Landtag

Kein Netz: Die Freien Wähler forderten die Staatsregierung auf, beim Bau der nötigen Funkmasten entlang von Bahnstrecken in Vorleistung zu gehen. (Foto: dpa)

19.04.2018

Abgeordnete wollen rasche Verbesserungen

Fachgespräch mit dem Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft

Die Abgeordneten im Haushaltsausschuss drängen fraktionsübergreifend auf den schnelleren barrierefreien Umbau der Bahnhöfe in Bayern und die rasche Einführung von WLAN für die mobile Kommunikation in allen Regionalzügen. So erklärte Thomas Mütze (Grüne), wenn die Umsetzung beim WLAN im Rhythmus der üblichen zwölfjährigen Ausschreibungszyklen erfolge, dann gehe das entschieden zu langsam. Als Reaktion auf die Kritik kündigte der Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), Johann Niggl, an, durch Vereinbarungen mit den Bahnbetreibern für raschere Nachrüstungen zu sorgen. „Ich denke, dass in fünf Jahren der Großteil der Fahrzeuge mit WLAN ausgerüstet sein wird“, sagte Niggl. Die Kosten bezifferte er auf rund 20 Millionen Euro, die jährlichen Betriebskosten auf etwa fünf Millionen Euro.

In fünf Jahren soll ein Großteil der Züge mit WLAN ausgestattet sein

Niggl verwies aber auf technische Hürden. Zum einen lohne sich bei älteren Fachzeugen die Nachrüstung nicht, zum anderen sei gerade in ländlichen Regionen die Netzabdeckung für den Mobilfunk noch gering. Thorsten Glauber (Freie Wähler) forderte die Staatsregierung deshalb auf, beim Bau der nötigen Funkmasten entlang der Bahnstrecken in Vorleistung zu gehen. Bei eher überschaubaren Investitionskosten ließe sich die Netzabdeckung auf diese Weise wohl am schnellsten erreichen. Susann Biedefeld (SPD) verwies auf deutliche Fortschritte in anderen Bundesländern. Der Ausbauzustand in Bayern sei dagegen „beschämend“.

Als größten Hemmschuh bei der Ausweitung des Fahrplanangebots in Bayern nannte Niggl die Schieneninfrastruktur. Zwar investiere die Bahn in deren Ertüchtigung derzeit so viel wie nie zuvor, doch werde der in den vergangenen Jahrzehnten aufgelaufene Nachholbedarf erst in ein bis zwei Jahrzehnten abgearbeitet sein. Bis dahin würden Baustellen und fehlende Gleise immer wieder zu „kritischen Engpässen“ führen. Vor diesem Hintergrund regte Alexander König (CSU) an, bei Ausbau und Modernisierung kleiner Regionalstrecken mit Landesmitteln die nötigen Investitionen anzustoßen. Über das normale Verfahren durch Abfinanzierung via Bundesverkehrswegeplan würde sonst in vielen Fällen „auf Jahrzehnte nichts passieren“, meinte König. Niggl warnte in diesem Zusammenhang allerdings vor einer Überforderung von BEG und Freistaat.

Bei der Barrierefreiheit erinnerte Niggl an laufende Ausbauprogramme von Bund und Land. Diese würden nun sukzessive umgesetzt. Große Hoffnungen setzte Niggl in die angekündigte Elektrifizierung zahlreicher Bahnstrecken in Bayern. Diese ermögliche mehr Qualität und sorge auf lange Sicht für Effizienzgewinne, die sich für eine Ausweitung des Angebots nutzen ließen. Derzeit finanziert die BEG aus Bundesmitteln mit gut einer Milliarde Euro den Schienenregionalverkehr im Freistaat. Die Jahresfahrleistung hat sich in den vergangenen 20 Jahren um gut 50 Prozent auf 124 Millionen Zugkilometer pro Jahr erhöht. (Jürgen Umlauft)

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