Landtag

Jeder Schüler mit einem Tablet auf dem Tisch: Ist das die Zukunft an Bayerns Schulen? (Foto: dpa)

18.05.2018

CSU sieht Kommunen in der Pflicht

Bei der digitalen Ausstattung von Bayerns Schulen besteht Nachholbedarf

Der Bildungsausschuss drängt auf eine bessere Anbindung der bayerischen Schulen an schnelle und breitbandige Internetanschlüsse. Rund die Hälfte der Schulen verfügt nach Auskunft des Kultusministeriums nur über eine Übertragungeschwindigkeit von maximal 16 Megabit pro Sekunde. Während die Opposition den Freistaat aufforderte, sich stärker zu engagieren, sah die CSU vor allem die Kommunen als Sachaufwandsträger in der Pflicht. Über das Breitbandprogramm der Staatsregierung gebe es ausreichend Fördermittel, erklärte der CSU-Abgeordnete Michael Hofmann. Er appellierte an die Kommune, schnelle Internetanschlüsse nicht nur in Gewerbegebiete zu legen, sondern auch die Schulen im Blick zu haben.

Grüne: IT-Hausmeister an allen Schulen notwendig

Für die SPD vermisste Simone Strohmayr ein bayernweit gültiges Gesamtkonzept für die digitale Ausstattung in den Schulen. „Wir brauchen eine einheitliche Qualität für ganz Bayern“, sagte sie. Sie erkenne das Bemühen der Staatsregierung, sehe aber noch großen Nachholbedarf. Dies betreffe auch die Einrichtung von funktionierendem WLAN in den Schulgebäuden, um auch mobile Endgeräte im Unterricht nutzen zu können. Problematisch sei die ungenügende Ausstattung gerade an Berufsschulen, an denen die Schüler auf die Herausforderungen der Industrie 4.0 vorbereitet werden müssten.

Als lückenhaft bezeichnete Strohmayr auch die Ausstattung der Schulen mit mobilen und stationären Computern. Zu befürchten sei eine „digitale Spaltung“ innerhalb der Schülerschaft, da sich nicht alle Eltern die Anschaffung der teuren Geräte leisten könnten. Zudem forderte Strohmayr, die Medienkompetenz der Schüler zu stärken. Zwar hätten seit 2010 300 000 Schüler in Bayern den „Medienführerschein“ erworben. Ziel sollte aber sein, diesen für alle Schüler zur Pflicht zu machen.

Michael Piazolo (Freie Wähler) erkannte an, dass durch den Masterplan der Staatsregierung „Dynamik in die Entwicklung kommt“. Die Schulen könnten aber längst weiter sein, hätte die CSU Oppositionsanträge schon vor Jahren angenommen. Moderne Technik an Schulen könne nur genutzt werden, wenn sie auch funktioniere, erklärte Piazolo. Thomas Gehring (Grüne) sah bei den Breitbandanschlüssen für Schulen „riesigen Investitionsbedarf“. Die jetzt im Nachtragshaushalt aufgestockten Mittel reichten bei der Vielzahl der Schulen nicht aus. Ungeklärt sei vor allem die technische Betreuung der Computersysteme an Schulen. „Das ist nicht Aufgabe von Lehrkräften, dafür brauchen wir IT-Hausmeister an allen Schulen“, sagte Gehring. Für die pädagogisch sinnvolle Nutzung digitaler Medien im Unterricht müsse zudem das Aus- und Fortbildungsangebot für Lehrer ausgeweitet werden.

Nach Einschätzung von Gerhard Waschler (CSU) bietet der Masterplan Digitalisierung „große Perspektiven“ für die Schulen. Mit der finanziellen Unterfütterung durch den Freistaat und den didaktischen Konzepten sei Bayern „vorne mit dabei“. Michael Hofmann erinnerte daran, dass der Freistaat in den kommenden fünf Jahren drei Milliarden Euro für die Digitalisierung reserviert habe. Das sei ein „beispielloses Investitionsprogramm“. (Jürgen Umlauft)

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