Landtag

Ein Modell des Museums der Bayerischen Geschichte. (Foto: dpa)

28.04.2017

Alle Bezirke wollen vorkommen

Kunstausschuss: Zwist ums geplante Museum der bayerischen Geschichte

Das Grundkonzept für das neue Museum der bayerischen Geschichte steht. Darüber informierte Richard Loibl, Direktor des Hauses der bayerischen Geschichte, den Kunstausschuss. Das Museum, das 2018 in Regensburg eröffnet werden soll, soll vor allem die Entwicklung des Freistaats ab dem 19. Jahrhundert beleuchten. An 40 Stationen sollen mit rund 1500 Exponaten exemplarisch die bedeutendsten Ereignisse für die Entwicklung des modernen Bayern bis zur Gegenwart dargestellt werden. Für die Zeit vor 1800 ist eine 3D-Präsentation im Foyerbereich des Neubaus am Donau-Ufer geplant.

„Wir wollen zeigen, wie Bayern Freistaat wurde und was ihn besonders macht“, erläuterte Loibl. Beginnend mit den verlustreichen Kriegen zur Zeit Napoleons über die anschließende Gründung des Königsreichs Bayern mit eigener Verfassung sowie die späteren Weltkriege und die Nazi-Zeit bis hin zum Wiederaufbau und dem Entstehen des modernen Bayern wollen die Museumsverantwortlichen die Besucher auf eine Zeitreise schicken. Sie stützen sich dabei auf zahlreiche Exponate, die ihnen von Vereinen, Firmen und Bürgern zur Verfügung gestellt wurden. Als ein zentrales Element verwies Loibl auf große Teile des Mobiliars aus dem alten Plenarsaal des Landtags, das als Mitmach-Inszenierung für Besucher und Schulklassen konzipiert werden soll.

Keine Überbetonung Altbayerns

Unter den Abgeordneten stieß die Konzeption teilweise auf Kritik. So müsse ein Museum der bayerischen Geschichte auch die verschiedenen Volksstämme und Religionen im Land abbilden, erklärte Isabell Zacharias (SPD). Sie ließ auch aufhorchen, dass die CSU als in den vergangenen Jahrzehnten staatsprägende Partei besonders beleuchtet werden soll. Als älteste Partei Bayerns dürfe die SPD nicht übergangen werden, mahnte sie. Der Freie Wähler Peter Bauer warnte vor einer Überbetonung Altbayerns. Er stieß sich vor allem am Begriff der „Bavariathek“, in der Schulungsräume und ein Medienarchiv untergebracht werden sollen. Der Name sei „falsch gewählt“, weil sich in ihm Franken, Schwaben und Sudetendeutsche nicht wiederfinden würden. Als wichtigen Aspekt forderte Verena Osgyan (Grüne) die Einbeziehung der verschiedenen Phasen der Zuwanderung nach Bayern. Deren Dokumentation sei erforderlich, um das Leben im heutigen Bayern zu verstehen.

Loibl sicherte zu, bei der Museumsgestaltung der Heterogenität Bayerns gerecht zu werden. Man werde sich für den möglichst umfassenden Abriss der Historie Bayerns repräsentativer Geschichten aus allen Landesteilen bedienen. Allerdings bitte er um Verständnis, dass das Museum „keine Vollständigkeit“ bieten könne. Grenzen seien zum Beispiel durch das Vorhandensein aussagekräftiger Exponate gesetzt. (Jürgen Umlauft)

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