltsam wird. Zerstört ist der Kokon, entpuppt, was so lange sich verborgen hielt an einem Ort, den jeder kennt und jeder flieht. Das Assistententeam lockt diesmal aus den dunkelsten Ecken des Marstall Cafés krabbelnde, zischende Schatten hervor, betäubt sich mit Wanzenpulver und versenkt sich in den schleimigen Nachwehen ihrer Geburt. Kafkas Käfer kann als Außenseiter keinen Trost erwarten. Nicht mehr nützlich, nicht mehr tragbar, dafür plötzlich fremd und unheimlich.

Der Abend im Marstall Café gliedert sich in drei Teile, in deren Zentrum – angelehnt an Kafkas Erzählung "Die Verwandlung" und verschiedene Filme aus dem Genre des Body Horror – Entmenschlichung und Insektenmutation, aber auch schizoide Wahrnehmungen und Rauschzustände stehen. (BSZ)

Information: Karten für 6 Euro gibt es an der Tageskasse am Marstallplatz 5, online unter www.residenztheater.de sowie unter 089 2185 1940.

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