Landtag

Am Straubinger WZS sollen bis zu 1000 Studierende forschen. (Foto: dpa)

19.05.2017

Aus Sechs mach Eins

Das Wissenschaftszentrum Straubing gehört jetzt zur Technischen Universität München

Unklare Zuständigkeiten: Unter der Leitung von sechs Hochschulen hatte das Straubinger Wissenschaftszentrum 16 Jahre nach der Gründung kein Profil mehr. Ein neues Gesetz sieht vor, die Einrichtung allein der „Wissenschaftslokomotive“ TU München zu unterstellen.
Das Wissenschaftszentrum Straubing (WZS) erforscht nachwachsende Rohstoffe. Daraus ergeben sich Anwendungsmöglichkeiten für die chemische Industrie oder zur energetischen Verwertung. Um möglichst viele Disziplinen abzudecken, kooperieren dazu seit 2001 sechs bayerische Universitäten und Hochschulen. Das Problem: „Was am Anfang vorbildlich funktioniert hat, wurde mit der Zeit zunehmend problematisch“, erklärte Robert Brannekämper (CSU) im Ausschuss. Jede Hochschule habe ihre eigenen Interessen verfolgt. „Das führte zu unklaren Zuständigkeiten und einem unklarem Hochschulprofil.“ Auch Entscheidungen über Studiengänge, Berufungen und Strategien seien kompliziert gewesen. Das neue Gesetz sieht vor, den „Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit“ als integratives Forschungszentrum der Technischen Universität Mün-chen (TUM) zuzuordnen. „Dieses Modell hat den Vorteil, dass eine gewisse Eigenständigkeit vorhanden ist und gleichzeitig eine Einbettung in eine Exzellenzuniversität möglich ist“, erläuterte Brannekämper. Die TUM sei die „Wissenschaftslokomotive“ für das WZS. Die alten Kooperationen sollen allerdings nicht völlig gekappt werden. So ist laut Brannekämper eine privilegierte Partnerschaft mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf vorgesehen. Zusätzlich könnten in Zukunft mit den anderen Beteiligten Kooperationsverträge geschlossen werden.

Die CSU stimmte dem Änderungsantrag der SPD zu

Isabell Zacharias (SPD) war mit dem Gesetzentwurf nur teilweise zufrieden. Warum sind die Studierenden, die wissenschaftlichen Mitarbeiter und die Hochschullehrer im Institutsrat mit einer Stimme weniger als im bayerischen Hochschulgesetz vorgesehen vertreten?, wunderte sich die Abgeordnete. Ihre Fraktion stellte daher einen Änderungsantrag, um die demokratischen Mitspracherechte zu gewährleisten – mit Erfolg. „Das entspricht auch unserem Leitbild der Hochschulen“, begründete Ausschussvize Oliver Jörg (CSU) die Zustimmung seiner Fraktion.

Der Änderungsantrag der Grünen hingegen wurde mit CSU-Mehrheit abgelehnt. Damit wollte die Fraktion laut Verena Osgyan (Grüne) eine noch stärkere Einbindung der Studierenden und des akademischen Mittelsbaus in den Fakultätsräten erreichen – mit besonderem Fokus auf Frauen und Gleichstellung.

Ausschusschef Michael Piazolo (FW) bezeichnete den im Ausschuss einstimmig angenommenen Gesetzentwurf als „Stärkung des niederbayerischen Raums als Wissenschaftsraum“. Zukünftig sollen bis zu 1000 Studierende in Straubing forschen. In zwei Jahren soll die Staatsregierung dem Ausschuss über den aktuellen Status Quo berichten. (David Lohmann)

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