Kultur

Beispiel für symbiotisches Leben: Biolumineszente Bakterien bringen Zwergtintenfische zum Leuchten. (Foto: Todd Bretl)

10.01.2017

Wegweisend mit Biotopia

Der Masterplan fürs neue Naturkundemuseum Bayern vorgestellt

Es soll ein Leuchtturmprojekt für kommende Generationen werden, hat man sich für das neue Naturkundemuseum Bayern vorgenommen. Heute stellte Gründungsdirektor Michael John Gorman das inhaltliche Konzept dazu vor. Das Museumsprojekt wird getragen vom Freistaat Bayern und über den Förderkreis BIOTOPIA — Naturkundemuseum Bayern e.V. von den Bürgern unterstützt. Staunend das Leben entdecken, begeistert die Perspektiven wechseln und verantwortungsvoll mit ökologischen Herausforderungen umgehen, das ist die Mission des neu entstehenden Naturkundemuseum Bayern. Zusammen mit den internationalen Agenturen Lord Culture und Ralph Appelbaum Associates sowie mit zahlreichen Wissenschaftlern und Experten aus Bayern und der Welt erarbeitete Gorman den Masterplan für das Museum. In den kommenden Jahren wird das bestehende Museum Mensch und Natur am Nymphenburger Schloss in München umfassend erweitert werden (Architetkurbüro Volkier Staab) und seine Türen als "BIOTOPIA — Naturkundemuseum Bayern" mit einer Neukonzeption öffnen. Die Veranstaltungs- und Ausstellungsfläche wird sich von derzeit ca. 2.500 qm auf über 7.000 qm vergrößern. Darüber hinaus werden gemeinsam mit dem Botanischen Garten, dem Schloss Nymphenburg und dem Schlosspark neue Synergien entstehen. Bisher strukturieren Naturkundemuseen ihre Inhalte meistens nach taxonomischen oder geografischen Prinzipien. Das BIOTOPIA — Naturkundemuseum Bayern wird international das erste Museum sein, so erklärte Forman, das Verhaltensweisen sowie Natur- und Lebensprozesse in den Mittelpunkt stellt, die den Menschen mit Tieren, Pflanzen und anderen Organismen verbinden. „Essen“, „Schlafen“, „Fortbewegen“ oder „Fortpflanzen“ sind nur ein paar Beispiele, um die sich die Dauerausstellung thematisch gruppiert. Entstehen soll ein Museum für das Verständnis und die Wertschätzung der Natur, die Wissenschaftskommunikation sowie den Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst. Als offene Diskussions- und Kommunikationsplattform wird es zudem kein starres Museum sein. Vier offene Labore laden zum Experimentieren ein. Ein Kindermuseum richtet sich gezielt an kleine Besucher bis sechs Jahre. Ein Ökosystem-Observatorium gibt den allen die Gelegenheit, durch Virtual-Reality-Erlebnisse und Live-Medien in aktuelle Forschung sowie in lokale und globale Ökosysteme einzutauchen.Der Mensch als Teil des Ökosystems. Das Abenteuer Natur intuitiv begreifen und dabei den Menschen als Teil, Erforscher, Nutzer und Gestalter seiner Umwelt verstehen — das soll das Programm bestimmen. BIOTOPIA — Naturkundemuseum Bayern will die Zusammenhänge zwischen Menschen und anderen Lebewesen diskutieren und ökologisches, systemisches Denken fördern. Gründungsdirektor Gorman möchte die Besucher zum Nachdenken anregen: „Viele der bedeutendsten Herausforderungen, denen wir heute begegnen, vom Klimawandel bis zum Artensterben, lassen sich zum großen Teil auf eine unausgewogene Beziehung des Menschen zu anderen Lebewesen zurückführen. Einen wichtigen Bereich der Dauerausstellung bilden daher die Folgen menschlichen Handelns wie Ressourcenverbrauch, Klimawandel und Artensterben.“

Interaktiv, facettenreich und fachübergreifend

Die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, die u.a. auch mit über 11 Millionen Einzelobjekten die größte Schmetterlingssammlung der Welt besitzen, bekommen Gelegenheit, ihre umfangreichen Schätze einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen und — wie auch die anderen nationalen und internationalen Partner — ihre Forschung erlebbar zu machen. BIOTOPIA — Naturkundemuseum Bayern will dabei Lernort für alle Alters- und Bildungsschichten sein, aber besonders Kinder altersgerecht ansprechen. 

Bayernweite Sichtbarkeit und Vernetzung

Begleitend soll BIOTOPIA — Naturkundemuseum Bayern ein bayernweites Netzwerk unterstützen: Es will Schulen, Museen, Forschungseinrichtungen sowie öffentliche und private Organisationen zusammenführen, die sich für die Erforschung und den Schutz der Umwelt einsetzen. Partner wie das RiesKraterMuseum Nördlingen, das Jura-Museum Eichstätt, das Urwelt-Museum Oberfranken, Bayreuth und das Naturkundemuseum Bamberg werden jeweils eigene Geschichten erzählen. (BSZ) Abbildungen:
- Gründungsdirektor Michael John Gorman.
- Das Logo des neuen Museums.
- Übersicht über das neue Biotopia - Natur-Kultur-Quartier beim Nymphenburger Schloss.

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