Kultur

Lange dauert es nicht mehr, und statt Küchenschürze trägt das gepeinigte Mädchen ein wallendes Brautkleid: Das Märchen von Aschenputtel beflügelt nicht nur Mädchenträume, sondern auch Visionen von Theater- und Filmleuten. Legendär ist die Zeichentrickverfilmung von Walt Disney. (Foto: dpa)

09.12.2015

Von Helden träumen

Mädchen halten es vor allem mit Aschenputtel, Jungs mit dem gestiefelten Kater: Eine neue Studie über Märchenvorlieben nach Geschlechtern

Über all das Mobbing triumphiert sie - und zwar wahrlich königlich: Aschenputtel heiratet den Prinzen.  Ja, das ist der Stoff, aus dem glühende und glitzernde Mädchenträume sind. Und deshalb ist Aschenputtel auch bei jungen Damen eines der beliebtesten Grimm-Märchen. Schneewittchen ist bei ihnen ebenfalls hoch im Kurs. Auch hier: Die Heldin ist nicht nur schön und irgendwann stinkreich, sondern sie zeigt es auch allen! "Mädchen bevorzugen Märchen, bei denen sich ihre Geschlechtsgenossinnen durchsetzen", sagt Maya Götz. Sie ist Leiterin des  Internationalen Zentralinstitutes für das Jugend-und Bildungsfernsehen (IZI) in München - und dort hat man eine repräsentative Studie darüber erstellt, welche unterschiedlichen Vorlieben Mädchen und Jungen bei Märchen an den Tag legen.

Zwerge tuns auch

Wenig verwunderlich: Jungs bevorzugen Märchen, bei den sich männliche Protagonisten beweisen. Das heißt, es müssen ja nicht unbedingt menschliche Figuren sein: Auch für Zwerge, den Froschkönig oder den bösen Wolf haben sie viel  übrig - Hauptsache männlich. Bei ihnen rangiert deshalb der Gestiefelte Kater ganz oben, gleich neben Hänsel und Gretel. Danach erst kommt in der Favoritenliste der Jungen  Schneewittchen gefolgt von den gleichauf liegenden Bremer Stadtmusikanten und Rotkäppchen. Bei den Mädels kommt nach den Favoriten Aschenputtel und Schneewittchen Dornröschen, Hänsel und Gretel sowie Rotkäppchen Für die repräsentative Studie waren 1210 Kinder zwischen 3 und 13 Jahren zu Märchen befragt worden. Ein weiteres Ergebnis: Kinder kennen Märchen und können spontan im Schnitt fünf Märchen nennen. Die bekanntesten sind auch bei den Kindern die der Gebrüder Grimm. "Märchen sind auch heute noch ein besonders wertvolles Genre für Kinder und Familien", sagte Märchenexperte Jürgen Barthelmes. "Märchengeschichten geben Kindern Trost und machen ihnen Mut, Schwierigkeiten und Probleme in ihrem Alltag vielleicht auch mal anders zu lösen." Die IZI-Studie wurde anlässlich der Konferenz "Qualität, die bleibt: Märchen, Klassiker und die Frage nach der Rezeption" vorgestellt, die am gestrigen Dienstag in München startete. (dpa/BSZ)

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